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🎀DOPPELUPDATE🎀

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So lagen wir einige Zeit lang eng aneinandergepresst auf dem Bett, Liams Lippen weiterhin auf beängstigend vertraute Art und Weise an meiner Schläfe, während er uns zu meiner noch größeren Irritation hin und her wiegte, fast so, als wollte er mich beruhigen.

Was verständlicherweise nicht allzu gut funktionierte, nachdem er gerade auf bestem Wege war, mich zur Bewusstlosigkeit zu würgen und noch dazu mein Knie auszurenken.

Im Raum war es völlig still, lediglich Liams schwere, gleichmäßige Atemzüge waren zu vernehmen, doch im Gegensatz dazu waren in meinem Inneren alle Dämme kurz davor, haltlos zu brechen.

Wie konnte sich die Nähe zu ihm immer noch so gottverdammt gut anfühlen? Nach einem solchen Kampf? Er wusste genau, wie man jemanden anpacken musste, um denjenigen hilflos werden zu lassen. Und er hatte nicht damit gezögert, mich so anzupacken.

Ich sollte ihn fürchten, vor ihm fliehen, ihn nie wieder sehen wollen.

Stattdessen war da immer noch ein nicht allzu kleiner Teil von mir, der es genoss, ihm so nahe zu sein. Der es als beruhigend empfand, dass seine Lippen über meine Haut geisterten und seine Finger in meinem Nacken, direkt bei meinem Ohr mit meinem leicht verschwitzten Haaransatz spielten.

„Niall." Seine Stimme war nicht mehr als ein Wispern. „Alles okay?"

Der Luftzug seines Atems blies eine einzelne verirrte Haarsträhne von meiner Schläfe, die mir anschließend in die Augen fiel und mich an der Nase kitzelte.

Ich reagierte nicht.

Ich sollte seine Stimme nicht mögen. Noch weniger sollte ich es mögen, dass sie direkt neben meinem Ohr sprach und mir eine Gänsehaut bescherte, doch ich kam nicht dagegen an. Dafür liebte ich diesen Mann viel zu sehr.

„Ich lasse dich jetzt los", fuhr dieser nun in der gleichen, ruhigen Lautstärke fort. „Ganz langsam."

Ich reagierte nicht. Ich war noch viel zu sehr damit beschäftigt, die Augen vor Anstrengung und Schmerz zuzukneifen, meine Atmung möglichst flach zu halten und bei vollem Bewusstsein zu bleiben.

Langsam, nur ganz langsam spürte ich irgendwann, wie sich seine Arme um meine Kehle lockerten, mir allmählich tiefere Atemzüge erlaubten.

Reflexartig begannen meine Lungen damit, aufs Ärgste nach der neu gewonnenen Luft zu ringen, und ich musste die Zähne zusammenbeißen, um nicht kläglich zu röcheln.

Graue Punkte tanzten vor meinen Augen, sodass ich nur am Rande meiner Wahrnehmung registrierte, wie Liam sich unter mir hervormanövrierte und meinen Körper nach unten gleiten ließ, bis mein Rücken vollständig mit der weichen Oberfläche der Matratze in Kontakt trat. Meine Kehle schmerzte, war grauenvoll wund und brannte bei jedem meiner hektischen, unregelmäßigen Atemzüge.

„Hey. Ni."

Sanft tätschelnd kam Liams Handfläche mit meiner linken Wange in Berührung. Zwar hielt ich meine Augen weiterhin fest zugepresst, aber ich nahm trotzdem wahr, wie er sich über mich beugte.

Irgendetwas in mir horchte auf. War das ... war das etwa Sorge in seinem Tonfall?

„Niall. Kannst du mich hören? Hey."

Mein Knie pochte noch immer dumpf, nachdem es vorhin so grob in eine so unnatürliche Position gezwungen worden war, doch der Nebel in meinem Kopf hatte sich inzwischen schon wieder ordentlich gelichtet.

Das musste reichen.

Mit einem Aufschrei, der eher Verzweiflung als Entschlossenheit zum Ausdruck brachte, ließ ich mein nicht geschädigtes Knie emporschnellen. Nur vage nahm ich das zufriedenstellende, schmerzerfüllte Keuchen zur Kenntnis, das Liams Lippen entschlüpfte, als mein es zielgerecht in seiner Magengrube versank.

Undercover (Niam)Onde histórias criam vida. Descubra agora