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Die nächsten Tage waren die Hölle für Matteo. Er sank so sehr im Trauer, das ich ihn nicht mehr wieder erkenne. Ich versuchte echt ihm zu helfen.
Jeden Abend geht er feiern, betrinkt sich und am Morgen steht er auf und geht in die Arbeit.
Jeden Abend muss ich sein betrunkenes Ich vertragen und ihn ins Bett bringen.
Ich hab schon versucht mit ihm zureden, aber nichts klappt.
Auch Marco wollte helfen.
Ich versuchte sogar Carlos zu erreichen aber er war wie im Erdboden verschluckt.
Ich versteh nicht wie man seinen Bruder in solchen Tagen alleine lassen kann.

Gerade machte ich mir Abendessen.
Ich bin eh den ganzen Tag lang immer alleine. Ich schaue Netflix, lerne und esse. Sonst nichts. Ich würde mich ja mit Sam treffen aber sie hat viel zu tun in der Arbeit und ich will sie nicht mit meinen Problemen unnötig belasten.
Als ich mir Gemüse schnitt wurde die Haustür laut stark geöffnet.
Vor Schreck fiel mir das Messer aus der Hand und ich schnitt mich.
„Scheiße!"
Schnell nahm ich ein Tuch und wickelte es um eine Hand. Das tut so höllisch weh.
Ich hörte aus dem Flur heraus Gelächter.
Ein männliches und ein... weibliches?
Ich verließ die Küche um dann einen, wie sonst, betrunkenen Mattheo und eine Frau unter seinem Armen zu sehen.
Man merkte das die Frau auch betrunken war.
Dieses Scenario brach mir das Herz.
Wie er eine andere Frau anfasste und mit ihr lachte.
Ich vergaß meine blutende Hand und war nur auf Matheo fixiert.

„Was soll das?"
Wenn Mattheo nicht betrunken wäre, würde er hören wie verletzt ich war.

Verwundert sah er mich an. Die Schlampe neben ihm tötete mich mit ihrem Blicken und versuchte die Aufmerksamkeit von Matteo wieder auf sich zu richten.

„Du hier?" lachte er.
„Ich hab eine wunderschönen Besuch gebracht."
Er nahm sie in Brautstyle hoch und fing an sie die Treppen hochzutragen.
„Wir werden auch ganz leise sein!"
Schrie er mir zu bis er um die Ecke verschwand. Man hörte noch wie die Frau kicherte und wie sich die Tür dann schloss.

Ich realisierte nicht was gerade geschah als ich merkte wie mein Blut das Boden berührte. Ich kam wieder zurück in die Realität.
Tränen berührten meine Wange. Auch wenn ich versuchte sie aufzuhalten, war ich einfach zu stark verletzt.
Ich ging in die Küche zurück und versuchte mein Blut aufzuhalten.
Gleichzeitig flossen Tränen und Blut.
Meine Beine zitterten so stark das ich es nicht mehr aushalten konnte.
Meine Beine stürzten sich auf den Boden.

Wieso tut es so weh?
Wieso tut es so weh Matteo mit einem anderen Mädchen zu sehen?!
Während ich hier wie eine Hausfrau auf ihn warte, begnügt er sich mit anderen Frauen.

„Clara?!"

Ich öffnete meine Augen und sah wie Marco auf mich zukam.

„Was ist passiert?!"
Er nahm meine Hand in seine und wisch mir meine Tränen weg.
Ich konnte keine Worte rausbringen und schluckste nur vor mich hin.

„Es tut so weh."
Er nahm mich in Brautstyle hoch und trug mich aus der Küche.

„Wir bringen dich jetzt ins Krankenhaus."

Er brachte mich ins Auto und schnallte mich an. Er rannte ums Auto, stieg ein und fuhr sofort los.

„Wo ist Mattheo?!"
Fragte er aufgeregt.

Unfähig ein Wort zusagen,  schloss ich einfach meine Augen und hoffte das er nicht mehr weiter fragen würde.

Als wir endlich ankamen brachte er mich in die Notaufnahme. Ich hoffte das Sam mich behandeln würde aber sie war nicht da.
Eine Ärztin behandelte mich dann in einem Zimmer, während Marco draußen auf mich wartete.
Sam kam dann plötzlich ins Zimmer und sagte der Ärtzin das sie übernehmen würde.
Ich bedankte mich bei der Ärztin und sie ging raus.
Ich hatte mich ein bisschen beruhigt seitdem wir hier sind.
„Was ist passiert?!"
Sie setzte sich neben mich und sah mich besorgt an.

„Ich hab mich nur geschnitten."
Eigentlich wollte ich sie nicht anlügen aber ich traute mich nicht. Sie soll nicht wissen das ich verletzt war.
„Und das soll ich dir glauben? Clara, du weißt das du mir alles sagen kannst."

Ich sah zu ihr und war so froh eine Freundin wie sie zu haben.
Ich nahm tief Luft ein und begann dann an zu erzählen.
„Matteos Vater ist gestorben. Seitdem trinkt er jeden Tag, was einigermaßen verständlich ist da er traurig ist. Aber jeden Tag! Ich halte es  nicht mehr aus. Und als er heute mit einem Mädchen nach Hause kam ... das kann ich mir nicht mehr antuen."
Meine Stimme brach ab und Tränen flossen wieder.

„Dieser Mistkerl!"
Sagten Sam und Marco gleichzeitig.
Scheiße! Er hat alles gehört!

„Ich bring ihn um!"
Marco stürmte dann aus dem Zimmer raus und wollte das Krankenhaus verlassen.

„Marco!"
Ich stand auf und rannte ihm hinterher.

„Marco!"
Er hörte mir nicht zu und lief weiter. Während ich schon Seitenstechen vom Rennen bekam, kam es mir so vor als ob er so schnell wäre als ob er rennen würde aber dieser Typ läuft nur. Wie ist das möglich? Ich sollte echt anfangen Joggen zu gehen.

Ich konnte ihn dann zum Glück aufholen und hielt ihn mit meiner Hand auf.
„Was machst du?!" fragt ich.

„Er kann nicht so mit dir umgehen!"

„Aber sein Vater ist gestorben, er weiß nicht wa er tut!"
Ich weiß ich bin selber verletzt aber er kann nichts dafür wenn sein Vater stirbt.

„Ja und? Er hat sein Vater gehasst! Er ist ein Erwachsenener Mann und kann nicht so mit dir umgehen! Er ist wie ein Bruder für mich aber Clara du bist auch wie eine kleine Schwester für mich."

Er drehte sich wieder um und stieg in sein Auto und fuhr los.
Sam kam auf mich zugerannt und schnaufte heftig.

„Wohin geht er?"

MATTEOOnde as histórias ganham vida. Descobre agora