Kapitel 8

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„Und mein ganzes Herz." brachte Leon den Schwur zu Ende, als er den Hügel in einem silbernen Glitzeranzug hinauf lief. Ein Lachen konnte ich mir nicht verkneifen, wofür ich einen bösen Blick von ihm bekam. Juli's Blick war unbezahlbar und brachte mich noch mehr zum Lachen. „Hey, wie sieht der denn aus, Vanessa?" fragte er, doch sie schwieg. „Kommt, wir gehen zu Hadschie Ben Hadschie." Maxi lief schon los. „In seine Geheimerfinder Werkstatt!" Joschka, Vanessa und Raban drehten sich schon um. „Kommt, Joschka, Vanessa." sagte Raban und wir alle folgten ihnen zu Hadschie Ben Hadschie. Ich hatte wirklich gehofft, dass Markus auch kommen würde, doch ich wurde enttäuscht. Mein bester Freund hatte sich dagegen entschieden, was mir einen kleinen Stich ins Herz versetzte.

„Ich glaube ich träume. Gibt es euch noch oder gibt es euch wieder?" fragte Hadschie vorsichtig und Nerv lief zu ihm. „Es gibt uns wieder!" Joschka hinterher. „Hadschie Ben Hadschie Ben Hadschie Ben-" fing Joschka an, doch Hadschie musste niesen „Gesundheit!" „Beim Schlitzohrenohrring von Sir Ali Baba! Joschka." sie machten ihren Handschlag und freuten sich, dass sie sich wieder sahen.

Leon fragte dann genervt nach den Rädern, was den Erfinder sichtlich verärgerte, denn er musste die Räder überall in der Stadt einsammeln. Dreist wie Leon war, fragte er natürlich, wie lange Hadschie brauchte, und die Räder zu richten, doch dieser war verdammt sauer. Echt unglaublich Leon war die Dreistigkeit in Person. Das Schönere Mädchen aus unserer Mannschaft spielte mit ihrem weiblichen Charme, dem kein Mann widerstehen konnte. Nicht mal der große Erfinder Hadschie Ben Hadschie, der dann Anfing uns essen in Tuben rauszusuchen und Trikots zu schneidern. Nessie hatte es echt drauf, wenn es um Männer ging. Leon hatte sie um den Finger gewickelt, genauso wie Gonzo und Hadschie. Wer weiß wen von den Kerlen noch. Wir anderen schraubten an unseren Rädern herum. Hadschie rief mich dann wegen einem Trikot und gab mir das alte Markus. „Probier das an. Von der Größe her dürfte es dir passen. Ich werde es dann natürlich noch umändern, aber so grob sollte es dir passen." grinste er. Es war mir etwas zu groß und schaute skeptisch, als ich an mir herunter schaute. „Ich kann doch einfach das anlassen, was ich anhabe. Das hat bei dem Spiel gegen die Nationalmannschaft auch funktioniert." „Soll das etwa eine Beleidigung sein? Ihr seid eine Einheit, da müsst ihr alle einheitlich gekleidet spielen, lass mich nur machen." er riss mir damit das Trikot aus der Hand, da ich es schon ausgezogen hatte. Den Abend verbrachten wir dann noch damit rumzuschrauben, bis wir dann auch irgendwann schlafen gingen.

Am nächsten Morgen hörte ich nur die quietschende Tür aufgehen, wo Leon dann im Licht stand. Unsere Räder komplett fertig in Reih und Glied aufgestellt, wir fuhren los.

Wir verteilten unsere Ballons, auf denen Stand wo und warum wir weg waren und trafen uns dann anschließend vorm Finsterwald. Ein Gewitter zog über dem Wald auf, doch das hielt uns nicht davon ab loszufahren. Wir legten einige Kilometer zurück, bis der Regen dann anfing. Es wurde immer schwieriger die Hügel hinaufzufahren und rutschiger wurde es auch, sodass Vanessa ausrutschte. Einige Minuten und einen Streit zwischen Leon und Vanessa später saßen wir unter der Zeltplane, auf die der Regen laut plätscherte. „Und jetzt? Wenn es nicht aufhört zu regnen kommen wir den Hügel nie rauf und erst recht nicht die Hügel dahinter." sagte Vanessa und der wütende Unterton in ihrer Stimme verunsicherte Leon, doch er traute sich trotzdem was zu sagen: „Dann müssen wir den Regen vertreiben! Das haben wir auch schon geschafft. Wisst ihr das noch?" Nerv grinste: „Und ob ich das weiß! Da habt ihr Fußball gespielt und Maxi, der hat den Globus vor den Kopf seines Vaters geschossen. Und dann war der Regen zu Ende!" „Quatsch! Wo willst n hier n Globus herkriegen?" der wütende Unterton in Nessie's Stimme war irgendwie einschüchternd, und dennoch ich konnte es zu gut verstehen. „Den brauchen wir gar nicht! Wir fluchen, wir fluchen solange bis der Regen aufhört!" schlug Leon vor und ich fand es gar nicht mal so eine schlechte Idee. Ich meine entweder bringt es was oder es bringt nichts und wir vertreiben uns wenigstens die Langeweile. „Das ist verrückt!" - „Versuch es doch einfach." ich schaute Vanessa an: „Besser, als hier rum zu sitzen und zu warten." und zuckte mit den Schultern. „Es kann helfen oder es passiert nichts." „Na komm schon Vanessa!" bettelte Nerv. „Dreifach geölte Beulenpest!" im selben Moment blitzte und donnerte es. Joschka machte weiter: „Und Apollo kalyptische Monster Sinnflut!" und es passierte wieder. „Ich glaub ich knutsch meine drei rosa Cousinen!" lachte Raban. „Beim letzten Finger meines-" Juli fing den Satz an, den Maxi beendete: „-Piranha Zahnarztes." „Und seiner Tante der-" „Furzenden Flunder." „Wenn das klappt heirate ich Pickel Pinocchio." fluchte ich, alle lachten und kacke verdammte der Himmel wurde heller. „Oder noch schlimmer Maxi." versuchte ich mich zu retten und bekam einen leichten Schlag auf den Hinterkopf von Maxi, ich musste lachen. „Hey, man schlägt keine Mädchen!" „Was willst du jetzt machen? Schmeißt du dich auch auf mich?" grinste Maxi und wackelte mit den Augenbrauen. Dafür kassierte nun er einen Schlag auf den Hinterkopf. „Ihr seid echt wie ein altes Ehepaar." mischte Juli sich ein. Synchron bekam er jeweils rechts und links auf den Arm einen Schlag.

Nerv stand auf und stellte sich in den Regen. „Beim Sternschnuppen funkelnden Drachenschleim! Vanessa schau dir das an, der Himmel wird heller!" - „Achja? Das ist doch Kinderkram!" ihre Stimme war etwas weicher, aber dennoch war diese Wut in ihrer Stimme. „Okay, aber dann bleiben wir hier und Raban knutscht seine Cousinen." Rabans angeekelter Blick war legendär. „Schleim-glibbriger Höllenklobürstensalat!" antwortete er auf Leon's Vorschlag. „Vanessa!" Nerv setzte seinen süßen Hundeblick auf und ich hatte erneut das Bedürfnis ihm in die Wangen zu kneifen. Wie konnte ein kleiner Junge so verdammt süß sein?

„Okay aber wehe ihr lacht. Das ist nämlich das schlimmste Wort, dass ich kenne!" sie warf mir einen Blick zu und ich wusste genau, was sie sagen würde. „Vanessa, bist du dir sicher?" hakte ich nach und sie nickte, ich musste schlucken. „Kaninchen-Wattebausch-Bommelschwanz-Po!" ein synchrones Gelächter von Seiten der Jungs brach aus. Aber der Regen hörte auf. Kacke verdammte. Es hatte funktioniert. Selbst die braunhaarige war erstaunt. Die Sonne kam hinter den Bäumen raus und alle freuten sich. Leon schlug vor, dass wir schlafen, da wir morgen die Strecke von heute mitfahren müssen.

Als wir am nächsten Tag bei dem Geheimversteck von Hadschie Ben Hadschie ankamen, waren wir alle erstaunt. Es sah aus wie eine herunter gekommene Hütte, doch als Juli den Hebel umlegte änderte sich diese Meinung. Ein Tisch stellte sich auf und kleine Zelte in verschiedenen Farben tauchten aus dem Boden auf.

Markus POV
Marlon und ich liefen mit Hadschie im Kleid davon, nachdem uns das Kart um die Ohren flog. Anscheinend hatte Hadschie recht und wir hatten die Nitroeinspritzung falsch eingebaut. Der Besitzer vom Kartplatz lief mit seinem riesigen Hund hinter uns her und wir verschwanden im Wald. Völlig aus der Puste blieben wir schnaufend stehen und Hadschie erzählte uns von dem was mit den Wilden Kerlen passiert war und auch, was Maxi's Vater mit der Hexe von Burgenhausen vorhatte. Wir liefen mit ihm zu seiner Werkstatt und er zog sich als erstes um, dann öffnete er eine Tür wo ein Kart mit einer komischen Pistole stand. „Gefällt's euch?"

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Bin ich die einzige, die Nerv so süß findet und ihm am liebsten in die Wangen kneifen würde?😩😂

Wenn ihr Verbesserungsvorschläge oder Kritik habt, schreibt mir einfach einen Kommentar oder schreibt mir Privat. Wenn es euch gefallen hat, würde ich mich über einen ⭐️ freuen.😊

Die Wilden Kerle - für immer wild? | pausiert Where stories live. Discover now