Verfolgt von einem Vampir - Verstrickt in der Nebenwelt

Kapitel 39

Auch später noch konnte ich mich an den Schatten erinnern, der durch Jessicas Augen gehuscht war, als ich die High School erwähnt hatte. War das einfach Einbildung gewesen? Wir guckten uns Transformers an da nichts anderes lief im Fernsehen.

,,Du Jessica", meinte ich auf einmal und wurde leise, ,,Wieso bist du eigentlich noch hier? Ich meine, es ist nicht so das ich dich hier nicht haben will, -ganz und gar nicht!" Ich schluckte, das war mein Ernst. ,,Aber der Vampir ist schon seit ziemlich vielen Tagen nicht mehr aufgetaucht und ehrlich gesagt, bezweifle ich, dass er wartet bis ihr mich plötzlich für einen Moment nicht mehr beachtet. Der hat schliesslich warscheinlich auch noch ein Leben und verpasst du denn nicht die Schule oder so was?"

- ,,Die Schule habe ich schon längst beendet. Naja, diese Schule die du kennst. Ich habe diese Schule ja auch gemacht um in einer solchen Situation überhaupt was tun zu können."

Ich blickte sie an.,, Aber war das überhaupt dein Wunsch? Ich meine, du und die anderen "Dämonenjäger" seid ihr alle dazu verdonnert euer ganzes Leben so zu verbringen? Was ist wenn ihr gar nicht Dämonen jagen wollt oder so ähnlich?!"

Jessica lachte kurz auf.,,Für die meisten von uns ist das ehrlich gesagt kein Problem. Das liegt in unseren Genen in unserer Leidenschaft. Du würdest eine Elfe ja nicht fragen, ob sie eine Elfe sein wollte. Oder ob sie überhaupt mit der Natur leben wolle. Es liegt in ihren Genen und in ihrer Leidenschaft, genau wie bei uns. Hast Glück das ich deine Frage überhaupt nachvollziehen konnte, denn schliesslich frage ich dich ja nicht, wieso du ein Mensch bist und zur Schule gehst."

Da hatte sie auch wieder recht. Ich liess das ganze kurz verdauen, als Jessica bereits weiterredete.,,Und schliesslich sind wir ja auch Freundinnen, oder? Dann bin ich gerne bei dir!" Sie lachte und ich lachte mit.

,,Ja, da hast du auch wieder recht!"

Am Abend lag ich noch lange wach. Irgendwie war mir eine Last von den Schultern gefallen. Mir war klar dass ich noch ganz viel überhaupt nicht kannte aus Jessicas Welt, jedoch kam ich ihr immer einen Schritt näher. Es war manchmal schwierig zu verstehen, andererseits war ich stolz darauf das ich das alles so gut packte. Vielleicht war ich auch einfach nur naiv, keine Ahnung. Ich seufzte auf und schloss die Augen. Es war bereits ein Uhr Nachts, mir blieben gerade mal fünf Stunden Schlaf. In diesem Moment hörte ich plötzlich ein kleines Klicken das aus dem Fenster kam. 

Sofort war ich hellwach. Ohne auch nur eine Wimper zu bewegen blieb ich still, als plötzlich wieder ein kleines Klicken erklang. Scheisse! Es klang so als würde jemand etwas an mein Fenster werfen. Ich zuckte zusammen, als plötzlich mehrere kleine Steinchen an mein Fenster geworfen wurden. Steinchen! Die Angst verflog so schnell wie sie gekommen war und liess meiner Wut platz. Wer auch immer dort unten war, hatte Pech gehabt mich wütend gemacht zu haben. Energisch riss ich das Fenster auf, erst da wurde mir klar was ich tat. Ich schnappte nach Luft und zwang mich dazu das Fenster nicht wieder zuzuknallen und versuchte im Dunkeln wieder etwas zu erkennen.

Und wenn es der...Vampir war? Nicht daran denken!

Ich wollte gerade irgendetwas schlagfertiges erwiedern, als eine Stimme erklang.

,,Du bist so dumm, unglaublich,"

Erschrocken zuckte ich zusammen, erkannte aber schnell dass es Jace'Stimme war.

,,Willst du mich verarschen?!",fauchte ich zurück, ,,Es ist Ein Uhr in der Nacht und du wirfst verdammte Steine an mein Fenster!"

,,Psst nicht so laut", erklang seine genervte Stimme irgendwo von der Dunkelheit, ,,Und jetzt geh aus dem Weg, ich komme da hoch."

,,Was, wo hoch?", fragte ich im ersten Moment perplex, als mir dämmerte was er vorhatte.,,Was?! Nein du Idiot, denk nicht mal daran -" Ehe ich den Satz zu Ende gesprochen hatte, landete eine dunkle Gestalt auf dem Fenster und ich unterdrückte einen Schrei.

Aus dem dämmrigen Licht einer Strassenlaterne konnte ich ihn grinsen sehen, ich aber packte ihm nur am Jackenärmel und zog ihn genervt in mein Zimmer.,,Was soll das?!" Etwas zu laut schloss ich mein Fenster wieder.

,,Gibts denn keine nettere Begrüssung?", sagte Jace anstatt auf meine Frage zu antworten.

,,Mh nein." 

Kurz herrschte Stille, die er warscheinlich genoss und ich verabscheute.

Dann fühlte ich mich plötzlich mies. ,,Okay okay. Hallo."

Jace lachte leise auf und ich hörte, wie er seine Jacke auszog.

,,Du hast mich aber auch nicht besser gegrüsst", gab ich frech zurück, ,,  >> Du bist so dumm, unglaublich << ", äffte ich flüsternd seine Stimme nach.

In diesem Moment wurde er wieder ernst. ,,Kann nichts dafür, das entspricht der Wahrheit. Was denkst du eigentlich mitten in der Nacht jemanden das Fenster aufzumachen?!"

,,Ich war halt wütend", schmollte ich zurück und kam mir selber dumm vor.

Jace sagte nicht viel dazu. ,,Mach nie mehr jemanden das Fenster mitten in der Nacht auf."

Ich verdrehte meine Augen. Sein Ernst?

,,Was willst du jetzt tun?", wechselte ich das Thema, ,,Kein normaler Mensch taucht mitten in der Nacht bei einem auf."

,,Ich bin ja auch nicht normal."

,,Das war mir schon längst klar."

Wieder herrschte Stille. Mann wie mich das ärgerte! Genervt liess ich mich aufs Bett fallen, Jace stand immer noch in der Nähe des Fensters. Seine Lederjacke hatte er achtlos auf den Boden fallen lassen und seine Haare waren ein bisschen verstrubbelt. Was jedoch nicht schlimm aussah.

Wieder grinste er auf. ,,Wieso so genervt?"

,,Weisst du, normale Teenager wie ich mögen es im Normalfall nicht vom Schlaf geweckt zu werden. Und meine Frage hast du immer noch nicht beantwortet, was willst du jetzt tun?"

Er lachte nur leise und schritt auf mich zu. Langsam setzte er sich neben mich und liess sich auf den Rücken fallen. ,,Was ich jetzt tun werde? Schlafen. Den brauch ich nämlich."

Sprachlos guckte ich ihn an. Als er seine Augen schloss, lächelte er immernoch. ,,Ach ja, und du bist keine normale Teenagerin. Welche normale Teenagerin hängt mit Dämonenjägern rum und macht einem mitten in der Nacht das Fenster auf, wenn sie weiss, dass sie von einem Vampir verfolgt wird?"

Fast hätte ich gelacht, aber ich biss mir auf die Lippe.

,,Lach doch",meinte Jace nur der mich warscheinlich gesehen hatte.

Schnell wechselte ich das Thema. ,,Du darfst im Sofa pennen wenn du willst.Aber das Bett gehört mir. Ich gehe hier nicht weg, bis du weggegangen bist."

Ich erinnerte mich wie ich das schon einmal gesagt hatte.Bei ihm Zuhause. Dann hatte ich die ganze Nacht in seiner Küche verbracht. Und dann diesen merkwürdigen Jungen gesehen.

,,Dann gehst du nicht weg", meinte er nur.

Ich seufzte auf. Das konnte ja noch eine lange Nacht werden. 

So, hier ist ein neues Kapitel Leute! ^^ Was sagt ihr dazu? Ich würde mich total über Rückmeldungen freuen, Kommentare & so, wisst ihr xD

Ich hab mir vorgenommen, manchmal am Ende eines Kapitels eine Frage zu stellen. So, kommt hier also die erste Frage nach ganzen 39 Kapitel xD 

-> Würdet ihr jmd. das Fenster mitten in der Nacht aufmachen, wenn ihr nicht wisst wer dort vorne steht?