Tränen des Verlustes

84 3 0
                                    

Tja, mich hat es erwischt. Zwar habe ich kein Corona, aber dennoch liege ich flach.
Und da ich demnach eh nichts besseres zu tun habe ist hier ein neues Kapitel für euch.
Viel Spaß :)
------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Anna hatte eine ungeheure Wut und ihr Herz fühlte sich an, als ob es in tausend Stücke zerbrach. Es war alles ein abgekartetes Spiel, eine große Lüge, eine einzige Ungerechtigkeit. Die junge Prinzessin konnte die Beweggründe ihrer Gegnerin nicht nachvollziehen. Sie hatte ihren gesamten Clan, ihre ganze Familie ausgelöscht, nur weil sie eine krankhafte Machtbesessenheit hatte. Das ganze Leid was ihr angetan wurde, nur wegen... wegen so einem Wahn. Ihre Eltern... ihr Clan starben, um sie zu beschützen, weil eine Lüge über sie erzählt worden war. Anna wurde ihren Eltern beraubt, ihrer Familie, ihren Clan. Ihr war es nicht vergönnt in deren Liebe aufzuwachsen und zu gedeihen. Sie durften nie die Freude über ihren ersten Schritt, ihr erstes Wort, ihren ersten gewonnen Kampf erleben. Sie würden nie den Mann kennen lernen, welchen die Blonde so sehr liebte, nie ihre Kinder, nie ihren Lebensweg verfolgen.
Und das war die Schuld einer einzigen Frau... Es war alles Sokis schuld! Sie hatte Anna alles genommen... nur um ihre krankhafte Überzeugung zu verfolgen. Doch das würde sie nicht zulassen...
„Du irrst dich, Soki. Ich habe etwas wozu es sich zu kämpfen lohnt.", Anna sah ihr ausdruckslos in die Augen und steckte ihre Fächer wieder weg. Die würde sie nicht brauchen. Tai Jutsu war der bessere Weg ihren Gefühlen freien Lauf zu lassen. Die Stimmen in ihren Kopf spielten verrückt und sie hatte Mühe, sie im Griff zu halten. Am liebsten würde die Blonde gerade alles und jeden vernichten für diese Ungerechtigkeit. Doch dieses Gefühl würde auch die falschen Treffen.
„Hast du nicht, du hast nichts mehr! Du bist allein... du warst schon immer allein.", Soki sah sie gehässig an und hatte im nächsten Moment, die Faust der Blonden im Gesicht. Ihre Augen leuchteten gerade nur violett und ihr Rüstungshaki sorgte dafür, dass die Schwarzhaarige weit flog und durch einige Bäume hindurch. Der Schlag tat einerseits unglaublich gut, andererseits schrien die Stimmen in ihren Kopf nur danach noch mehr zu zerstören.
Anna senkte ihre Faust und sah auf die zerstörten Bäume. Den Schlag hatte Soki nicht kommen sehen. Die Blonde sah auf ihre Hand und das violette Abzeichen schien zu glühen. Das hatte sie noch nie zuvor gesehen, doch es war sicherlich kein gutes Zeichen. So fasziniert wie sie war, indem Tunnel, indem sie steckte, merkte sie nichts von der sich ihr nähernden Gefahr.
Soki sah die Gelegenheit ihrer verzogenen Göre nun endgültig den Rest zu geben. Dafür musste sie ihr nur das Herz rausreißen. In übermenschlicher Geschwindigkeit näherte sie sich ihrer Nichte und bereitete ihre langen krallenartigen Finger darauf vor, sich das letzte schlagende Amatsukiherz zu holen.
Es war ein aggressives Brüllen was Anna langsam aus ihrer Trance aufwachen ließ. In Zeitluppe drehte sie ihren Kopf nach rechts und sah gerade noch, wie Kira Soki umriss und ihr tief in die Schulter biss. Sokis Schrei weckte Anna endgültig aus der Trance und sie rief entsetzt nach ihrer Freundin: „KIRA! Mach das du da wegkommst!" Die Gerufene ließ von ihrem Opfer ab und sprintete davon.
„Du Mistvieh!", die schwarzhaarige Amatsuki griff nach einem Kunai und warf ihn mit einer hohen Geschwindigkeit in Richtung der Schwarzhaarigen Leopardin. Oh nein, das würde Anna definitiv nicht zulassen. Die Blonde ging dazwischen und wehrte den Kunai mit einem ihrer eigenen ab. Kira hatte sie beschützt, ihr sehr wahrscheinlich das Leben gerettet, da konnte sie nicht zulassen, dass Soki ihre Freundin tötete. Was Anna jedoch nicht sah, waren die Anhänger ihrer Gegnerin, welche sich gerade freudig brüllend auf die ausgewachsene Leopardin warfen und sie sehr schwer verletzten. Das wimmernde Quietschen ließ die Blonde erschrocken herumwirbeln.
„Lasst sie in Ruhe!", Anna schnappte sich ihre Fächer und fegte die Angreifer Meilen weit weg. Die junge Amatsuki rannte zu ihrer am Boden liegenden Kameradin und ließ sich neben ihr fallen. Kira wand sich vor Schmerz und ihre großen Tatzen schlugen wie wild um sich. Es waren unvorstellbare Schmerzen, welche sich in den sich quälenden gelben Augen des Raubtieres widerspiegelten: „Kira..." Anna betrachtete die Wunden der Leopardin und sie schluckte schwer. Kunais und Schwerter steckten in ihrem Körper und eine tiefe Wunde ließ Blut sich großflächig auf dem Waldboden verteilen. „Nein... Nein... Nein... Kira, du musst durchhalten..."
„Schon gut...", Kiras Stimme klang gequält, dennoch sah Anna ein Anzeichen von Frieden im hintersten Winkel ihrer Augen: „Meine Zeit war überstrapaziert... Es war mir eine Ehre dich und Law kennen zu lernen."
„Rede nicht so einen Mist! Du hättest noch so viele Jahre vor dir..."
„Das ist ungewiss.", der schwere Körper der Leopardin erzitterte und sie wimmerte noch einmal gequält: „Könntest du..."
Die Blonde sah sie an und sofort schossen ihr Tränen in die Augen. Sie wusste was Kira von ihr verlangte: „Aber...", ein Stolpern in ihrer Stimme unterbrach sie selbst und die violetten Irden der Prinzessin wichen zitternd ihren Grünen.
„Ein letzter Gefallen... für eine Freundin." Es war Kira klar, dass ihr nicht mehr zu helfen war und auch Anna konnte diese Tatsache nicht leugnen. Die Verletzungen waren zu schwerwiegend und es war weit und breit niemand, der ihr helfen könnte. Anna dachte nicht, dass es möglich sei, aber in diesen Moment brach ihr Herz noch ein ganzes Stück mehr... Sie hatte schon so viele Menschen verloren und sterben sehen... und nach Shin forderte dieser Kampf nun auch noch Kiras Leben.
Jedoch hatte die schwarze Leopardin alles Recht dieser Welt von ihr diese Tat zu verlangen. Es wäre nicht fair sie so leiden zu lassen, sie qualvoll an ihren Verletzungen hinraffen zu lassen... nicht, nachdem was Kira für Anna getan hatte.
„Es tut mir so unendlich leid, Kira. Das ist meine Schuld...", ihre Stimme war brüchig und sie griff zittrig nach einem Kunai.
Kira sah sie ein letztes Mal direkt an: „Muss es nicht. Ich bin eine Dienerin der D. Es ist unsere Pflicht euch zu schützen...", die gelben Irden wanderten zu dem Kunai in ihrer Hand und ihr Körper erzitterte ein letztes Mal vor Schmerz: „Auf wiedersehen, meine Prinzessin."
„Auf Wiedersehen, Kira.", Anna lief eine Träne über die Wange und sie stach den Kunai geradewegs in ihr Herz, um ihre Freundin von den unerträglichen Qualen zu befreien. Kiras gelbe Augen weiteten sich ein letztes Mal, bevor sie sich für immer schlossen und sowohl ihre Atmung als auch ihr Herz stillstanden. Anna biss stark ihre Zähne zusammen und versuchte alles um ihre Gefühle zu beherrschen. Noch nie zuvor war es so schwer gewesen, die Stimmen in ihrem Kopf im Zaum zu halten.
Doch sie konnte nicht... sie konnte einfach nicht. Bittere, traurige Tränen rannen der Blonden über die Wangen und sie ließ sich nach vorne auf den noch warmen Körper der Leopardin fallen. Ihr Herz war gebrochen und ihr Körper wurde durch einen starken Schluchzer erschüttert. Nach Shin, nahm Soki ihr jetzt auch noch Kira. Ihr Kopf dröhnte und Anna griff mit ihren blutigen Fingern in ihre Haare. Die Stelle, an der ihr Herz saß, zog sich schmerzhaft zusammen und ihr Magen drehte sich bitter um. Noch nie in ihrem Leben hatte sie so einen Schmerz, so eine Trauer gefühlt. Vor ihrem inneren Auge spiegelten sich sämtliche Tode wider, die durch Soki veranlasst und wegen ihr selbst geschehen waren. Ihre Eltern... ihr Clan... ihre Freunde in der Untergrundbewegung... einige Minks... Shin und jetzt auch noch Kira. Der Schmerz war so groß, dass sie die Blonde zu erdrücken drohte. Anna weinte so stark, dass sie nach Luft rang. Sie bekam keine Luft und der Schmerz drohte sie von innen heraus zu zerdrücken. Als sie wieder schnelle Schritte hörte und amüsiertes Lachen, sah die Blonde auf. Verschwommen sah sie, wie viele von Sokis Anhängern mit Waffen bestückt auf die beiden zuliefen. Sie sollten Kira in Ruhe lassen... Sie wollte das nicht mehr... das alles nicht mehr!
„VERSCHWINDET!", Anna schrie ihren Schmerz raus und eine gewaltige Ladung Chakra wurde freigesetzt. So mächtig, wie noch nie zuvor. Es war nicht nur der Wind, der alles umwehte. Nein, der Wind schnitt sich, wie scharfe Klingen in ihre Angreifer. Diese wurden in der Luft zerrissen. Alles in einem Umkreis von 100 Metern wurde komplett zerfetzt. Bäume wurden in Stücke gerissen und Steine bekamen tiefe Risse. Der Boden wurde aufgewühlt und neu angeordnet. Alle Gegner und Mitstreiter in diesem Umkreis wurden entweder getötet oder schwer verletzt.
Soki sah genüsslich auf die junge Frau und hatte sich gerade noch rechtzeitig in Sicherheit gebracht, den Rest hatte ihr Schutzschild getan. Der Schmerz würde die dunkle Seite ihres Clan Erbes hervorrufen und die Blonde würde Amok laufen. Sie würde dann nicht nur ihre Anhänger töten, sondern auch ihre eigenen Leute. Danach wäre sie sicherlich so bestürzt, dass sie sich selbst das Leben nehmen würde. Die Schwarzhaarige drehte sich grinsend um und die Übertragung wurde unterbrochen.

Wano Kunis PrinzessinWhere stories live. Discover now