- 21 -

537 63 86
                                    

🎀DOPPELUPDATE🎀

-----------------------------------

Die Worte sprudelten so schnell aus ihm heraus, dass ich Schwierigkeiten hatte, sie korrekt zu verstehen, doch dafür sickerte ihre Bedeutung umso schneller zu mir hindurch.

Für einen kurzen Moment blieb mir die Spucke weg.

„Du wolltest ... was?"

Er biss die Zähne zusammen. „Bis zum Monatsende, das sind nur noch zwei Wochen. Zwei Wochen, Niall, in denen du nur schweigen musst und dich nicht weiter einmischst. Keine große Sache."

Weiterhin konnte ich ihn nur fassungslos anstarren.

Keine große Sache?" Ich ließ die Hände auf den Tisch sinken. „Liam, weißt du auch nur ansatzweise, was du damit von mir verlangst? Ich bin nicht nur eine zufällige Aushilfe an der Bar, ich bin ein verdammter Polizist. Ich kann meinen Kollegen keine solchen Informationen vorenthalten. Mit dem, was ich nun weiß, würde man-..."

„... das LP auf deinen Hinweis hin an einem der Geschäftstermine überrennen, den Stoff konfiszieren, Zayn und mich und nur ganz eventuell auch Rod festnehmen und den Fall stolz zu den Akten legen", vollendete Liam meinen Satz säuerlich. „Fantastisch. Und sobald ich einen Fuß aus dem Präsidium – oder besser, aus dem Knast – setze, schießen sie mich über den Haufen. Nein, erst schießen sie dich über den Haufen."

Ich überging seinen nachträglich angefügten Satz geflissentlich. „Liam, nein. Man würde dich unter Polizeischutz stellen, bis man alle Beteiligten unschädlich gemacht hat. Du-..."

„Verdammte Scheiße!" Ich zuckte zusammen, als er mit solcher Wucht auf den Tisch schlug, dass mein inzwischen vermutlich nur noch lauwarmer Tee überschwappte. „Alle Beteiligten? Welche rosarote Weltsicht ist das denn? Wir sprechen hier von einem ganzen Clan, Niall! Ein ganzes Netzwerk, von dem Rod nur ein kleiner, verschissener Teil ist!"

Schwer atmend ließ er sich in seinem Stuhl zurücksacken. „Selbst wenn ihr es schafft, Rod und seine engsten Leute dingfest zu machen, sitzt mir noch immer der ganze Rest im Nacken. Aber weißt du, wen sie sich zuallererst vorknöpfen werden? Zayn. Meine Mutter. Dich. Fuck!"

Beim letzten Wort ließ er erneut die geballte Faust auf der glatten Holzoberfläche des Tischs niedersausen. „Wie auch immer, glaub, was du willst. Fakt ist und bleibt: Ich kann nicht zulassen, dass du deine Kollegen einschaltest."

Mit diesem Statement kehrte das kalte Gefühl zurück, mit dem ich schon Bekanntschaft gemacht hatte, als er mir mit meiner Waffe entgegengetreten war und ich einen schrecklichen Moment lang damit gerechnet hatte, dass er mich kurzerhand erschoss.

Gleichzeitig verflüchtigte sich die einigermaßen friedliche Stimmung, die während des klärenden Gesprächs zwischen uns in der Luft gehangen hatte.

„Du kannst das also nicht zulassen, was?" Ich bemühte mich um tiefe, gleichmäßige Atemzüge, bevor ich herausfordernd das Kinn reckte. „Wie willst du mich denn aufhalten? Mich hier einschließen, bis die zwei Wochen vorbei sind? Das ist Bullshit. Gib meinen Kollegen einen Tag, dann stehen sie bei dir auf der Matte."

Unbeeindruckt sah Liam mich an. „Ich habe dein Handy. Ich kann deinen Kollegen Nachrichten zukommen lassen. Persönliche Treffen wird es ohnehin nicht gegeben haben, um einer unfreiwilligen Aufdeckung deiner Rolle zu vorzubeugen, liege ich da richtig?"

Das Herz schlug mir bis zum Hals, während nach und nach erneut dieser inzwischen wohlbekannte Zorn in mir hochkochte.

„Das ist also dein Plan? Du willst ... du willst mich als Geisel nehmen?"

Undercover (Niam)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt