Kapitel 18

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„Ich trinke nie wieder Alkohol." murmelte Vanessa neben mir, als sie aufwachte. „Ach echt? Dann sind wir ja schon zu zweit." stimmte ich ihr zu, mein Schädel dröhnte und ich hatte das Gefühl, jeder Einschlag von Helligkeit verschlimmerte dieses Gefühl nur. Ich rieb mir mit der Hand durchs Gesicht und versuchte erstmal richtig wach zu werden. Ich wollte aufstehen und mich fertig machen, merkte dann aber, dass mich etwas schweres davon abhielt. „Joschka, wach auf, du liegst auf meinen Beinen." ich rüttelte an dem jüngeren der Reik Brüder als mir auffiel, dass dieser quer über meinen Beinen schlief. Ich fühlte mich komplett gefangen, denn ich konnte mich keinen Zentimeter bewegen. Dieser grummelte nur irgendwas und machte keine Anstalten sich zu bewegen. „Nessie hilf mir mal bitte." bat ich meine Cousine und diese half mir den schlafenden Joschka von meinen Beinen zu hieven. Der vierzehnjährige rollte von meinem Bett und landete auf seinem Bruder, der das nicht bemerkte. Kacke verdammte, die werden alle einen Kater des Todes haben. Ich tapste durch die am Boden auf Matratzen schlafenden Kerle in Richtung Bad, wo ich einen schlafenden Marlon in der Badewanne vorfand. Ich versuchte ihn zu wecken, doch er reagierte nicht. Für einen Moment dachte ich er wäre tot, aber dann fing er an zu schnarchen, was mir ein Schmunzeln entlockte. Es war ja schon süß wenn er schlief, doch das würde er nicht mehr lange sein. Also drehte ich das Wasser auf, keine zwei Sekunden später sprang der sechzehnjährige aus der Badewanne.

„Scheiße Zoey was soll der Mist." fuhr er mich an und ich lachte ihn aus. Ich schickte ihn raus und versuchte mich erstmal ein bisschen herzurichten. Ich sah verdammt scheiße aus und fühlte mich genauso wie ich aussah. Ich schnappte mir eine Ibuprofen aus dem Schrank und schluckte sie mit ein wenig Wasser. Danach wusch ich mir das Gesicht mit kaltem Wasser und putzte mir die Zähne.

„Ach hier bist du, sollen wir Frühstück machen?" mein bester Freund stand in der Tür, als ich mir gerade mein Bandana wieder in die Haare band. Ich schaute ihn an und er sah aus, als hätte er nichts. Wunderte mich, dass er den Alkohol so gut vertrug, denn er hatte nicht gerade wenig getrunken. „Klar, können wir gleich machen. Ich mach nur kurz den Boden trocken." ich schnappte mir ein Handtuch und trocknete die Spur, die der nasse Marlon von der Badewanne bis in mein Zimmer hinter sich her zog. Markus half mir dabei und wir räumten ein wenig auf. „Verflixte Hühnerkacke, so schlimm sieht es ja gar nicht aus." freute ich mich und schmiss die leeren Pizzakartons in den Müllsack, den Markus mir aufhielt. „Soll ich gleich Brötchen holen?" schlug Markus vor und ich schaute aus dem Fenster, wo es gerade heftig schneite. Zentimeter von Schnee bedeckten das Dach vom Haus der Maximilians, welches ich vom Küchenfenster aus sehen konnte. „Ich denke das ist keine gute Idee." grinste ich mit einem schiefen Lächeln und Markus schaute auch nach draußen. Seine Lippen formten ein O und ich holte grinsend Aufbackbrötchen aus dem Gefrierfach.

Während die Brötchen im Ofen aufbackten, ich Rührei machte und mein bester Freund den Tisch deckte, klingelte das Telefon. „Geh du kurz ran." befahl ich Markus, welcher den Anruf annahm. „Hallo, Zoey Malou Butz's bester Freund Markus von Theumer am Apparat, wie kann ich Ihnen behilflich sein?" ich lachte kurz auf und wartete gespannt, auf die weiteren Fetzen des Gesprächs, welche ich mitbekommen würde. „Ach hallo. Ja ihr gehts gut. Wir sind alle nur ein bisschen müde. Möchtest du deine Tochter sprechen?" nach einer Pause sprach er weiter. „Okay, richte ich ihr aus danke. Tschüss." ich schaute ihn erwartend an, denn ich hatte absolut keine Ahnung, was Papa wollen könnte. Okay, eigentlich sollte er schon längst wieder hier sein nach der Arbeit, aber die Erklärung würde bestimmt jetzt folgen. „Also dein Papa ist nach der Arbeit zu deiner Oma und deinem Onkel gefahren, um uns Freiraum zu lassen. Dadurch, dass der Schneesturm jetzt ist und in den Nachrichten empfohlen wird zu Hause zu bleiben, weiß er nicht wann er kommt. Wir sollten auch am besten alle hier bleiben und unseren Eltern Bescheid geben." ich schaute meinen besten Freund an und war ein bisschen schockiert. Dass so ein Sturm auftaucht, wundert mich, denn gestern sah es nicht danach aus. Es schneite schon, aber der Boden war gerade so bedeckt und jetzt hatte ich das Gefühl, dass unser Haus bald komplett eingeschneit war. Während wir das Frühstück vorbereiteten hörten wir schon jemanden die Treppe runter taumeln, es war Maxi, der gestern mehr getrunken hatte, als wir anderen zusammen und das sah man ihm verflixt nochmal an. „Ach du scheiße Maxi, ich glaub mir wird schlecht. Du schaust aus, als wärst du grad vom The Walking Dead Dreh reingeschneit." die Beschreibung traf genau zu, besser hätte der blonde das Aussehen vom Mann mit dem härtesten Bums der Welt nicht beschreiben können. „Na vielen Dank. Aber so beschissen, wie ich aussehe, fühle ich mich auch." er ließ sich auf einem Stuhl fallen und schloss die Augen. Ich stellte ihm ein Glas Wasser und eine Ibuprofen auf den Tisch. Anschließend stellte ich das zu jedem Teller, der auf dem Tisch stand. Denn ich denke abgesehen von Nerv, der keinen Alkohol getrunken hatte, könnte jeder eine Tablette gebrauchen.

Beim Frühstück war es relativ still. Außer Nerv, dessen Schicksal er übrigens zu 10000% erfüllte, vegetierte jeder vor sich hin und aß stumm sein Frühstück. „Kacke verdammte, kann dieser scheiß Schnee nicht mal aufhören zu schneien? Ich will nach Hause in mein Bett." schimpfte der Anführer und Markus erklärte ihm, was mein Vater ihm vorhin am Telefon erzählt hatte. „Das ich nicht lache. Das ist nur Schnee, davon werde ich schon nicht sterben. Und wenn ich mein Fahrrad schieben muss, ich gehe gleich." musste er immer seinen Dickkopf durchsetzen? Ich gebe ihm höchstens 5 Minuten, dann steht er wieder vor der Tür. Ich glaube, dass der Rest von denen, die am Tisch saßen, genau denselben Gedanken hatten. Nach und nach riefen die Kerle zu Hause an, als Leon aufbrach. Raban hatte nicht mal das Gespräch mit seiner Mutter beendet, da klingelte der Slalomdribbler schon wieder und stand als Eisblock vor der Tür. „Ein Falsches Wort und ich bringe jeden einzelnen von euch um." giftete er und schmiss seine völlig vom Schnee durchnässten Sachen in die Ecke.

„Komm mit Leon, ich gebe dir was an Klamotten." er folgte mir nach oben und ich suchte ihm Sachen von Papa aus dem Schrank. „Danke. Schickst du Vanessa hoch? Ich muss kurz mit ihr sprechen." ich lächelte ihn an und schickte meine Cousine zu ihm ins Bad.

POV Vanessa
„Was gibt's Leon?- oh schitte." nachdem Lou mich zu Leon geschickt hatte, ging ich sofort ins Badezimmer, wo ein Splitter Faser nackter Leon vor mir stand. Ich schluckte, sein fettes Grinsen auf seinem Gesicht nahm mir ein bisschen die Unsicherheit, die sich in meinem Bauch entwickelt hatte. „Schließ die Tür ab." befahl er und kramte in seiner Hose rum. „Wie bitte?" verflixt, so verunsichert war ich normalerweise nicht. Ich hatte ihn schon mehrmals so gesehen und wir hatten auch oft genug miteinander geschlafen, doch so eine Aktion hatte er noch nie gebracht. Vorallem nicht im Badezimmer meiner Cousine. „Du sollst den Schlüssel im Schloss umdrehen, bist du so schwer vom Begriff, Nessie?" lachte er und ich tat wie mir geheißen. Dann kam der fast sechzehnjährige auf mich zu, zog mich so nah an ihn ran, dass kein Blatt mehr zwischen uns passte. Yaris schauten und tief in die Augen und ich biss mir vollkommen angegeilt auf die Unterlippe. „Verflixt, macht dich das so heiß?" hauchte er, als er mir meine Haare hinter mein Ohr streifte. Ich küsste ihn verlangend, er zog mein Top aus, worauf meine Hose und meine Unterwäsche folgten. Er kramte ein Kondom zwischen seinen Sachen hervor und zog mich unter die Dusche. Das heiße Wasser prallte auf meinen Kopf, während ich meinen Freund immernoch verlangend küsste. Seine Hände glitten über meinen Körper und ich habe mich ihm vollkommen hingegeben.

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Was haltet ihr von diesem etwas anderem Kapitel mit einem Happy End für den Eisblock? 🥶

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Die Wilden Kerle - für immer wild? | pausiert Where stories live. Discover now