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In dem Gang, wo mein Zimmer und Matteos Zimmer lag, hatte nur ein Bad und halt das Bad von Matteo, welches aber gestern kaputtgegangen war. Das bedeutete wohl, dass wir uns ein Bad teilen müssten. Damit ich noch, bevor Matteo aufwachen würde, duschen konnte, bin ich extra früh aufgestanden.

Im Bad legte ich meine Anziehsachen auf den Boden und stieg in die Dusche. Gerade als ich wieder aus der Dusche aussteigen wollte, sah ich eine große Gestalt vor dem Waschbecken. Geschockt hielt ich den Duschvorhang fest an mich dran.

„Was machst du hier?!"

„Wie du sehen kannst, mache ich gerade meine Haare.", sagte dieser gelassen, wobei er immer noch in den Spiegel sah und seine Haare mit Gell beschmierte.

„Doch nicht wenn ich Dusche?!"

„Sorry, belleza. War zu faul um runterzugehen", sagte er, während er zu mir blickte und dann auf meinem Körper runtersah. Auch wenn ich hinter dem Duschvorhang war, war es nicht sehr bedeckend und vorteilhaft.

,,Matteo mach schnell!", sagte ich genervt und blickte diesen mehr als nur komischen Mann wütend an. Was ist nur falsch mit dem?!

,,Ja Ja. Ich mach ja schon", sagte er leicht schmunzelnd und blickte wieder von mir weg. Genervt von der Situation machte ich den Vorhang ganz zu und biss mir wütend in die Innenwangen. Jetzt bin ich umsonst früh aufgestanden.

Als endlich Matteo endlich mit seinen Haaren fertig war, zog ich mich schnell um und föhnte meine Haare. Ich ging dann runter in die Küche wo mich ein fremder Mann erwartete.

„Wer sind sie?", fragte ich ihn misstrauisch.

„Ich arbeite für Mr. Lopéz. Ich soll Ihnen mitteilen, dass heute eine Spendengala stattfindet und dass sie sich heute dafür vorbereiten sollen."

„Eine Spendengala und ich soll mitkommen?", fragte ich ihn verwirrt.

„So lautet der Befehl. Mr. Lopéz hat ihnen eine Kreditkarte im Schlafzimmer hinterlassen, damit dürfen sie sich kaufen, was sie wollen. Ein Auto für die Stadt ist auch bereit. Guten Tag noch." Damit ging der Fremde auch schon und ließ mich verwirrt in der Küche alleine. Ich soll in die Stadt gehen und mich für ne Gala vorbereiten? Wieso das denn bitte? Ich schnappte mir ne Banane und ging wieder zurück auf das Zimmer. Nicht mal eine Minute war vergangen und jemand klopfte an der Tür.

„Guten Morgen Miss Hale. Ich bin Mrs. Cooper und werde sie heute für die Gala vorbereiten. Wir haben einen laaaangen Tag vor uns, also raus aus den Federn.", sagte sie motivierend und lächelte mich dabei breit an. Ich sah die etwas ältere, aber niedliche Frau, gegenüber mir an und hatte ehrlich gerade nicht vor aufzustehen.

„Aber ich will nicht. Ich wette, das ist ne Falle und Matteo hat was vor.", sagte ich skeptisch.

„Nein meine Liebe, das ist keine Falle.", lachte die Dame vor mir.

„Sie sollen sich nur schick machen und die Begleitung vom Herr Lopéz sein. Ganz einfach."

Nach stundenlanger Diskussion, schaffte die zierliche Frau mich wirklich aus dem Bett zu kriegen und ins Auto zu steigen zu lassen. Was mich immer noch schockt ist die Tatsache, dass ich die Begleitung von Matteo sein soll und in so ne Schnösel feier gehen soll. Warum ich? Wenn er möchte, könnte er höchstpersönlich mit Jennifer Lopéz dahin gehen.

Ich wurde durch das Parken vom Auto wieder in die Realität gebracht. Mrs. Cooper, die neben mir in der Limousine saß, lächelte mich aufmunternd an.

„Das wird Spaß machen, Liebes. Kommen Sie, steigen Sie aus." Ich tat das, was sie sagte und stieg mit einem genervten Blick aus dem Auto.

Wir waren vor einer Boutique, welche sehr edel aussah und ich hatte jetzt schon keine Lust.

„Ach kommen Sie, schauen Sie nicht so bedrückt. Nach einer Stunde sind sie wie ne echte Prinzessin."

„Was ist aber wenn ich keine Prinzessin sein will" schmollte ich. Sie gab mir keine Beachtung mehr und ging einfach ins Gebäude rein.

Nach stundenlanger Suche fanden wir endlich ein Kleid, welches zu mir passte. Also, naja, Mrs.Cooper fand es für mich. Ich interessierte mich nicht dafür und saß einfach auf der Couch und sah zu wie sie die ganze Arbeit machte.

„Komm Liebes, zieh des bitte an." Grimmig stand ich auf und ging in die Kabine und ich konnte nicht schlecht stauen. Auch wenn es etwas schwer war, war es wundervoll. Ich sah nicht aus wie eine Prinzessin, aber dafür, wie eine heiße Auftragsmörderin, die jemanden auf einer Gala umbringen muss.

„Das nehmen wir!"

Nachdem wir das Kleid gekauft hatten, gingen wir noch zum Friseur und wir kauften noch irgendwelche High Heels. Jetzt stand ich hier vor dem Spiegel und wartete lost in meinem Zimmer. Angeblich soll Matteo auf dem Weg sein und wir gehen direkt zur Gala. Und ich sage es euch jetzt schon. Ich hab keine Lust.

„Liebes, komm bitte runter. Es ist Zeit." Ich schmunzelte wegen der Frau vor mir. Sie war sichtlich aufgeregter als ich. Als ob es meine Hochzeit wäre. Ich bemühte mich echt nicht runterzufallen da dieses Kleid schon etwas schwer und dazu noch ziemlich eng war.

Ganz langsam ging ich den Gang entlang und betete, dass ich die Treppen überleben würde. Als ich die Treppen runterging bemerkte ich Matteo unten vor der Tür auf mich warten. Und es wäre eine fette Lüge, wenn ich sagen würde, er sähe nicht heiß aus in dem Anzug.

Ich merkte wie er all meine Bewegungen mitverfolgte und gebannt auf mich schaute. Auch wenn seine Blicke mich verrückt machten, konzentrierte ich mich eher darauf nicht hinzufetzen. Endlich unten angekommen, ohne mir meine Nase gebrochen zu haben, kam er auf mich zu und schaute auf mich herab.

„Du siehst bezaubernd aus, belleza." Ich lächelte ihn leicht verlegen an und schaute auf dem Boden. Keine Ahnung was mit mir geschieht aber er brachte mich zur Verlegenheit.

Doch ich riss mich schnell wieder zusammen.

„Ich weiß.", sagte ich dann mit einem breiten und selbstsicheren Lächeln an. Er blickte mich leicht überrascht an, doch schmunzelte daraufhin auf.

Plötzlich nahm er meine Hand in seine und lächelte mir dabei aufmunternd zu. Zusammen gingen wir durch die Toren und stiegen in die Limousine ein, die vor diesen geparkt war.

Bevor wir aber aus den Toren gingen, hörte ich Mrs. Cooper noch sagen.

Ich plane schon mal die Hochzeit."

Diese Frau ist verrückt.

MATTEOWhere stories live. Discover now