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«Jungkook«

„Wir sind da", sagte Hoseok nach einer Weile und kam zum Stehen.

Etwas Licht schien aus einem Luftschachtfenster und ließ mich ein wenig aufatmen. Ich wollte nicht länger als nötig hier oben bleiben.

„Und? Ist dort jemand?", fragte ich verunsichert.

„Nein, ich schätze, wir sind in einer Putzkammer gelandet."

Ich hörte, wie er leise das Fenster herausnahm und sich durch die kleine Öffnung durchquetschte, woraufhin er aus dem Schacht heruntersprang.

„Gib mir deine Hand, Jungkook. Ich helfe dir", bot Hoseok an und ich nahm sie dankbar an.

Kurz darauf landete ich mit beiden Füßen auf den Boden, was sich unheimlich gut anfühlte. Außerdem verlor ich dadurch das Gefühl in einer Falle zu sitzen. Auch Jimin kam problemlos hinunter. Er öffnete die Tür und tatsächlich, sie war nicht abgeschlossen.

„Siehst du irgendwas?", fragte ich angespannt.

Türen waren gefährlich. Man wusste nie, wer oder was auf der anderen Seite wartete, und eine böse Überraschung konnten wir wirklich nicht gebrauchen.

„Es ist relativ dunkel, weil das Licht von draußen nicht in den Laden hineindringen kann, aber sonst sehe ich keinen von hier. Es herrscht jedoch eine Unordnung hier..."

Jimin ging zur Seite und öffnete die Tür etwas weiter auf, um zu zeigen, was er meinte. Viele Regale waren umgeschmissen worden, lediglich eine Handvoll standen noch aufrecht, und lauter Gegenstände und Abfall rollten auf den Gängen herum. Von einem Supermarkt konnte kaum noch die Rede sein. Kein gutes Zeichen. Der Laden wurde hoffentlich noch nicht komplett ausgeplündert.

„Scheint so, als seien eine Menge Leute vorbeigekommen, um sich kostenlos etwas mitzunehmen", sagte Hoseok zu niemanden bestimmten. In seiner Stimme schwang ein bissiger Unterton mit.

„Solange hier keine Deadheads sind." Jimin trat als erstes aus Tür.

„Deadheads?" Hoseok guckte uns perplex an.

„So nennen wir diese Dinger", erklärte ich.

„Mhm...hohl sind sie wirklich."

Wir lachten über die Aussage und wurden dann wieder ernst.

„Pack so viel ein, wie du kannst", sagte Jimin zu mir.

Ich nickte verstehend. Bevor er jedoch losging, hielt ich ihn vorher auf. „Lass uns zusammenbleiben, Hyung. Es endet nie gut, wenn wir uns aufteilen. Außerdem brauchen wir keine unterschiedlichen Sachen."

Das Einzige, was wir benötigten, waren Wasser und Essen, das für eine Weile halten musste.

„Ich gehe schon mal vor. Ich muss etwas besorgen", sagte Hoseok und zeigte in die andere Richtung.

„Okay, wir treffen uns hier wieder."

Jimin und ich liefen zuerst zu den Gemüse- und Obstwaren, aber dort stellten wir schnell fest, dass alles verfault war, aber ein Versuch war es wert. Danach gingen wir zu den haltbaren Lebensmitteln in Form von Dosen und Konserven. Die meisten Sachen waren schon von anderen Leuten mitgenommen worden, aber wir konnten immer noch viele Sachen finden. Schließlich waren unsere Rucksäcke fast komplett voll mit Dosenfutter. Bei den Süßigkeiten packten wir noch ein paar Energyriegel und einige Tüten Chips ein. Außerdem hatte ich noch in einer Ecke eine Schachtel Streichhölzer entdeckt sowie ein bisschen Papier von der Schreibwarenabteilung.

„Lass uns noch Wasserflaschen holen und dann Hoseok suchen."

„Jimin Hyung, ich...wegen eben...danke."

Try to Stay Alive ᵛᵏᵒᵒᵏ [✔]Where stories live. Discover now