Gespräch um Mitternacht

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Heute mal etwas später als sonst, aber seid mir nicht böse. Die Klausurenphase steht wieder vor meiner Tür :o
Aber nun geht es weiter und Law stehen zwei Gespräche bevor!
Viel Spaß :)
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Sie verfolgte ihm jetzt schon eine halbe Stunde, doch er schien sein Ziel noch lange nicht erreicht zu haben. Anna konnte kein Auge zu tun, auch wenn alle um sie herum schon längst schliefen. Die Sache vom Abend hatte ihr einfach keine Ruhe gelassen und jetzt war dieser Idiot auch noch heimlich aus dem Lager verschwunden. Naja, er dachte heimlich. Natürlich hatte sie bemerkt, wie er sich davongestohlen hatte und folgte ihm jetzt unauffällig. 

Was hatte er nur vor? Wo wollte er hin? Wo wollte er ALLEIN hin? Irgendwas stimmte doch nicht mit ihm und es machte ihr wahnsinnige Angst?
Er ging durch einen tiefen Wald und sie konnte sich echt nicht vorstellen, wo er hinwollte, beziehungsweise was er vorhatte. Es dauerte noch ungefähr eine weitere viertel Stunde, bis er stehen blieb und auf seine Füße starrte. Anna kauerte sich in eine dichte Baumkrone und beobachtete ihren geliebten Captain genau. Was nun? Was würde wohl passieren?

„Willst du dich weiter verstecken oder kommst du endlich raus?", Law sprach ins Leere und ihr Herz machte einen kurzen Aussetzer. Hatte er sie bemerkt? Nein, das war eigentlich nicht möglich. Anna hatte sich geräuschlos fortbewegt und ständig auf ihre Deckung geachtet. Sie hatte ihm auch keinen Anlass gegeben, dass sein Observations Haki aufmerksam wurde. Genau deswegen hielt die Prinzessin erst noch inne, da sie sich nicht sicher war ob wirklich sie gemeint war. Wie sich rausstellte, war auch genau das richtig.
„Du bist ganz schön weit gelaufen, Trafalgar. Was suchst du hier?", aus dem Busch, einige Meter vor ihnen kam Shin zum Vorschein. Was suchte er denn jetzt hier? Er war doch schon vor Stunden zurück in sein Versteck gegangen. Aufmerksam lauschte sie weiter dem Gespräch der beiden Männer.
„Das könnte ich dich genauso gut fragen.", entgegnete der Schwarzhaarige nur monoton und fixierte ihn mit seinem Blick. Law konnte ihn nicht leiden und das hatte in erster Linie mit seinen offenen Anmachversuchen gegenüber seinem blonden Chaoten zu tun. Nachdem die Wunde versorgt worden war und bevor er sich auf den Weg zurück zu seinen Leuten machte, hatte er dies mehr als offensichtlich getan. Ganz zum Leid von Anna und zum Missmut von ihm selbst.
Shin ging nicht weiter drauf ein, sondern wechselte das Thema: „Solltest du nicht auf die Prinzessin Acht geben?"
„Sie ist in Sicherheit. Mach dir darum mal keine Sorgen.", Laws Stimme hatte einen bissigen Unterton angenommen.
„Es wäre auch zu schade, wenn sie ihrer Bestimmung nicht folgen könnte.", Shin sah Law mit einem undefinierbaren Blick an, doch seine Stimme hatte etwas provozierendes.
„Meinst du, ihr Land zu befreien oder angeblich deine Frau zu werden." Anna schluckte kurz. Die beiden würden sich doch jetzt nicht wohl die Köpfe einschlagen, oder etwa doch? Und doch nicht wegen ihr?
„Natürlich beides.", Shin setzte sich auf einen großen Stein und fuhr sein Haar nach hinten: „Ich weiß, es ist bestimmt suboptimal für dich ein Crewmitglied nach so langer Zeit zu verlieren, aber ihr könnt uns jederzeit wieder besuchen kommen. Wenn das Land erst Mal frei ist und ihr Kaido besiegt habt, seid ihr natürlich unsere Ehrengäste. Ich denke auch, dass sie sich darüber freuen würde." Anna verdrehte ihre Augen und schnaubte leise. Was bildete der Typ sich eigentlich ein? Das hätte er wohl gerne!
„Anna ist nicht der Typ, der sich gerne in so einer Form an jemanden bindet.", auch Law setzte sich auf einen Stein ihm gegenüber: „Sie liebt ihre Freiheit und dies wird sie sicherlich nicht aufgeben."
„Sie wird in ihrem Heimatland sein und es zusammen mit dem König regieren. Die Leute von Wano Kuni werden sie verehren, so wie damals schon den Amatsuki Clan. Ihr wird es hier an nichts fehlen, dafür werde ich sorgen."
Law musste leise Lachen und sah dann kurz nach oben: „Findest du nicht auch, dass du ihre Zukunft verplanst. Es ist immerhin ihr Leben."
„Es ist unsere gemeinsame Zukunft. Immerhin sind wir uns versprochen worden.", Shin wurde etwas aufbrausend und er fixierte Law wütend. Was mischte er sich eigentlich so ein? „Du willst sie nur für dich allein, habe ich Recht? Du willst sie nicht gehen lassen."
Der Schwarzhaarige sah wieder zu seinem Gegenüber und schüttelte langsam seinen Kopf: „Selbst, wenn ich es nicht wollen würde und sie sich dazu entschließen würde dieses Land doch nicht zu verlassen, sondern ihr Leben hier als Prinzessin zu führen, würde ich sie ziehen lassen. Denn dann ist es ihre eigene, freie Entscheidung."
„Na dann kannst du sie ja gleich hier zurücklassen, wenn alles vorbei ist.", forderte er den Captain auf, doch dieser verdrehte nur genervt seine Augen. Dieser Typ verstand es nicht. Er würde es wahrscheinlich auch nie verstehen.
Langsam erhob Law sich wieder und drehte sich zum Gehen: „Ich werde sie hier sicherlich nicht einfach so zurücklassen. Es ist ihr Leben und ich werde sie zu gar nichts zwingen. Nachdem das hier erledigt ist, ist sie das erste Mal in der Lage selbst zu entscheiden, was sie will und was nicht. Niemand sollte sich das Recht rausnehmen, ihr was vorzuschreiben und wenn du sie wirklich so ‚liebst', dann solltest du sie erst recht zu nichts zwingen, sondern ihre Entscheidung akzeptieren." Damit ließ er den Braunhaarigen allein zurück und Anna schluckte schwer. Ihr steckte ein Kloß im Hals und sie musste seine Worte erst Mal verdauen. Law war bereit ein großes Opfer zu bringen, nur um sie ihr Leben frei entscheiden zu lassen... auch wenn dies bedeuten könnte, dass er sie hier zurücklassen müsste und ohne sie seinen Weg gehen müsse.
Wie war das damals auf Zou, kurz nachdem er ihr den Brief ihrer Mutter vorgelesen hatte? Er würde dafür sorgen, dass sie glücklich werden würde.
Damit war nicht gemeint, dass er sie nie wieder verlassen würde... so wie sie damals angenommen hatte. Nein! Es hieß, er würde alles tun, ihre Entscheidung zu unterstützen, damit sie glücklich wird und das so, wie sie es selbst bestimmt wollte.
Anna beobachtete wie auch Shin sich zurückzog, in entgegengesetzte Richtung.

Wano Kunis PrinzessinOù les histoires vivent. Découvrez maintenant