Von Mörderwaffen bis zu Boxershorts

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Meine Sinne waren bis aufs höchste geschärft.Mit schnellen und zugleich vorsichtigen Schritten lief ich durch den spärlich belichteten Gang entlang und beobachtete jeden Winkel und jede Bewegung von Jessiaca bevor sie in einen anderen Raum verschwand.Ich rang um mich herum und trat zähneknirschend ebenfalls in den Raum hinein.

Ein mittelgrosser runder Raum breitete sich vor mir aus,mit zwei Sofas,dunklen Vorhängen und altmodische Lampen die nur dem nötigsten Licht zuwarfen.Der Boden bestand aus purem Holz,genau wie ein komisches Möbelstück das am Ende des Raumes stand.

,,Setzt euch doch",bat Jessica und zeigte mit ihren spitzen Fingern auf die Sofas.

Das konnte sie vergessen.

Ich beobachtete wie Mady dankbar absass.Ihr Gesicht sah immernoch erschrocken aus,als sie sagte:,,Handelt es sich hierbei wirklich um einen Vampir?"

Verwundert blickte Jes zu Mady.,,Ja."

Mady biss sich auf die Lippe.,,Wie kann dass sein?"

,,Wie kann was sein?",kam ich Jessica zuvor. Nervös fuhr Mady sich durch ihre blonden Haare.,,Wie kanns sein das ich das alles geträumt habe."

,,Das kann ich dir auch nicht sagen",erklärte Jessica grübelnd, ,,Aber das ist wirklich merkwürdig...Wie viel weisst du von uns?"

,,Nicht viel",antwortete Mady und knetete ihre Hände ineinander, ,,Aber ihr seid nicht...normal.Viel mehr weiss ich auch nicht.Ich habe nur den Vorfall geträumt bis zu dem Punkt als ich dieses Haus erblickt habe.Dann bin ich aufgewacht."

Kurz lief sie rot an und ich wusste wieso. Ihr Schwarm hatte sie durch einen Anruf aufgewacht und ihr gesagt er könne nicht aufhören an sie zu denken.

Jessica liess sich nach hinten sinken und starrte an die Wand.,,Komisch...Na ja.Apropos,seit gefasst die Jungs kommen und erfreut werden sie nicht gerade sein."

,,Wieso?",fragte Mady verblüfft,als der Junge (der den ich vom Cafe aus gesehen hatte) und der vom Auto (Meij) in das Wohnzimmer eintraten.

,,Verdaaammt!",rief Meij aus und fuhr sich durch die Haare, ,,Mit diesem elenden Blutsauger haben wir ein echtes Problem.Wir müssen den Rat und die Regierung informieren...Oder wir versuchen mit anderen Gruppenmitgliedern noch einmal zuzuschlagen und müssen uns einen genialen Plan ausdenken...-"

Ich verstand kein Wort.Die Regierung wusste bescheid? Wieso hatte man uns das nicht mitgeteilt?

Der Junge den ich im Cafe gesehen hatte trat keine Sekunde später ebenfalls ein.Seine Lederjacke besass einige Fetzen und seine Hände wiesen einige Schürfwunden auf.

Der Junge blickte kurz in die Runde und für eine millisekunde blieb sein Blick länger an mir haften,bevor sein Blick skeptisch zum Messer fiel,den ich in der Hand hielt. Peinlich? Oh je.

,,Hallo." Was hätte ich sonst sagen können?!

,,Das ist Meij,wie du vielleicht schon weisst",meldete sich Jessica zu Wort und zeigte zum Jungen der das Auto "besorgt" hatte,dann zeigte sie auf den Jungen vom Cafe, ,,und das ist Jace."

Ich schaute die beiden nur kurz an.,,Aha." 

Es herrschte unangenehme Stille im Raum,doch ich brachte mein Mund fast nicht auf.,,Könnt ihr mir mal erklären was hier gerade läuft?",konnte ich schliesslich herausbringen.

,,Nein",antwortete Meij zu meinem empörten Leiden, ,,Wir haben gerade anderes zu besprechen."

Jace' Blick glitt kurz zu mir.,,Das hier",mit einem Schritt lief er auf mich zu und packte mir bevor ich reagieren konnte das Messer weg, ,,Brauchst du nicht."

Empört starrte ich ihn an.,,Wehe das hier ist eine Falle",knurrte ich und stand auf, ,,Wieso brauchst du das Messer?!"

,,Wieso brauchst du das Messer?",antwortete Jace zurück und zog sich seine zerfetzte Jacke aus, ,,Ich dachte du weisst das ich nicht "böse" bin.Du hast mich ja mehr als nur einmal gesehen." Er grinste kurz auf als er sich an den zweiten Tag erinnerte.

Ich zog meine Augenbrauen zusammen.,,Das sollte noch lange nichts bedeuten."

,,Jessica kannst du echt dankbar sein",erklang plötzlich Meijs Stimme und ich sah wie er abermals zum Wohnzimmer schritt.Mir war gar nicht aufgefallen das er verschwunden war.In der Hand hielt er Jessicas Jacke mit ihren "Mörderwaffen." Ab jetzt nannte ich das so. Basta.

Ich presste die Lippen aufeinander.,,Was habt ihr jetzt vor?"

,,Nicht viel",antwortete Meij schlecht gelaunt, ,,Aber vergiss nicht es wird nie mehr dazukommen das wir,-egal wer",betonte er genervt, ,,unsere Waffen nur für dich unbeaufsichtigt lassen.Wir können nichts dafür wenn du so stur bist."

,,Vertrauen muss man halt gewinnen!",giftete ich zurück und versuchte mich vor ihnen nicht klein zu fühlen.Was wirklich schwierig war. Alle waren ein bisschen grösser als ich.(Jace einen halben Kopf.) Alle trugen dunkle Kleider,Leder bis zu riesigen Gürteln mit Waffen.So selbstsicher und kämpferisch.Und Narben...Ein paar kleine Narben hatte ich bei Meij an der Stirn entdeckt.

Und dann war ja auch ich.Ich mit meiner schwarzen dünnen Kapuzenjacke und den blauen  Boxershorts.

Wie toll.

Verfolgt von einem Vampir - Verstrickt in der NebenweltWhere stories live. Discover now