Kapitel 11

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-Jeongin pov-

"Ok. Aber es wird dir wahrscheinlich nicht gefallen..."

"Ist es wirklich so schlimm, oder bist du nur so eine Dramaqueen wie Hyunjin?", fragte mich der braunhaarige Junge. Damit wollte er die unangenehme Stimmung etwas lockern, aber das gelang ihm nicht wirklich. Als er merkte, dass ich darüber nicht lachen konnte, wurde ihm bewusst wie ernst mir das Ganze war. 

"Ich wünschte ich wäre nur eine Dramaqueen, aber leider bin ich das nicht..." Nun schaute er mich genauso ernst an, wie ich ihn ansah. Er wurde deutlich unruhig und scheint Angst vor dem zu haben, was ich ihm sagen wollte.

"Bitte sag mir, dass du niemanden umgebracht hast!" Ich schaute ihn etwas ungläubig an. Sehe ich denn wirklich für ihn aus wie ein Mörder? Die meisten trauen mir nicht mal zu einer Fliege was zuleide zu tun. Aber er will mich als Mörder bezeichnen? "Was? Nein! Sehe ich für dich aus wie ein Mörder?" Nun musterte er mich etwas, ehe er meine Frage verneinte: "Um ehrlich zu sein nicht. Ich bin mir nicht mal sicher, ob du eine Spinne erschlagen würdest. Aber wenn es nicht das ist, was ist es dann?"

"Das würde ich dir ja gerne sagen, wenn du mich nicht ständig unterbrechen würdest." Ich war leicht genervt, weil ich es endlich hinter mich bringen wollte. Dies konnte man auch deutlich meiner Stimme entnehmen. "Ok ich bin jetzt ruhig. Ich habe nur irgendwie Angst davor. Ich mache mir ernsthafte Sorgen. Du hast schließlich schon den ganzen Tag versucht es mir zu sagen. Also muss es irgendetwas schlimmes sein..." Die Sorge war ihm deutlich anzusehen. Eigentlich mag ich es nicht, wenn sich jemand Sorgen um mich macht. Das ist genau das, was ich nie wollte. Allerdings ist es auch nur menschlich...

"Ok pass auf. Der wahre Grund weshalb ich hier in Seoul bin ist, dass ich krank bin." Seine Augen weiteten sich aber er war so höflich, mich nicht zu unterbrechen. Diesmal lies er mich ausreden.

 "Ich leide unter Blutkrebs. Bei uns auf dem Land gibt es keinen Arzt, der mich behandeln könnte. Deshalb mussten wir nach Seoul kommen. Ich habe es dir bis jetzt noch nicht gesagt weil ich wollte, dass du mich so kennenlernst, wie ich wirklich bin. Ich kann dich auch wirklich gut verstehen, wenn du deshalb nichts mehr mit mir zu tun haben möchtest. Niemand hat einen Freund verdient, um den man sich die ganze Zeit nur Sorgen machen muss..." Die Worte prasselten aus mir heraus ohne Punkt und Komma. Zumindest so lange, bis Seungmin mir seinen Zeigefinger vor meinen Mund hielt und mich so zum schweigen brachte. 

"Das tut mir wirklich leid für dich. So etwas hat ein Mensch wie du wirklich nicht verdient. Ich kann dich wirklich gut verstehen, dass du es mir noch nicht vorher gesagt hast. Ich hätte es auch niemanden sofort anvertraut, den ich erst seit ein paar Tagen kenne. Aber ich muss dich enttäuschen. Wegen so etwas wirst du mich nicht los."

Wir schauten uns beide tief in die Augen. In seinen sah ich das Leuchten, was mir zeigte wie ernst er seine Aussage meinte. Ich war unglaublich glücklich darüber. So glücklich, dass eine Träne mein Auge verließ und sich gleichzeitig ein breites Grinsen auf meinen Lippen bildete. Die Erleichterung zu wissen, dass man jemanden an seiner Seite hat, der einen immer unterstützt, ist das beste was man sich vorstellen kann.

  "Du bist echt der beste Freund, den man sich wünschen kann. Ich weiß das klingt komisch, weil wir uns erst ein paar Tage kennen. Aber du bist wirklich der beste Freund den ich je hatte."

Seungmin schien sich darüber zu freuen, denn jetzt grinste auch er wie ein Honigkuchenpferd. "Jeongin, ich muss sagen, dass es mir genauso ergeht. Ich kenne die Anderen zwar schon ziemlich lange und verstehe mich mit allen unglaublich gut. Aber mit dir verstehe ich mich bereits nach ein paar Tagen nochmal viel besser als mit den Andern."

Seit diesem Augenblick waren wir wohl offiziell beste Freunde. Aber selbst da wusste ich noch nicht, wie wichtig er für mich als Freund später noch werden wird. Niemand kann erahnen, wie durcheinander mein Leben noch sein wird und er die Person ist, die alles wieder gerade biegt.

Seungmin und ich wären gerne noch etwas länger in dem Café geblieben. Allerdings klingelte sein Handy und als er auf den Bildschirm schaute, um zu erfahren wer ihn da anrief, merkten wir erst wie spät es eigentlich schon ist. Es war Chan, der sich schon um uns sorgte, weil wir noch nicht bei ihm im Musikraum waren.   

"Seungmin! Wo um alles in der Welt steckt ihr? ..."

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Heyy ihr Grashüpfer 💕🦗

Kennt ihr das, wenn euch was richtig cringes passiert und ihr nicht wisst, ob ihr lachen oder weinen sollt?

Mir ist letztens sowas passiert und ich habe mich gerade wieder daran erinnert. Allein wegen der Erinnerung daran hab ich angefangen zu lachen und zu weinen gleichzeitig. >﹏<

Sing with me // Hyunin ff ✓Where stories live. Discover now