57 | Melodie

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Der Frühling erwachte inmitten des Schulstresses. Die Bibliothek war leerer geworden, da die Schüler lieber draußen lernen wollten. Daswegen bevorzugte Estella in dieser Zeit die Bibliothek. Sie ging in einer der hintersten Ecken und fand eine Person vor.

,,Hallo, Ly", flüstert sie in Lily Evans' Ohren, die ziemlich müde aussah. ,,Hey."

Estella saß sich ihr gegenüber hin und nahm das Buch aus ihrer Hand. ,,Seit wann bist du hier?" Die Evans schaut auf ihre Muggeluhr und runzelt die Stirn. ,,Sechs Uhr...morgens?"

,,So siehst du auch aus", Ella zeigt auf Lily's müdes Gesicht, ,,Geh schlafen. So wie ich dich kenne, weißt du schon alles." ,,Aber-" ,,Warum bist du noch nicht weg?"

Lily seufzt und packt ihre Sachen zusammen. ,,Wie läuft es eigentlich mit Rosier?", fragt sie nebenbei. ,,Gut, warum?", fragt Ella neugierig nach.

,,Gut? Hast du herausgefunden ob du was für ihn fühlst? Warte! Dein Gesicht sag mir schon alles! Du akzeptierst es weiterhin nicht!" Ella schaut sie entschuldigend an. ,,Estella, ich schlafe und du klärst das!"

Estella nickt ganz brav, wird aber diesen Befehl nicht Folge leisten. Lily lächelt und lehnt sich zurück. ,,Estella Rosier."

Ella verdreht ihre Augen. ,,Du bist immernoch hier!" Die Gryffindor warf ihr ein vernichtenden Blick zu und stand auf. Dramatisch wirft sie die Tasche über ihre Schulter. Lily gab ihr noch ein letzten Blick bevor sie zwischen den Bücherregalen verschwand. Estella seufzte.

Estella Rosier, es hat schon was.

,,Hab ich doch gefunden!" Erschrocken blickt Estella in Evan Rosier's Gesicht. Ich hoffe, er hat mich nicht mit Lily gesehen.

,,Was willst du?", fragt sie schon ängstlich nach. Das Grinsen des Rosiers gruselte sie und zeigt schon, dass die Aktion wahrscheinlich dumm sein wird.

,,Dürfte ich Sie entführen, myLady?" Er streckt seine Hand aus und Ella zog eine Augenbraue nach oben. Es ist Evan. Es kann also nicht schlimm sein. Sie ergreift seine Hand.

Die Slyhterins verlassen die Bibliothek und gingen Richtung Treppenhaus. Estella runzelt die Stirn. ,,Wohin entführen Sie mich, myLord?"

Evan beobachtete sie nicht und zog sie mit sich. Die Situation kam Estella bekannt vor. ,,Welcher geheimer Ort ist es diesmal?", fragt sie daher nach.

,,Kein geheimer Ort, aber ein Ort wo wir unsere Ruhe haben." Estella erinnert sich an den Raum der Wünsche. Nur wusste Evan von diesen Raum nicht.

An unendlich viele Korridore und alte Klassenräumen vorbei, drückte Evan endlich eine Tür auf. Die Tür war mit einem helleren Holz als die restlichen Türen. Als sie rein ging - oder sollte sie eher gesagt raus sagen - standen sie auf einem kleinen Balkon.

Pflanzen, die dem Balkon was heimisches geben. Ein Tisch für zwei mit einer roten Rose. Der Tisch und die Stühle im schwarzen Metall, außer die Oberfläche. Sie bestand aus Glas. An dem Geländer hängen weitere rote Rosen, die nach unten fielen. Ein Wärmezauber lag an dem Ort. ,,Kein geheimer Ort?", fragt sie ungläubig.

,,Ja, ich kenne halt Menschen, die hierhin kommen", gestand er und kratzte sich an seiner Nase. Er zog was von einer Ecke raus. ,,Wein?"

Ella dreht dich um und sah Evan mit einer Weinflasche und zwei Gläsern. ,,Du bist verrückt!", flüstert sie. ,,Möglich." Er ging zu einer der Stühlen und schob sie zurück. ,,MyLady, wenn ich bitte." Ella lacht leise und saß sich hin. ,,Danke, mein Lord."

Beide saßen sich lachend hin und füllten die Weingläser auf. Ella trank einen Schluck. Der Wein prickelt auf ihrer Zunge. Evan nahm auch einen Schluck und eine Stille entstand. Ella schaute zu ihm und erinnert sich wieder an Lily's Worte. Sie verflucht dieses Mädchen. Evan's dunkelgrüne Augen strahlen Glück aus und Estella gefiel es. Sie wünscht sich immer sein Glück zu sein.

Sie beobachtet wieder ihre Umgebung und sagte: ,,Du musst mir unbedingt verraten, wie du all diese Orte kennst." ,,Naja, fünf Jahre waren eine lange Zeit zum Forschen."

Estella grinst ihn an. ,,Fünf Jahre waren eine lange Zeit", äfft sie ihm nach. Er verdreht seine Augen. ,,Ist es auch!"

Nach einer Zeit stand Estella auf und ging zum Gerüst. Sie beobachtet die Landschaft. Hogsmeade war leicht zu erkennen und etwas weiter war der Bahnhof, den sie nicht ganz erkennen kann. Es hat etwas beruhigendes an sich von hier nach draußen zu schauen.

Evan kam zu ihr und reichte ihr die Hand. ,,Würde Sie mit mir tanzen, myLady?" Estella schmunzelt und nahm das Angebot an.

Langsam drehten sie sich um sich. Die Blicke auf den jeweilig anderen. Ohne Musik, nur ihre innere Stimme. Solange Musik nicht zu hören ist, produziert unser Gehirn eine eigene Melodie. Eine Melodie aus Gefühlen, Träume und Ängste.

Es war schön. Es war surreal. Wer denkt schon, dass zwei Freunde auf einen romantischen Balkon tanzen würden? Für Estella wäre es unglaubwürdig, aber die Realität. Ihre Augen haften immernoch bei Evan, der sie nüchtern beobachtete. Estella legt ihren Kopf auf seine Schulter. Sie spürt den Atmen des Rosiers und dass seine Hand ihren Kopf streichelt.

the fallen stars; house of blackNơi câu chuyện tồn tại. Hãy khám phá bây giờ