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„Kannst du auch leiser telefonieren?!"

Während Matteo versuchte sich zu erholen und schlief, konnte Marco einfach nicht seine Klappe halten. Auch ich versuchte zu schlafen aber nein, ihm wurde es dann zu langweilig.

„Wenn es dich so sehr stört, kannst du auch gehen." Dann konzentrierte er sich wieder auf das Telefonat.

„Ahhg!"

Ich lag auf der Couch im Krankenzimmer und vergrub mein Gesicht unter die Decke als es plötzlich leise wurde. Misstrauisch spickte ich wieder hoch und sah keinen Marco mehr. Als ich dann zufrieden aufseufzte und mich entspannt hinlegte kam plötzlich eine Gestalt hinter der Couch auf und erschrak mich.

„SPINNST DU!?"

„Du solltest mal dein Gesicht sehen!", sagte dieser Idiot lachend, während er sich sein nicht vorhanden Arsch ablachte. Wütend nahm ich mein Kissen in die Hand und schmiss diesen auf ihn.

„Du weckst Matteo noch auf!", mahnte ich ihn.

„Ohh, hat die Mami Angst, dass ihr Baby aufsteht. Wie süüüß.", nervte mich dieser Idiot immer noch, woraufhin ich mit den Augen rollte.

Ich stellte mir gerade sein Gesicht in meinen Händen vor und wie ich es zusammen drückte.

„Ich muss ins Anwesen. Willst du mit?"

Überrascht sah ich hoch.

„Welches Anwesen?"

Da das Anwesen von Mattel in Las Angeles war, und wir gerade in New York waren, wusste ich nicht, welches er gerade meinte.

„Wir haben das Anwesen in Las Angeles verkauft und haben ein neues von hier gekauft. Komm mit damit du dich ausruhen kannst.", erklärte Marco mir, als ob er über etwas alltägliches reden würde.

„Ich bleib lieber hier in Matteos Nähe."

„Sicher?"

„Sicher!"

„Dann bring ich paar Klamotten mit. Bin in zwei Stunden wieder da."

Während er schon fast aus der Tür verschwinden war, knurrte mein Magen.

„UND ESSEN!"

———

Drei verdammte Stunden.

Drei verdammte Stunden wartete ich hier, während Matteo noch schlief und ich vor Hunger gefühlt starb.

Ich machte mich letztendlich auf die Suche nach Kleingeld damit ich was aus dem Automaten kaufen konnte, aber ich fand nichts.

Ich hatte keine andere Wahl und sah in der Hosentasche von den Hosen von Matteo nach, welche im Schrank lagen und fand das was ich suchte. Sein Geldbeutel.

Auch wenn ich mich wie eine Diebin fühlte und ein Schlechtes gewissen hatte, konnte ich nicht mehr lange auf Marco warten. Also nahm ich paar Münzen in die Hand und grinste leicht stolz.

„Was machst du da?"

Vor Schreck fiel sein Geldbeutel auf den Boden und alle Sachen flogen raus. Matteo sah mich schmunzelnd an und stand von seinem Bett langsam auf.

„Ich hab nichts gemacht."

Schnell kniete ich mich hin und versuchte hektisch alles wieder schnell aufzuräumen als plötzlich zwei große Hände auf meine sich legten und sie stoppten.

„Ist nicht schlimm. Ich glaub ich werd es verkraften wenn mir zwei Dollar fehlen." Er lachte und sah mich belustigt an. Wie hypnotisiert sah ich auf unsere Hände. Ich zog sie langsam wieder zurück und räumte wieder seine Karten auf.

„Ich hatte Hunger. Und Marco ist immer noch nicht da." Erklärte ich meinen Diebstahl. Als ich fertig war und hoch sehen wollte um es ihm wieder zu geben, stoßen sich unsere Köpfe an. Aber nicht leicht oder so, nein ich hatte das Gefühl dass mein Kopf platzen würde.

„Besteht dein Kopf aus Stein oder wieso ist es so hart?!" Matteo lachte nur und half mir beim Aufstehen.

„Jetzt hol dir etwas zum Essen. Wenn du hungrig bist, verhältst du dich wie ein Teenager."

Empört sah ich ihn an und verschränkte meine Arme ineinander.

„Stimmt doch überhaupt garnicht!"

Er lächelte nur allwissend und verschränkte ebenfalls wie ich seine Arme.

„Stimmt doch überhaupt garnicht!", sprach er mir nach, wobei ich ihn empört anblickte. Ich streckte ihm nur die Zunge raus und ging dann aus dem Raum.

So ein Kind.

Gleich an der gegenüberliegende Wand gab es einen Automaten. Ich überlegte erstmal tausende Stunden, bis ich mich für Snickers entschieden hatte.
Also steckte ich das Geld in den Automaten als ich eine laute Diskussion mit bekam. Ich drehte mein Kopf nach rechts und sah nur wie Marco mit einer Ärztin sich stritt. Ich kniff meine Augen zusammen um die Person genauer sehen zu können.

Warte mal... War das nicht Sam?!

Mit schnellen Schritten lief ich zu denen hin und stellte mich daneben. Die waren beide so sehr darauf konzentriert sich zu streiten, dass sie mich nicht mal bemerkten.

Ehm, Leute?"

„Hi Clara.", sagte Sam so nebenbei und schaute mich nicht mal an. Als sie dann realisierte was sie grad gesagt hatte schaute sie mich mit großen Augen an.

„CLARA!", schrie sie aufgeregt und schmiss sich um meinem Hals.

„Was machst du denn hier?", sagte sie und löste sich wieder von mir.

„Ein Freund liegt hier im Krankenhaus."

„Ich will eure dramatische Wiedervereinigung ja nicht zerstören aber ich hab Hunger und will endlich essen."

„Stimmt, wo warst du solange?!" Dieser Idiot hat mich drei Stunden lang verhungern lassen.

„Die Tatsache ist, dass ich jetzt da bin und das wir jetzt essen können." Als er schon zum Zimmer laufen wollte, hielt Sam ihn Arm fest.

„Wag es ja nicht."

Marco drehte sich genervt um, warf dabei seine Hände dramatisch in die Luft.

„Lass mich doch einfach essen!"

„Ich kann dich aber nicht reinlassen! Es ist verboten! Sag mal tust du nur so oder bist du wirklich so dumm?"

Oh, ich wusste jetzt schon wie lange die Diskussion dauern würde. Und wie lange ich noch verhungern müsste.

MATTEOWhere stories live. Discover now