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Ich weiß nicht was die Jungs so lange besprechen aber langsam machte ich mir Sorgen. Sie waren schon fast eine Stunde lang da drinnen.
Am liebsten würde ich einfach reingehen und fragen was los ist.
Aber ich will sie nicht stören. Also wartete ich weiter. Nach gefühlten Ewigkeit kam Carlos raus und schloss die Tür wieder zu.
Ohne mir nur ein Blick zuwerfen, ging er einfach an mir vorbei, nahm sein Mantel und verschwand durch die große Eingangstür.
Ich zögerte nicht lange und stürmte in das Arbeitszimmer.
Und da saß er. Nachdenklich und wütend.
„Was ist pass..."
„Bitte geh raus."
Geschockt sah ich ihn an.
„Was? Wieso?"
Genervt stand er von seinem Stuhl auf und kam auf mich zu.
„Bitte Clara. Ich hab jetzt kein Nerv dazu."
Ohne etwas sagen zu können, wurde ich von ihm raus geschoben und die Tür knallte er wieder zu.
Das ist nicht sein Ernst jetzt.
„Hallo? Mattheo!"
Ich klopfte an die Tür aber bekam keine Antwort.
Ich ging zurück ins Wohnzimmer und rief Marco an.
Er sagte das er so schnell wie möglich kommen würde.
Ich hoffe das Marco wenigstens mit Mattheo reden könnte.
Als er dann kam, erklärte ich ihm ihn alles.
„Oh scheiße."
„Was ist passiert?"
„Dieser Bastard von Carlos. Es passiert immer etwas schlimmes wenn er da ist."
Marco ging an mir vorbei und klopfte an die Tür.
„Hey Bro, ich bin's. Mach dir Tür auf."
„Ich hab es auch versucht, aber er will die Tür nicht aufm..."
Die Tür ging plötzlich auf, Marco sah mich noch kurz an bevor er durch die Tür verschwand und sie wieder zumachte.
Wtf?! Wieso lässt er ihn rein aber mich nicht?!

Da ich bisschen angepisst auf die Jungs war, beschäftigte ich mich nicht mehr deswegen und ging wieder rauf auf mein Zimmer.
Ich lernte für meine Online-Schule. Also ich versuchte es mindestens.
Die ganze Zeit waren meine Gedanken bei Matteo und Carlos.
Es klopfte an meiner Tür und Marco kam rein.
Ich stand auf und ging zu ihm.
„Was ist passiert?"
„Es ist besser wenn du ihn eine Weile in Ruhe lassen würdest. Er soll es dir selber sagen wollen."
„Was? Wieso das denn? Marco, was ist passiert."
Er antworte mir nicht und ging einfach wieder aus meinem Zimmer raus.
Wieso will mir niemand sagen was passiert ist.
Ich hörte wie Marco das Haus verließ und dann war es still im Haus.
Was soll ich jetzt machen? Soll ich wirklich ihn jetzt alleine lassen?
Ich finde nicht das Menschen in solchen Zeiten alleine sein sollten.
Auch wenn ich nicht weiß was passiert ist, hatte ich ein schlechtes Gefühl.
Also suchte ich nach ihm und fand ihn in seinem Zimmer.
Er saß da auf dem Bettrand und sein Kopf in seinen Händen vergruben.
Alles war dunkel, nur der Mond brachte bisschen Licht ins Zimmer.
„Mattheo?"
Flüsterte ich und ging langsam auf ihn zu.
Ich setzte mich zu ihm und nahm seine Hände in meine.
Sein Kopf hob sich und er sah mich mit weinenden Augen an.
„Was ist passiert?"
Ich hab ihn noch nie weinen gesehen. Und ehrlich gesagt hätte ich nicht gedacht das ich ihn mal weinen sehen würde. Ein Mafiaboss mit Gefühlen.
„Hey..."
Beruhigend nahm ich sein Kopf in meine Hände.
Ich sah ihn tief in die Augen und lächelte leicht. Er soll wissen das ich für ihn da bin.
„Meine Vater..."
Seine Stimme war so tief und man hörte wie traurig er war.
„Er ist gestorben."
Oh fuck.
Das kam jetzt unerwartet.
Jemanden in der Familie zu verlieren muss bestimmt hart sein. Auch wenn mein Vater ein Arsch ist, würde ich für ihn trauen.
„Oh...tut mir leid"
Er drehte seinen Kopf weg und sah wieder nach vorne in die dunkle Leere.
„Er war ehrlich gesagt nicht der beste Vater.
Hatte nie Zeit für mich und Carlos. Als meine Mutter dann noch Starb, wurde er alkoholiker."
Am Ende brach seine Stimme ab.
Man merkte wie er versuchte seine Tränen aufzuhalten.
Ich wusste ich konnte seine Schmerzen nicht lindern und vor allem nicht mit den Worten >Alles wird Gut< also näherte ich mich zu ihm und umarmte ihn.
Keiner sagte ein Wort.
Er legte seine Arme um mich und legte seinen Kopf auf meine Schultern.
So saßen wir da vielleicht 5 min. Oder auch 10 min. Ohne was zu sagen.
Dann aber stand er plötzlich auf und nahm seine Jacke in die Hand.
„Danke für deine Aufmunterung, Clara.
Aber ich brauch ein bisschen Ablenkung."
Dann verschwand  er durch die Tür.
Ich weiß das es nur ein Spitzname ist aber ich will nicht das er aufhört mich belleza zu nennen.
Ich stand auf und rannte zur Treppe.
Ich hörte nur noch wie er sein Auto startete und weg fuhr.
Was er wohl mit Ablenkung meint?

***

Ich wollte eigentlich nicht schlafen gehen damit ich auf Matteo warten kann.
Er war noch nicht da und es war ganz schön spät.
Aber ich war zu müde und schlief auf der Couch ein während ich ein Film ansah.

Durch ein lautes Fluchen wurde ich aufgeweckt.
„Scheiß Treppe...
SUCHST DU STRESS?!"
Lallte jemand.
Ich stand auf und lief zur Treppe und sah einen betrunkenen Matteo der auf der Treppe lag.
Ich weiß nicht ob ich immer noch schlafe oder es wirklich geschieht.
„Was machst du da?"
Er drehte sich erschrocken um und sah mich dann mit einem Schmollmund an.
„Er hat mir ein Bein gestellt."
Langsam lief ich auf ihn zu und kniete mich runter zu ihm.
Je näher ich ihm kam, desto mehr konnte ich Alkohol riechen.
„Wie viel hast du getrunken?"
„Gute Frage... Nächste Frage."
Ich half ihm hoch, wobei ich selber fast umfiel. Wie schwer kann man nur sein?!
„Ich bring dich lieber in dein Zimmer."
„Ich will aber nicht schlafen!"
Ich drehte seinen stinkenden Kopf mit meiner Hand zu der anderen Seite.
Er merkte das ich angewidert war und testete ob er Mundgeruch hatte.
„Also ich riech nichts."

Endlich oben angekommen, stolperten wir in sein Zimmer und ich schmiss ihn auf sein Bett.
Ich streckte meinen Rücken und verzog meinen Gesicht. Wenn ich morgen keine Schmerzen habe, dann weis ich auch nicht mehr.
Von seinem Schrank nahm ich eine Jogginghose und warf es auf ihn.
„Zieh dich um Schlaf deinen Rausch aus."
„Wie wäre es das wir uns beide ausziehen?"
Er sah mich ekelhaft an und klopfte auf sein Bett.
„Gute Nacht."
Ich schaltete das Licht aus und machte die Tür zu. Ich verstehe ja das er verletzt ist  und Schmerzen hat aber ich hoffe das es nur einmalig war.

MATTEOWhere stories live. Discover now