𝙰𝚞𝚜𝚜𝚌𝚑𝚗𝚒𝚝𝚝:
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"Ich dachte es sei eine Strafe nach Seoul ziehen zu müssen. Doch jetzt, wo ich dich getroffen habe, bin ich dankbar dafür."
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𝙹𝚎𝚘𝚗𝚐𝚒𝚗 𝚖𝚞�...
Jetzt verstehe ich, was meine damaligen Freunde mit dem "Höllenstarren" , wie sie es so schön nannten,meinten. Es ist wirklich ein Gefühl, bei dem man am liebsten gleich nach dem Weiten suchen möchte.
"Du bist anscheinend der Neue", spricht mich der Lehrer nun an. Mir gelingt es, die anderen Schüler und Schülerinnen für einen Moment auszublenden und sagte dann mit etwas schüchterner Stimme: "Ähm... ja ich bin Jeongin.". Dabei verbeugte ich mich vor dem Lehrer aus Höflichkeit. "Gut. Kannst du vielleicht noch etwas über dich erzählen? Dann kann ich in der Zwischenzeit überlegen wo ich dich hinsetze.", fragte der Lehrer höflich. Er scheint wirklich zu der Sorte der netten Lehrer zu gehören, aber musste das wirklich unbedingt sein, dass ich etwas über mich erzählen soll? Ich rede wirklich ungerne über mich selbst. Und schon gar nicht vor einer Masse Unbekannter. Aber mir bleibt wohl nichts anderes übrig. "Ähm ja. Also wie bereits gesagt bin ich Jeongin. Ich bin 16 Jahre alt und spiele gerne Klavier. Vor einer Woche lebte ich noch auf dem Land in der Mitte Südkoreas, bin jetzt aber mit meiner Familie hier nach Seoul gezogen.", erzählte ich meinen neuen Mitschülern das Nötigste. "Ok, dann herzlich Willkommen in Seoul und deiner neuen Klasse. Ich bin mir sicher, du wirst dich hier schnell einleben.", sagte mein neuer Klassenlehrer zu mir. "Setz dich doch bitte neben Seungmin", bat er mich und zeigt auf einen freien Platz neben einem Junge, der einem Labrador verdammt ähnlich sieht. Er scheint kein Problem damit zu haben, denn er lächelt mich nur kurz an und befreit den Platz neben sich von seinen Schulsachen.
Als ich mich gerade auf den Weg zu meinen neuen Platz begeben möchte, hebt ein Mädchen aus der 2. Reihe den Arm und sagt mit neugieriger Stimme: "Ähm Sir, ich habe noch eine Frage an Jeongin." "Nur zu.", antwortete dieser. Und dann kam sie. Die Frage, die ich eigentlich um alles auf dieser Welt vermeiden wollte. "Aus welchem Grund seid ihr nach Seoul gezogen?", wollte das Mädchen mit den langen, braunen Haaren wissen. Wahrscheinlich gehört sie zu der Lästergruppe, von der es an jeder Schule mindestens eine gibt. Das konnte ich ihr ansehen.
Musste sie wirklich ausgerechnet diese Frage stellen? Musste es unbedingt diese Frage sein, die mich jedes mal daran erinnert, weshalb ich überhaupt hier bin? Warum? Warum diese?
Es gibt nur 2 Möglichkeiten. Entweder ich erzähle ihnen, dass wir wegen der Arbeit meiner Eltern nach Seoul gezogen sind (Was ja nicht unbedingt falsch ist, schließlich mussten sie sich ja wirklich eine neue Arbeit suchen). Oder ich sage ihnen die Wahrheit. Die grausame Wahrheit, dass ich in Seoul bin, weil ich todkrank bin und mir nur hier geholfen werden kann. Aber die 2. Option kam für mich nicht in Frage. Ich wollte nicht von allen als "der Kranke" angesehen werden und somit im Mittelpunkt stehen. Ich möchte einfach nur ein ganz normaler Schüler mit einem ganz normalen Leben sein.
"Meine Eltern haben hier einen neuen Job angenommen. Deshalb sind wir hier her gezogen.", sage ich knapp und geh zu meinen neuen Platz neben dem Labrador-Typen. Ich bin froh, dass er mein neuer Banknachbar ist. Die anderen Optionen wären entweder eine Tussi gewesen, die mehr Schminke im Gesicht hat als Kleidung an ihrem Körper, oder ein übergewichtiger Typ, der anscheinend noch vom Wochenende besoffen ist. Da ist mir Seungmin wirklich am liebsten, so mal er einen wirklich netten Eindruck macht.
