Kapitel 39

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„Wo wart ihr bitte? Die ganze Nacht kein Lebenszeichen, ich habe mir Sorgen gemacht." feuerte Vanessa, als wir mit unseren Motorrädern vorgefahren kamen. Ich schaute sie kühl an, als ich meinen Helm abnahm. Ich war nicht enttäuscht wegen Maxi, ich war enttäuscht wegen dem Verrat meiner eigenen Cousine. Wegen dem Verrat des wichtigsten Menschen in meinem Leben. Nie hatte mich jemand so hintergangen. Sie hätte offen und ehrlich sprechen können. Doch diesen Schlag in die Fresse musste ich erstmal in den Hintergrund rücken.„Wir müssen Leon und Marlon hinterher." warf ich in den Raum, als ich meinen Motorradhelm auf dem Tisch ablegte und mich hinsetzte. „Wir müssen durch den Nebel." bestätigte Markus meine Aussage, fand neben mir Platz und legte seinen Arm um mich. Gekonnt ignorierte ich den Blick meines Nachbarn. „Nein, wir fahren nach Hause. Und du kommst mit." befahl mir die ältere von uns Mädels, doch ich ignorierte ihre Aussage. „Also wer von euch kneift und wer von euch kommt mit?" fragte ich in die Runde. „Ich komme mit." antwortete Nerv knapp und der Blick seines Bruders blieb auch mir nicht fern. „Nein, du kommst mit." befahl er. „Nein, du bist auch nicht mehr mein Bruder. Knutscht die halbe Nacht mit Vanessa rum und erwartet dann, dass ich auf so einen wie ihn höre. Sowas wie Ehre und Loyalität kennst du nicht." giftete der kleinste unter uns und ich grinste mein fettestes Grinsen, der kleine hatte einen wunden Punkt sowohl bei seinem Bruder, als auch bei meiner Cousine getroffen. Wenigstens einer, der ehrlich war und das sagte, was ich dachte. Man sah, dass es beiden unangenehm war und sie schwiegen. „Wir packen unsere Sachen und fahren mit euch durch den Nebel." kündigte sie siebte Kavallerie an. Damit meinte er sich und seinen besten Freund, der Rest von uns ausschließlich Nessie und Maxi, beschlossen mit uns zu fahren, um unseren Anführer und die Intuition zu retten vor der Bitch namens Horizon.

„Wir fahren, ihr solltet das auch tun." empfahlen uns die Wölfe, als diese ihre Sachen gepackt hatten. Tronje kam auf mich zu und zog mich in eine Umarmung. „Wir bleiben in Kontakt, kleines." flüsterte er in mein Ohr, als er sich von mir löste. „Werden wir." bestätigte ich ihm Lächelnd unser Vorhaben. „Und du Markus, behandle sie gut. Pass auf sie auf und wenn du ihr weh tust, werde ich dir wehtun. Zoey ist echt was besonderes." wandte er sich an Markus und klopfte ihm auf die Schulter. Der Keeper tat es ihm gleich und nickte. „Ich werde sie mit meinem Leben beschützen und behandeln, wie eine Königin." beide schauten sich lächelnd an. Wir verabschiedeten uns von den Wölfen, die dann mit ihren Quads im Wald verschwanden. „Also noch einmal. Kneift ihr, oder kommt ihr mit?" fragte Raban die zwei, die gegen unser Vorhaben waren. „Das ist doch Kinderkram, die beiden haben sich entschieden und ihr solltet auch aufhören. Die Jungs sind weg." giftete Vanessa, während sie ihr Motorrad vorbereitete.

„Weißt du Nessie, dein verflixter Dickkopf hat dich noch nie weiter gebracht. Nicht als Kind und jetzt tut er das auch nicht, vielleicht solltest du einfach mal erwachsen und reifer werden." nach diesem Satz drehte ich den Schlüssel meines Motorrads um und fuhr los in Richtung des Nebels, die Jungs mir hinterher und ich grinste über diese Genugtuung ihr endlich mal die Meinung gesagt zu haben.

„War das nicht ein bisschen zu hart?" fragte mein Freund, nachdem wir unsere Motorräder hinter einem eher provisorisch aussehendem Tor abgestellt hatte. Ich zuckte mit den Schultern. „Irgendwann musste ich mal meinen Mund aufmachen. Seit Jahren denkt sie, dass sie mit ihrem Dickkopf weiterkommt. Ich bin sechzehn, werde erwachsen. Sie ist älter als ich und denkt sie kommt mit ihrer kindischen Art weiter. Immer wieder gab es diesen Konflikt zwischen uns, der unsere Beziehung zueinander auf die Probe gestellt hat und jetzt ist nunmal der Zeitpunkt gekommen, an dem sie lernen sollte, dass ich nicht selbstverständlich bin. Ich bin dir ehrlich das mit Maxi war von mir kindisch. Ich habe ihn benutzt, um meine Gefühle für dich zu verdrängen. Das war falsch. Ich hätte einfach dazu stehen sollen anstatt sie zu verdrängen und diese Beziehung gar nicht eingehen. Ich war blind und blöd, Markus. Aber ich wusste genauso, dass er die ganze Zeit in Nessie verliebt war, die Blicke, das Lächeln, wenn er sie anschaut. Das hat jeder gesehen." ich holte tief Luft, denn ich hatte ziemlich viel gesagt. Markus schaute mich währenddessen gespannt und mit großen Augen an. „Mein Lächeln konnte ich ziemlich gut verstecken, meine Verliebtheit zu dir habe ich irgendwie versucht auf Maxi zu projizieren. Nach außen hin schien ich wahrscheinlich unsterblich in den Mann mit dem härtesten Bums verliebt zu sein, aber ich war in die Nummer eins, in den Unbezwingbaren verliebt." ratterte ich meine Gedanken weiter runter. Das warme Lächeln auf seinem Gesicht, ließ mein Herz schneller Schlagen. Diese kleinen Grübchen in seinen Wangen, ich verliebte mich von Sekunde zu Sekunde mehr. „Und ich war in die Nummer Zwölf, die Frau mit dem härtesten Bums verliebt. Die erste, die mich mit ihren Blitzpässen, Toren und Torvorbereitungen um den Verstand gebracht hat, verliebt." mein Herz sprang mir förmlich aus der Brust, nachdem er diesen Satz rausbrachte. Ich schlang meine Arme um seinen Hals, während seine sich um meine Hüften legten. „Ich liebe dich, Zoey Malou Butz." er schaute mir tief in die Augen und das Lächeln in seinem Gesicht wich nicht. „Und ich liebe dich genauso, Markus von Theumer." antwortete ich ihm, bevor ich ihm einen Kuss auf die Lippen hauchte.

„Wenn du wüsstest, wie lange er mir damit schon auf den Sack gegangen ist." murmelte Raban, der an uns vorbei schlich, um irgendwas aus deinem Rucksack zu kramen. „Wenn du wüsstest, wie lange ich schon auf dieses perfekte Mädchen gewartet habe." reagierte der blonde gelassen auf den Spruch seines Freundes. „Zoey, hast du Feuer?" fragte Joschka mich dann. „Ja, warte." ich kramte den roten Clipper, den mir Tronje geschenkt hatte aus der Marlboro Schachtel, die er mir da gelassen hatte. „Wie kann man nur so süß sein?" stellte ich dem Torhüter die Frage, um auf seine Antwort zu Raban's Spruch zurück zu kommen. „Ich kotze gleich im Strahl." kommentierte Leon die Situation, der gerade auf uns zu lief. „Ach auch mal da?" ich löste mich aus Markus Armen und setzte mich neben Leon ans Feuer. „Wie sieht der Plan aus?" fragte Klette in die Runde. Der Anführer überlegte kurz und fing dann an mit einem Stock einen Plan auf dem Boden zu zeichnen.

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Nun habe ich es auch mal geschafft, dieses Kapitel zu beenden. Es tut mir leid, dass so lange nichts kam, aber ich hatte ziemlich viel um die Ohren.

Wie findet ihr, dass Zoey ihrer Cousine die Meinung gesagt hat? Der Dialog zwischen Markus und ihr, Zucker oder zu kitschig?🥺😂

Wenn es euch gefallen hat, hinterlasst mir einen Kommentar oder einen ⭐️. Versuche jetzt regelmäßiger zu updaten, tut mir leid🙈🤭

Die Wilden Kerle - für immer wild? | pausiert Onde histórias criam vida. Descubra agora