beautiful #49

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Am nächsten Morgen werde ich von meinem Wecker geweckt. Ja, ich weiß, es ist Sonntag und ich weiß auch, dass die Hälfte der Schule jetzt um halb neun wahrscheinlich noch schläft, aber ich habe leider gleich Training. Also, was heißt leider- ich habe mir das natürlich alles ausgesucht. Aber heute könnte ich echt darauf verzichten. Auch wenn es für den Tanz von Alex und mir allein ein Training nur für uns ist. Nachdem... die Sache gestern geklärt war, ging die Party noch ewig und ich habe das Gefühl, nur eine knappe Stunde geschlafen zu habe. So ist das dann natürlich doch nicht, aber trotzdem habe ich echt nicht viel geschlafen.

Ich strecke mich kurz und reibe mir die Augen. Um zehn muss ich beim Training sein - das ist eigentlich noch echt viel Zeit. Ich könnte also eigentlich nochmal... nein. Nein, nein, nein. Keine Schwäche zeigen, ich bleibe jetzt einfach wach. Wenn ich jetzt noch schlafe, macht das den Tag auch nicht besser. Also erhebe ich mich schwerfällig und schalte genervt meinen Wecker aus, der schon längst an der Wand gelandet wäre, wenn es sich dabei nicht zufälig um mein Handy handeln würde.

Ich mache mich auf den Weg zur Dusche und stelle mich unter das warme Wasser. Weil ich ja wirklich noch viel Zeit habe, kann ich mir wenigstens eine lange Dusche gönnen. Und dadurch werde ich tatsächlich etwas wacher. Trotzdem sehe ich danach immer noch aus wie ein Monster. Mit dunklen Augenringen und leider Gottes sogar zwei fetten Pinkeln auf der Stirn. Und - nein!! Auf dem Kin auch noch einer!

Ich schnappe mir verzweifelt meinen Concealer und versuche das Ganze irgendwie abzudecken, damit ich einigermaßen menschlich aussehe. Was mir bei den Pickeln sogar gelingt. Ich bin gerade mit den Augenringen beschäftigt, als die Tür aufgeht. Alex. Der muss ja auch zum Training.

"Na, auch schon wach?", fragt er und lächelt schief. Und er ist nackt. Naja, eigentlich ist er nicht nackt, aber in meinen Augen schon. Ich meine, was habe ich von Jungs denn schon gesehen von Jungs? Nichts. Und gerade deshalb wirkt er auf mich auch irgendwie nackt. Obwohl er Boxershorts trägt.

Als ich merke, dass ich auf seine Bauchmuskeln starre, löse ich meinen Blick schnell und schaue wieder hoch in sein Gesicht.

"Oh, ähm, ja... ja klar, wir haben ja gleich Training, he, zusammen..." Ich beiße mir auf die Unterlippe und kneife die Augen zu. "Sorry, das war..." Ich schüttele den Kopf.

"Das war süß, schon klar." Er grinst. "Bist wohl etwas müde?"

Er deutet auf meinen Concealer, den ich in Punkten auf meinen Augenringen aufgetragen, aber noch nicht verteilt habe. Okay, okay, peinlich... Ich nehme mir schnell meinen Pinsel und verteile den Concealer.

"Jap, das bin ich wohl...", sage ich und Alex schüttelt grinsend den Kopf und zieht den Vorhang der Duschkabine zu. Ich atme erleichtert aus und konzentriere mich dann weiter auf mein Makeup.

***

Nachdem Alex und ich gemeinsam mit Ethan und ein paar Frühaufstehern gefrühstückt haben, gehe ich wieder in mein Zimmer und ziehe mich für das Training um. Ich stehe gerade in Unterwäsche in meinem Zimmer, als die Tür aufgeht. Alex. Er starrt mich erst etwas verwirrt an, dann wandert sein Blick langsam über meinen Körper. Ich stehe wie angewurzelt da und bin erst einmal nicht in der Lage mich zu bewegen. Alex' Mund öffnet sich leicht, während er meinen Körper noch immer anstarrt. Dann wird mir plötzlich klar, was hier gerade passiert. Ich schnappe panisch nach Luft und nehme mir dann das erst beste, was irgendwie meinen Körper verdecken kann. Und hierbei handelt es sich um meine Bettdecke. Ich halte sie vor meinen ganzen Körper und jetzt scheint Alex auch wieder aufzuwachen. Er schließt seinen Mund wieder und grinst dann.

"Alex, was.... was soll das?", frage ich hysterisch.

"Entschuldige mal, aber du hast gesagt ich soll kommen wenn ich fertig bin. Und damit, dass du hier gerade in Unterwäsche stehst, konnte ich jetzt echt nicht rechnen.", sagt er grinsend. Wieso grinst er jetzt so? Er hat mich gerade in Unterwäsche gesehen, hallo?!

"Schon mal was von Klopfen gehört? Und außerdem hast du gestarrt! Das hättest du dir echt sparen können..."

"Du hast ja nichts gemacht, da darf ich ja wohl mal gucken. Und außerdem muss dir das echt nicht peinlich sein, du hast nämlich schon einen... heißen Körper."

Ich schnappe noch einmal nach Luft und schaue ihn fassungslos an. Dann steigt ungefähr alles Blut, was sich irgendwo in meinem Körper befindet, in meinen Kopf und ich sehe aus wie eine überreife Tomate. Scheiße. Alex lacht leise, schließt dann die Tür und nimmt mir vorsichtig die Bettdecke aus den Händen. Merkwürdigerweise lasse ich es sogar zu. Alex schaut jetzt nicht mehr auf meinen Körper, sondern direkt in meine Augen. Seine Hände legt er auf meine Taille.

"Das sollte dir wirklich nicht peinlich sein, Emma.", sagt er, bevor er mir einen sanften Kuss auf die Lippen drückt. "Du bist wunderschön."

♥♥♥

Oh mein Gott!!! Ich habe gerade gesehen, dass die Story 1000 votes hat! Ich danke euch so, so sehr, damit hätte ich nie gerechnet!

Alles Liebe,

Lili♥

Tanz mit mirWo Geschichten leben. Entdecke jetzt