Kapitel 4

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Als ich am nächsten Tag aufwachte, machte ich mich fertig und ging in Richtung Gemeinschaftsraum, wo wir uns alle treffen sollten. Auf dem Weg dorthin schaute ich auf mein Handy und sah eine Nachricht von Tom „Guten Morgen, ich hoffe du hast gut geschlafen. Freue mich auf nachher." Als ich ihm antwortete merkte ich das Lächeln in meinem Gesicht, welches direkt aufblitzte als ich auch nur seinen Namen sah. Wie kann das so schnell gehen. Wie kann ich so schnell etwas für jemanden fühlen, den ich gerade mal einen Tag kannte. Egal. Also antwortete ich ihm, dass ich sehr gut geschlafen habe und mich auch auf nachher freute.
Im Gemeinschaftsraum angekommen setzte ich mich neben Y/BFF/N und Chris.
Y/BFF/N grinste mich an und fragte: „Na, was hast du denn nachher noch so vor?"
Ich schmunzelte und sagte: „Tom holt mich nachher ab, und wir treffen uns in einen Café."
„WAS?" Sie strahlte über beide Ohren. „Wir sind gerade mal ein bisschen mehr als einen Tag in einem anderen Land und du angelst dir direkt einen Schauspieler?"
„Nein so ist das nicht. Er war gestern echt nett, also habe ich mir gesagt ,warum denn nicht. Ich würde ihn gerne ein bisschen besser kennenlernen."
„Y/N. Also bitte. So wie gestern hast du noch nie einen Jungen angeguckt." Ich wurde rot. „Du hättest außerdem mal sehen sollen wir er dich gestern bei der Verabschiedung angeschaut hat. Und hallo? Das Highlight war ja sowieso, als ihr beide geschlafen habt. Ich glaube ich habe noch nie so etwas süßes gesehen." Ich antwortete darauf nicht mehr, aber wollte mir darauf nichts einbilden. Ja, er war super lieb und der Tag mit ihm war super schön, aber ich denke nicht, dass er etwas von mir will. Andersherum leider schon.
Der Tag mit der Klasse ging schnell herum, wir waren im Museum und wurden herumgeführt. Konzentrieren konnte ich mich allerdings nicht, da ich die ganze Zeit an Tom und an unser Treffen gedacht habe. Ich war so aufgeregt.
Nach dem Museumsbesuch gingen wir zur Jugendherberge und ich überlegte mir was ich anziehen sollte.
Ich nahm mir einen Rock und zog den viel zu großen Pulli von Tom an und steckte ihn in den Rock. Ich nahm mein Handy heraus und schrieb ihm, dass ich bereit sei. Er antwortete direkt und sagte, dass er sich auf den Weg machte.
Ein paar Minuten später bekam ich eine Nachricht, dass er da sein. Ich zog also meine hohen schwarzen Schuhe an und rannte raus. Draußen angekommen sah ich Tom im Auto sitzen, er sah echt gut aus. Als ich die Tür auf machte schaute er mich nur an und sagte nichts. Ich war etwas verwirrt und fragte ihn ob alles gut sei und er sagte: „Wow, der Pulli steht dir besser als mir. Du siehst toll aus." Ich lief wieder rot an, und das einzige was ich sagen konnte war: „Danke, du auch." Er lächelte und wir fuhren los. Einige Zeit später waren wir dann auch schon da. Es war ein kleines Café, aber wunderschön und ich liebte es jetzt schon. Drinnen angekommen setzten wir uns an einen zweier Tisch, direkt gegenüber. Er schaute mir tief in die Augen und fragte wie mein Tag bis jetzt war. Ich erzählte ihm von dem Museum und wie schön es dort war, jedenfalls von dem was ich mitbekommen habe. Während ich ihm das alles erzählt habe schaute er nicht einmal von mir weg und reagierte auf alles was ich sagte. Das erste mal als er von mir wegschaute war, als die Kellnerin kam und uns fragte was wir wollten. Ich bestellte einen Café und ein Bagel. Tom bestellte ebenfalls einen Bagel und einen Tee. Wir unterhielten uns über meine Familie, und wie es überhaupt dazu gekommen ist, dass ich im Moment in England bin. Ich erzählte ihm alles und schon wieder schaute er mir dabei die ganze Zeit in die Augen. Als ich fertig erzählt hatte, kam auch schon unsere Bestellung an den Tisch. „Guten Appetit!"  Ich schaute ihn verwundert an, hatte er das wirklich gerade auf  deutsch gesagt? Ich lächelte ihn nur an und sagte ebenfalls „Guten Appetit". Er lachte nur und sagte ganz stolz: „Das habe ich extra für dich gelernt." Er lächelte und ich grinste zurück. Es war eigentlich nichts großes, aber allein, dass er sich die Mühe gemacht hatte, diese zwei Wörter zu lernen, ließ mein Herz schmelzen. Vielleicht mochte er mich ja doch genauso sehr wie ich ihn mochte.
Als wir aßen wollte ich nun auch ein bisschen mehr über ihn erfahren. Er erzählte mir, dass er einen Hund namens Tessa hatte und sie über alles liebte. Ich antwortete, dass ich auch mal ein Hund hatte, er aber leider schon verstorben sei. Er schaute mich bemitleidend an. Ich fragte ihn jedoch noch ein paar andere Sachen, damit keine traurige Stimmung herrschte. Nach einer Weile schaute ich auf die Uhr und staunte nur. Wir saßen schon zwei Stunden hier. Die Zeit verging wie im Flug, und Tom fragte bei der Kellnerin nach der Rechnung. Als ich meine Tasche hoch hob, um zu zahlen schaute er mich böse an und schüttelte den Kopf. „Ich zahle, du lässt das Geld schön in deiner Tasche." Nach ein wenig rumdiskutieren, wer zahlen würde, gab ich anschließend auf. Es hatte kein Zweck mit ihm zu diskutieren. Nach mehrmaligem Bedanken standen wir auf und gingen zu seinem Auto. Er hielt mir die Tür auf, wie ein richtiger Gentleman. Als Tom im Auto saß fragte er, ob ich noch mit ihm nach Hause kommen wollen würde. Ich nickte und wir fuhren los. Bei ihm zuhause angekommen stiegen wir aus dem Auto und gingen rein. Wir setzten uns auf die Couch, kuschelten uns in eine Decke und entschlossen uns, wie am vorherigen Tag einen Film zu gucken. Wir entschieden uns für „Das Schicksal ist ein mieser Verräter". Anfangs war es ein wunderschöner Film. Zum Ende hin jedoch, wurde der Film immer trauriger und ich musste anfangen zu weinen.
Als Tom das bemerkte, griff er reflexartig meine Hand und ich schaute ihn mit verweinten Augen an. Er wollte die Hand schnell wieder wegziehen und sagte schon, dass es ihm leid tut. Ich hielt seine Hand jedoch weiter fest, sodass er sie nicht wegnehmen konnte, lächelte ihn an, lehnte mich an seine Schulter an und schaute weiter den Film. Zwischendurch bemerkte ich immer mal wieder wie er mich anschaute. Ich konnte dem Film am Ende nicht mehr folgen, da meine Gedanken voll mit Tom waren, und was da eben passiert war, und außerdem hielt er meine Hand immernoch fest in seiner. Nachdem der Film zu Ende war, hatten wir beide hunger. Wir entschlossen uns dafür zusammen zu kochen. Nachdem wir uns auf ein Gericht geeinigt hatten fingen wir auch schon an. Wir lachten viel und ärgerten uns gegenseitig. ich fühlte mich sehr zu ihm verbunden, obwohl ich ihn noch kaum kannte.
Als wir fertig mit dem Kochen waren setzten wir uns an den Tisch und aßen gemeinsam. Wir redeten nicht viel, aber es war trotzdem keine unangenehme Stille. Er sprach mich auf mein Englisch an und lobte mich, wie gut ich mich denn beim Reden anhören würde. Daraufhin bedankte ich mich wieder mehrmals und fing an zu lachen: „Es ist sehr süß wie rot du immer wirst, wenn ich dir ein Kompliment mache." Ich wurde noch röter im Gesicht und lachte immer mehr. Als wir mit dem Essen fertig waren war es schon spät, und ich wusste, dass ich bald wieder zurück in die Jugendherberge musste. Ich sagte ihm Bescheid und er nickte, nahm seinen Autoschlüssel und wir gingen zum Auto. An der Jugendherberge angekommen bedankten wir uns beide nochmals für den tollen Tag, welchen wir beide mehr als alles andere genossen haben. Als wir uns zu Abschied umarmten, gab ich ihm einen Kuss auf die Wange und ich merkte, wie rot er auf einmal wurde. Er schaute mich verwundert an, hatte aber dennoch ein lächeln im Gesicht. „Bis Morgen" sagte er. Ich schaute ihn verwirrt an aber sagte dann auch: „Bis Morgen". Morgen. Wir treffen uns Morgen wieder. Ich wollte jetzt am liebsten direkt ins Bett und schlafen, damit der morgige Tag anbricht, und ich schneller wieder bei ihm sein kann. Gesagt getan. Ich ging also von der Straße aus direkt in mein Zimmer, zog mich um, legte mich ins Bett und schlief ein.

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