KAPITEL 𝟛𝟟

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Stattdessen nahm ich die Klinge von Zcos Hals, und noch während ich das genervte Stöhnen des Generals vernahm, versuchte der Hüne seine Chance zu nutzen und mir den Speer in den Bauch zu rammen. Allerdings hatte ich bereits damit gerechnet, weshalb ich den Angriff problemlos abwehren konnte und im Gegenzug meinen Speerstiel gegen Zcos Schläfe donnerte. Im Zusammenbrechen rollten seine Augen nach hinten und ich warf den Speer zur Seite. Dann drehte ich mich zu dem Anführer und musste ein Lächeln verkneifen: der Mann sah definitiv aus als hätte er einen Geist gesehen.

„Dürften wir dann gehen?", fragte ich betont höflich und es dauerte einen Moment, doch dann gab der Anführer seinen Untertanen ein kurzes Handzeichen und Hux wurden die Handschellen abgenommen. Während er sich die Handgelenke rieb, kam er runter zu mir und ich machte auf Absatz kehrt, um dieses Dorf so schnell es ging wieder zu verlassen. Dabei machten mir die Bewohner ehrfürchtig Platz und ich genoss für ein paar Sekunden diesen Moment des Triumphs, bevor ich mich auf den bevorstehenden Heimweg fokussierte.

Sobald wir sicher und ohne Zwischenfälle aus dem Dorf getreten waren, sah ich von der Seite aus Hux an und meinte:

„Kein Dankeschön?"

Da er meine Frage gekonnt ignorierte, schnaubte ich auf und folgte ihm, da er im Gegensatz zu mir nicht stehen geblieben war. Wirklich zu stolz für alles und jeden.

„Warum haben Sie das getan?", fragte er dann auf einmal und richtete seine grünen Augen auf mich, weshalb ich die Stirn runzelte:

„Ich wusste nicht, dass die Heilerin nicht die volle Wahrheit gesagt ha-"

„Das meinte ich nicht.", unterbrach er mich fast schon ärgerlich: „Warum haben Sie mich nicht einfach zurückgelassen? Ich meine, es wäre ein extremer Erfolg für Sie und Ihren Widerstand gewesen, wenn die Erste Ordnung einen General verliert. Und dann sind Sie auch noch ein größeres Risiko eingegangen, um unserer beider Leben zu retten."

Für einen Moment war ich mir nicht ganz sicher, ob ich es so sagen sollte, doch dann tat ich es:

„So etwas nennt man ein Gewissen, General. Es hat sich nicht richtig angefühlt, Sie dort zurückzulassen, nach dem, was Sie für mich getan haben. Deshalb müsste ich eigentlich Sie danach fragen, was das Ganze sollte und Sie diesen Typen heute Nacht nicht einfach haben machen lassen. Ich meine, Sie haben schon viel schlimmere Dinge zugelassen."

„Lassen Sie es mich nicht bereuen.", knurrte er und ich lachte auf:

„Das ist gerade das Letzte, das Sie bereuen sollten."

„Ihnen ist hoffentlich bewusst, dass mir Ihre Meinung nicht wirklich etwas bedeutet."

„Und Ihnen ist hoffentlich bewusst, dass mir das wiederum vollkommen egal ist."

Damit schritt ich an ihm vorbei und ließ meinen Blick suchend durch den Wald gleiten. Wir brauchten unbedingt einen etwas größeren Baum, um einen besseren Überblick über die Gegend zu bekommen. Als ich einen geeigneten fand und anfing, hoch zu klettern, seufzte Hux nur und meinte:

„Ich warte hier unten, bis Sie sich ausgetobt haben."

Natürlich schickte ich ihm noch einen finsteren Blick runter, dann setzte ich meine Tour fort. Obwohl der Baum gefühlt überall Zweige und Blätter hatte, benötigte es einige Zeit, um für mich geeignete Äste zu finde, die unter meinem Gewicht nicht zusammenbrechen würden. Gerade als ich oben angekommen war, hörte ich auf einmal unter mir einen gedämpften Schrei.

Das war Hux gewesen.

Sofort begann ich, wieder herunter zu klettern, was allerdings eine halbe Ewigkeit dauerte. Außerdem konnte ich nicht erkennen, was unter mir geschah, da mir die unzähligen Äste die Sicht versperrten. Erst als ich mich leise auf den weichen Waldboden fallen ließ, konnte ich sehen, was Sache war.

Luck ~ a General Hux FanfictionWaar verhalen tot leven komen. Ontdek het nu