- 13 -

523 67 94
                                    

🎀Achtung Doppeluptade🎀

-------------------------------------------

Verwirrt erwiderte ich seinen Blick, nahm die Bekümmerung darin zur Kenntnis.

Wovor ich ... Angst hatte?

Bisher war immer ich derjenige gewesen, der diese Frage an ihn gerichtet hatte. Worauf wollte er hinaus?

„Was-..."

James schnitt mir das Wort ab, indem er unvermittelt damit begann, seinen Daumen sanft über meinen Handrücken gleiten zu lassen. Seine braunen Augen glitten suchend über mein Gesicht hinweg.

„Was hält dich zurück?" Er zögerte, sichtlich darum bemüht, die richtigen Worte zu finden. „Du kannst mir nicht weismachen, dass du das mit ... mit uns nicht auch fühlst. Also bitte versuch es gar nicht erst."

Meine Kehle wurde eng. Ich hätte mit dieser Konfrontation rechnen müssen. Eigentlich hätte ich schon sehr viel früher damit rechnen müssen, aber da James immer so verständnisvoll und so geduldig war, hatte er vermutlich geglaubt, ich bräuchte einfach Zeit, und hatte sich zurückgehalten.

Aber diese seltsame, heiße Spannung, die gerade so unmissverständlich zwischen uns hing, gab offenbar nicht nur mir den Rest.

James konnte mir meinen inneren Konflikt natürlich an der Nasenspitze ablesen.

Kein Wunder.

James konnte mir praktisch alles an der Nasenspitze ablesen, deshalb wusste er wahrscheinlich auch, dass ich mich am liebsten auf ihn gestürzt und ihn atemlos geküsst hätte.

Seine Hand umfasste meine noch fester. „Niall, ich ... ich weiß, dass ich etwas für dich fühle. Verdammt, vom ersten Moment an hätte mir klar sein sollen, wie sich das alles entwickeln wird. Und ständig meine ich, dass es dir ähnlich geht, aber sobald ich versuche, einen Schritt auf dich zuzumachen, stößt du mich weg."

Erneut unterbrach er sich. „Ist es wegen dieser ... dieser Sache, über die ich stillschweigen muss? Oder ist es etwas ganz anderes? Was auch immer es ist, ich verspreche dir, wir können darüber reden."

Über seinen ganzen Redefluss hinweg hatte sich mein klammes Herz immer enger zusammengezogen, bis ich das Gefühl hatte, nie wieder richtig atmen zu können.

James meinte das hier ganz offensichtlich absolut ernst. Er hatte es so dermaßen nicht verdient, von mir belogen, hintergangen und auf Armeslänge gehalten zu werden, aber ich hatte keine Wahl, der Auftrag, ich musste-...

Seine Hand um meine wurde immer heißer, das Verlangen in mir immer stärker. Mein Blick traf auf seinen, brannte sich in seinen schokoladenbraunen Augen fest und dann konnte ich mich nicht länger zurückhalten. Ich konnte es nicht.

Bevor James auch nur ein einziges weiteres Wort von sich geben oder mein Gehirn sich einschalten konnte, waren meine Hände schon blitzschnell vorgeschnellt, packten James vielleicht eine Spur zu grob am Kragen seines weißen Pullovers – und dann lagen meine Lippen auch schon auf seinen.

Einen Moment lang schien er wie vom Donner gerührt zu sein.

Wie erstarrt stand er vor mir, ließ den Kuss zu, doch nach einigen weiteren Sekunden, die sich wie eine halbe Ewigkeit anfühlten, kehrte endlich das Leben in ihn zurück – und das mit einer solchen Intensität, als hätte er Jahre in Position ausgeharrt.

Beinahe hektisch landeten seine Hände beidseitig an meiner Taille, wo sie sich jeweils eine Handvoll meines Hoodies schnappten und mich so ruckartig vorwärtszogen, dass ich fast das Gleichgewicht verlor und gegen seine Brust taumelte. Meine eigenen Hände lösten sich vom Stoff seines Kragens, um über seine Schultern hinweg zu gleiten, von wo aus sich die Finger der einen in sein Haar bewegten, während die andere in seinem Nacken zum Liegen kam.

Undercover (Niam)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt