Kapitel 14

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Wenn es im Herzen regnet, fallen Tropfen aus den Augen.

Rose

"Guten Morgen Schönheit." Brian setzt sich zu mir ans Bett und sofort rutsche ich von ihm weg. Schönheit?
"Einen guten Morgen stelle ich mir eigentlich anderes vor." Spotte ich woraufhin er lächelt.
"Wozu das ganze hier?" füge ich dann hinzu.
"Dylan ist nicht der, für den du ihn hältst."
"Ah und für wen halte ich ihn denn?" Verärgert über ihn und seine Worte, starre ich ihn an.
"Ich hab gesehen, wie du ihn angeschaut hast." Sagt er und ich verstumme.
"Weißt du noch damals im Wald, als du mit Dylan das erste mal dort gewesen bist?"
Verwirrt nicke ich.
"Ich war das."
"Du warst was?"
"Ich habe dich betäubt."
Mein Herz setz aus. Natürlich hatte ich es mir schon gedacht, dass mich kein Tier angegriffen hatte, jedoch wäre er die letzte Person, der ich das zugetraut hätte.
Das hatte Dylan also mit Ich will dich nur beschützen gemeint. Aber warum hat er mich dann angelogen?
Beide wollen mich also vor dem anderen beschützen, doch sollte ich mich nicht vor beiden selbst beschützen?
"Warum?" Mein ganzer Körper verspannt sich.
"Weil du keine Ahnung hast, was er mit dir vor hat." Schon sein Tonfall sagt mir, dass ich es gar nicht wissen möchte. Auch wenn es gelogen wäre.
"Und was hast du jetzt mit mir vor? Mich wie ein Tier hier einsperren? Und dann?" Verstört blicke ich ihm in die Augen. Vorsichtig versucht er nach meiner Hand zu greifen doch ich ziehe sie von ihm weg.
"Fass mich nicht an!" Zische ich.
"Wir müssen die verlorene Zeit nachholen, also werde ich dich nicht für immer in dieses Zimmer sperren." Lacht er und ich verspüre den Drang, ihm ins Gesicht zu spucken. Ich hab ihn mal gemocht. Oder geliebt.
"Da gibt es nichts nachzuholen." sage ich und seine Miene verfinstert sich als hätte ich ihn mit einem Stein im Gesicht getroffen.
"Wenn das also geregelt wäre, kann ich ja gehen." Schnell stehe ich auf und renne auf die geöffnete Zimmertür zu, doch kurz bevor ich an der Tür ankomme, ertönt ein lauter Schuss einer Waffe, sodass ich für einen Moment nichts außer ein leises Piepen höre.
Dann spüre ich wie mich zwei feste Arme zu Boden drücken und wie mir meine Hände hinter dem Rücken verbunden werden.
"Ich wollte es auf die nette Art, doch du hast dich dagegen entschieden." Flüstert er mir in mein Ohr und Tränen steigen mir in die Augen.
Wer ist er?
Was ist aus ihm geworden?!
Das ist nicht der Brian den ich mein Leben lang kannte!
"Lass mich los!" Schreie ich woraufhin er den knoten an meinen Händen, fester zu zieht.
"Was ist los mit dir? So kenn ich dich gar nicht!" Eine Gefühlswelle überschwemmt mich und alles von früher kommt wieder hoch.
"Als du mich einfach verlassen hast, hatte ich auch das Gefühl, dich nicht zu kennen!" Schreit er nun auch.
"Du warst nicht mal auf der Beerdigung meiner Mutter!" Fügt er knurrend hinzu.
"Das ist lange her! Du kannst doch nicht deswegen so sauer sein! Sei kein Kind!"
"Ein Kind? Ich?!" Schreit er und auf einmal spüre ich einen schmerzhaften Schlag auf meinem Hintern.
"Spinnst du?!" Zische ich.
"Macht ein Kind auch sowas?" Ruckartig dreht er mich um, sodass ich auf dem Rücken liege und öffnet meinen Hosenbund.
"Fass mich nicht an!" Schreie ich weinend und versuche ihn von mir weg zu treten.
"Bist du immer noch so zierlich wie früher?" Langsam zieht er meine Hose runter und mir wird schlecht.
"Hilfe! Bitte helft mir!" Wild zapple ich herum, während die Tränen wie ein Wasserfall aus mir raus schießen.
"Du krankes Arschloch! Ich hab dich mal geliebt!" Schreie ich und er hält auf einmal inne.
"Was?"
Scheiße.
"Was hast du gerade gesagt?" bedrohlich kommt er meinem Gesicht näher.
"Nichts." Lüge ich und sofort spüre ich einen brennenden Schmerz an meiner rechten Wange. Er hat mich geschlagen. Schon wieder.
"Ich wiederhole es kein zweites Mal!"
"Dann wiederhol es halt nicht!" Spucke ich hervor. Ich weiß wirklich nicht, woher der Mut kommt.
Er hebt die Hand, doch in dem Moment trete ich ihm in seine Allerwertesten. Dann stehe ich in schnellster Geschwindigkeit auf und renne -mit immer noch verbundenen Händen- los.
Ich renne und renne, obwohl ich nicht einmal weiß wohin, dieses Haus ist einfach zu groß!
Irgendwann komme ich an der Eingangstür an, jedoch merke ich schnell, dass ich sie mit meinen verbundenen Händen nicht öffnen kann.
"Verdammt!" Fluche ich und sehe mich um.
Das erste und einzige was mir sofort ins Auge sticht, ist eine Treppe welche nach unten führt.
Keine gute Idee Rose!
"Du kommst hier nicht raus!" Knurrt er und die Panik in mir steigt.
Ich nutzte also meine einzige Chance und renne nach unten in die Tiefe Dunkelheit.
Mehrmals renne ich gegen irgendwelche Gegenstände doch ich lasse mich nicht davon aufhalten.
"Wer ist da?" Höre ich jemanden auf einmal flüstern, doch dank der Dunkelheit kann ich nichts erkennen. Ich verlangsame mein Tempo und versuche etwas zu erkennen.
"Brian?" Die Stimme ist zu leise um sie richtig zuordnen zu können.
"Nein...Nein hier ist Rose." Sage ich leise und höre wie die Person auf einmal anfängt zu weinen.
"Rose? Bist du es wirklich?!" Die Person flüstert immer noch und erst jetzt realisiere ich es.
"Rebecca?!" Schnell versuche ich der Stimme zu folgen. Bitte lass es Rebecca sein!
"Ja, ich bin es! Ich bin hier!" Schluchzt sie und endlich erreiche ich sie.
Sie sitzt in einem Käfig welcher nicht einmal die Größe einer kleinen Gartenscheune hat.
"Oh Gott Rebecca!" Hastig greife ich durch die Gitterstäbe nach ihrer Hand. Sie ist so unglaublich dünn geworden! Hat sie denn nichts zu essen bekommen?
Bei ihrem Anblick wird mir Schwindelig.
"Was ist passiert? Hat er dir was angetan?!" Besorgt versuche ich sie durch die Dunkelheit anzusehen.
"Du musst weg von hier. Bitte geh!" Flüstert sie gebrochen und eine Träne kullert mir die Wange hinunter.
"Ich lass dich hier nicht alleine!" Sage ich und drücke dabei fest ihre Hand.
"Du musst weg!" Wiederholt sie sich und ich schütten den Kopf.
"Ich gehe nur mit dir!"
"Dann bleibst du wohl für immer hier." Ertönt Brians stimme plötzlich neben mir und ich erstarre. Nein, bitte nicht.
"Was hast du mit ihr gemacht!? Du bist doch krank!" Schreie ich und er kommt näher.
"Ich wusste das du mich angelogen hast!"
"Und ich wusste, dass du sie irgendwann finden wirst." Er zuckt mit den Schultern was mich sofort an Dylan erinnert. Wenn er doch hier wäre.
"Was hast du mit uns vor?!"
"Wirst du noch früh genug erfahren." Er setzt ein teuflisches Grinsen auf.
"Kommst du mit hoch oder willst du hier bleiben?" Fragt er dann und ich klammere mich an Rebeccas Händen fest.
"Ich bleibe hier!"
"Wie du meinst." Kurz sieht er mich erstaunt an, dann dreht er sich um und verschwindet im Dunkeln.
"Geh mit und Versuch zu..." fängt Rebecca an doch sie wird durch ein lautes krachen unterbrochen.
„Rose?!"
Das kann nicht sein.

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Hii,
wäre nett wenn ihr mich auf Fehler hinweisen könntet:)
Also nur wenn euch welche auffallen:)
Danke😇

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