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Wir fuhren schon seit zehn Minuten. Es war schon stockdunkel und man  sah nur noch ein paar Bäume an uns vorbeiziehen. Mir ging es immer noch richtig schlecht und egal was dieser Simon mir gegeben hat, ich fühl mich so als ob ich in der achten Woche schwanger wäre.
Ich will einfach nur duschen und dann schlafen.
Matteo wollte mich unbedingt ins Krankenhaus bringen aber ich war dagegen. Ich will nur noch ins Warme und nicht in ein Krankenhaus. Ich hasse diesen Ort.
Als Matteo um eine Ecke bog, musste ich krass kotzen.
„Matteo!"
Gestresst und besorgt sah er mich an und verlangsamte sein Fahren.
Mir ging es so schlecht, dass Tränen über meine Wange flossen. Wieso hören diese Schmerzen nicht auf.
Matteo bog in eine Ecke ab und stoppte das Auto. Er rannte auf die andere Seite des Autos und holte mich aus dem Auto raus.
Ich musste plötzlich meine ganze Seele aus mir rauskotzen. Ich könnte ihn verstehen wenn er angeekelt wäre. War er aber nicht. Er umarmte mich beruhigend und hielt mir die Haare aus dem Gesicht.
Er nahm ein Taschentuch aus seiner Jackentasche und säuberte mein Mund.
"Wieso immer ich?"
Fragte ich ihn.
Er nahm mich in seine Arme und umarmte mich fest. Ich weiß auch nicht wieso aber in seinen Armen fühl ich mich am wohlsten und sichersten. Obwohl er ein Mafiaboss ist. Er ist der einzige Mensch, wo ich weiß, er würde mich nicht verlassen.
„Glaub mir Belleza.."
Er drehte mein Kopf zu ihm und hielt meinen Kinn fest.
„... Ich werd diesen Bastard umbringen. Gleich danach bring ich den anderen Bastard um, der dich dahin gebracht hat."

***
Bei Matteo zu Hause angekommen, brachte er mich sofort in mein altes Zimmer. Während Matteo mir Tee und eine Wärmflasche vorbereitete, duschte ich und zog mich um.
Ich legte mich dann auch sofort ins Bett und vergrub mich unter die Decke.
Was passiert hier gerade?
Meine Gefühle wollten Matteo verzeihen aber mein Verstand sagte was anderes. Ich weiß nicht ob ich ihm verzeihen sollte. Dafür müsste er wohl kämpfen müssen.
„Alles gut?"
Matteo kam ins Zimmer und gab mir mein Tee und die Wärmflasche.
Ich sagte nichts und mied auch den Blickkontakt.
„Belleza, ich weiß ich hab scheiße gebaut. Ich hab deine Gefühle verletzt. Ich weiß der Tod von meinem Vater gibt mit kein Recht so mit dir umzugehen.
Es tut mir leid und hoffe du kannst mir verzeihen."
Da Matteo merkte das ich nicht antworte, küsste er meine Hand und verschwand dann aus dem Zimmer.
Wieso musst dieser Junge nur mich so verwirren?!
Wenigstens gibt er selber zu das er Scheiße war, aber trotzdem würde ich ihm nicht so schnell verzeihen.

Sam rief mich an und fragte wo ich war. Sie wusste nicht was alles geschehen ist und als ich es ihr erzählt hatte, war sie so wütend auf ihren Bruder das sie ihn sogar rausschmeißen wollte. Ich überredete sie aber, da ich nicht wollte das Dean wegen mir Streit mit seiner Schwester hat. Sam wollte mich sofort von Matteo abholen aber sie durfte die Arbeit nicht verlassen. Ich sagte ihr das alles in Ordnung wäre und wir legten auf.

Nach paar Stunden Schlaf, wollte ich in die Küche gehen und mir was zum Essen machen. Ich sterbe vor Hunger.
Während ich die Treppen runter lief, kam mir Matteo entgegen.
„Wohin so eilig?"
„Ich will mir was zum Essen machen."
Unten in der Küche angekommen, wollte ich den Kühlschrank aufmachen, wurde aber zurück geschoben.
„Ich mach dir was zum Essen."
Skeptisch sah ich zu Matteo.
„Kannst du überhaupt kochen?! Nicht das ich vergiftet werde?"
Er aber sah nur überzeugt und stolz und nickte eifrig.
„Ich bin der beste Koch."
Er zwang mich an die Kücheninsel hinzusetzen und mich zu entspannen.
Während er alle Zutaten vorbereitete, saß ich da und sah ihn einfach nur dabei zu.
Und ich glaube echt langsam er weiß was er zu tun hat.
„Matteo, du weiß aber schon, nur weil du mir was zum Essen machst, werde ich dir nicht so schnell vergeben."
Er legte das Messer weg und kam meinem Gesicht näher.
„Ich weiß, und ich werde auch darum kämpfen. Ich habe sogar ein Geschenk für dich."

Ein Geschenk?
Eigentlich platzte ich vor Neugier aber ich merkte es mir nicht an. Er soll nicht wissen das ich neugierig bin.
Nachdem er alles vorbereitete, deckte er das Tisch und setzte sich vor mich.
Er hat nicht nur Lasagne gemacht, sonder auch Salat und Nachtisch.
Er wartete gespannt auf meine Reaktion, aber ich blieb neutral.
Nach dem ersten Biss könnte ich glatt meine Zunge verschlucken.
Da ist verdammt nochmal köstlich.
Dieser Mann sieht nicht nur gut aus, sondern ist auch ein guter Koch.
„Und wie findest du es?"
Ich stopfte mir die ganze Lasagne in den Mund, war aber trotzdem zu stur um zu zugeben das es köstlich ist.
„Geht so."
Matteo lachte einfach nur, da er merkte das ich log.
„Früher haben ich und Carlos immer mit meiner Mutter gekocht. Ich war definitiv der besserer Koch als Carlos. Darauf war er immer eifersüchtig."
Als er darüber erzählte, lächelte er verträumt. Irgendwie tut er mir leid. Er hat seine Mutter so früh verloren.
Nachdem Essen wollte ich die Küche verlassen und auf mein Zimmer gehen.
„Warte kurz."
Matteo stand sofort auf und kam auf mich zu.
„Was ist?"
„Ich hab noch was für dich."
Er bestand darauf mir die Augen zuzubinden, damit ich ja nicht meine Augen öffne.
„Wohin führst du mich?"
Orientierungslos führte mich Matteo irgendwo hin.
„Überraschung."
Er öffnete irgendeine Tür und Garagengeruch kam mir entgegen.
„Du kannst schauen."
Er bund mir das Tuch wieder auf und meine Augen mussten sich erstmal wieder an das Licht gewöhnen. Gleich darauf wurde ein Autoschlüssel vor meinem Gesicht gehalten.
Matteo drückte drauf und ein Jeep schloss sich auf.
Geschockt sah ich das Auto an. Jeeps waren meine absolute Favoriten.
„Nimm dieses Geschenk bitte an. Ich akzeptiere ein Nein nicht."
Ich drehte mich zu Matteo um und gab die Schlüssel zurück.
„Denkst du ein Auto macht die Geschehnisse zurück?!"
Matteo seufzte traurig und nahm tief Luft ein.
„Nein, belleza. Ich weiß das was geschehen ist, kann ich nicht rückgängig machen. Du weißt nicht was ich alles machen würde, um alles rückgängig zu machen. Aber was Geschehen ist, ist geschehen und es tut mir furchtbar leid. Ich weiß mein Verhalten war Rücksichtslos und dumm aber ich war am Boden zerstört. Ich hab meine Mutter verloren als ich ein Kind war und jetzt habe ich meinen Vater verloren. Er war nicht der beste Vater aber er  war trotzdem mein Vater. Dazu kommt noch ein großer Bruder der für mich nie da ist. Ich war nicht derselbe Clara. Mein Trauer und meine Wut habe ich an die Menschen ausgelassen die ich liebe. Es tut mir leid Clara."
Ich war geschockt. Er hat mir sein Herz ausgeschüttelt und ich wusste nicht was ich sagen sollte.
Matteo kam auf mich zu und hielt mein Kopf mit seinen Händen fest.
„Ohne dich kann ich nicht leben...

...Clara ich liebe dich."
~~~

MATTEOWo Geschichten leben. Entdecke jetzt