Schnell wie der Wind

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Etwas stand fest. Ich bereute es.

Ich konnte mir förmlich vorstellen wie lächerlich ich jetzt aussah.

Einige Meter über dem Boden klammerte sich ein schlankes Mädchen voller Furcht an einem dunkelgrauen Wasserrohr fest,dass an der Seitenwand eines hohen Hauses zu Boden führte.Ihre Füsse baumelten hilfslos in der Luft herum und jedes mal wenn sie auch nur einen Finger bewegte,drohte sie hinunterzufallen.Mit ihren roten Sneakers konnte sie so gut wie nirgends einen halt finden,da alles dunkel vor Nässe war und ihre Füsse jedes mal wegrutschten wenn sie sich irgendwo anlehnte.

Ich hatte mich in eine richtig verzwickte Lage gebracht.Meine Hände waren von dem scharfen Metall an den Seiten des Rohrs aufgeritzt,ich hatte das Gefühl das die Verbindung von meinen Schultern zu den Armen bald nicht mehr da wäre und schon wieder rutschte ich ein Stück nach unten und musste mich mit einem Aufschrei noch stärker an den scharfen Metallen halten.Augenblicklich rann noch mehr warmes Blut meine Hände hinab. Oh mann.

Zum Glück konnte mich niemand sehen,da diese Wand des Hauses zum Wald zeigte.Und es war nicht nur einfach ein Wald.Es war der Wald.Er war riesig und grenzte am Ende an der Grenze des Himmels.In einigen Tagen war Vollmond.Einige Tannen,ganz weit hinten,leuchteten schwach im Lichte des Mondes der langsam nach oben wanderte.Und noch weiter hinten,nur von meinem Fenster sichtbar stand ein kleines Schloss.Schloss oder ein Turm,ich konnte es fast nicht erkennen,also auch nicht definieren.Wunderbarerweise war dieser Turm nur von meinem Winkel des Fensters zu beobachten,sonst von keinem anderen Winkel der Stadt.Inzwischen nannte ich es schon mein Turm und hatte mir fest vorgenommen irgendwann mal diesen verzauberten Ort aufzusuchen.

Erschrocken fühlte ich wie meine Finger einige Millimeter mehr hinabrutschten.Ich verstärkte den Griff,was aber nur verursachte das ich weiter nach unten rutschte.Vielleicht konnte ich es schaffen mich hinunterrutschen zu lassen wie ein Feuerwehrmann.-Frau.

Was sich zuerst als gute Idee erwies,erwies sich am Schluss zu einer schlechten Idee.

Sofort rutschte ich mit voller Geschwindigkeit nach unten und konnte mich nicht mehr fassen.Keine Sekunde verging und ich prallte mit einem lauten Klatschen der Pfütze auf dem Boden,ab.

Ich stöhnte auf.Das hatte meinem Rücken nicht gutgetan.Ärgerlich stand ich auf und ignorierte den Schmerz an meinem rechten Arm.Meine Wunden an der Hand waren verdreckt vor Erde und ich nahm mir vor sobald ich einen Brunnen finden würde, meine Hände zu säubern.

Ich blickte auf meine Uhr und hätte fast geflucht.In fünf Minuten sollte ich am Fussgängerstreifen sein!Ich begann zu rennen und wäre rechtzeitig angekommen,hätte mich ein merkwürdiger Schatten an einer kaputten Wand nicht abgelenkt.Natürlich lief ich weiter,nur ohne zu rennen.Denn wenn mir jemand einen Streich spielen wollte und ich so erschrocken stehen geblieben wäre...Das wäre peinlich gewesen.

Jedenfalls erschien der Schatten nicht mehr,also beschleunigte ich wieder meine Schritte und kam  kam ein bisschen zu spät am Fussgängerstreifen an.Dort wartete Mady bereits schon auf mich.

,,Hey Mady!",ich warf mir in ihre Arme und löste mich schnell,als sie schon wie ein Wasserfall zu reden begann.,,Du wirst nicht erraten mit wem ich geschrieben habe!"

,,Mit Derek",warf ich hinein,dass ignorierte sie aber gekonnt und quasselte hastig weiter:,,Mit Derek!"

Ich musste grinsen.

,,Und du wirst nicht erraten können was er mich gefragt hat!",Nein, ,,Er hat gefragt ob...ob...ob-"

,,Jetzt spucks schon aus."

,,Wir morgen zusammen etwas unternehmen könnten!"

Ich riss die Augen auf,während wir bereits zu laufen begannen.,,Das ist ja toll!"Ich freute mich riesig für sie!

Verfolgt von einem Vampir - Verstrickt in der NebenweltWhere stories live. Discover now