loving him? #10

39.5K 1.6K 315
                                    

Einige Stunden später bin ich völlig fertig, aber glücklich. Mit Alex zu tanzen macht Spaß, es ist schön und irgendwie ungezwungen. Wir müssen nicht viele Worte wechseln, wir verstehen uns. Und ich muss sagen, dass wir nach diesen drei Stunden richtig gut geworden sind. Die Bewegungen sind fließender geworden, wir haben uns besser aufeinander abgestimmt, es war einfach nur der Hammer.

Alex strahlt mich an. Seine Hände liegen immer noch auf meinen Hüften und komischerweise stört mich das nicht. Bei jedem anderen wäre ich vermutlich ausgerastet. Es ist nämlich nicht nur so, dass ich keinen Körperkontakt mag, ich finde es echt schrecklich. Meistens fange ich dann an zu zittern oder ich verkrampfe mich völlig. Bei ihm ist das anders. Klar irgendwo ist auch eine Grenze, aber es ist okay, so wie er es tut.

"Das war... super." Er grinst. Im Gegensatz zu mir ist er noch völlig fit, er wirkt nicht mal ansatzweise angestrengt.

Ich nicke und hole tief Luft. "Ja, das war es."

Plötzlich hört er auf zu grinsen. "Darf ich dich mal was fragen?"

Ich nicke, obwohl ich schon fast ahne, was jetzt kommt. "Klar."

"Warum hast du aufgehört?"

Ich schlucke und schaue auf den Boden. Ich will es ihm nicht sagen, aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich ihm vertrauen kann, auch wenn es vielleicht dumm von mir ist, einem Menschen nach so kurzer Zeit schon zu vertrauen. Denn mein Vertrauen wurde schon oft missbraucht und der Tod meiner Mutter ist wirklich etwas sehr, sehr privates. Ich will keine gespielt mitleidigen Blicke mehr.

Ich will es verhindern, aber es geht nicht - bei dem Gedanken an meine Mum füllen meine Augen sich mit Tränen. Mit aller Kraft dränge ich sie zurück. Ich hasse es, zu heulen. Ich will keine Schwäche zeigen, denn Schwäche verleitet die Menschen zu Mitleid und ich möchte kein Mitleid.

"Meine Mum ist vor drei Monaten gestorben.", sage ich leise, während ich immer noch konzentriert auf den Boden starre.

Es ist kurz still. Alex regt sich nicht. Jetzt rennt er weg, denke ich. Jetzt rennt er weg und ich habe es wieder einmal geschafft, einen Menschen, der mir irgendwie wichtig ist, zu verlieren. Aber er rennt nicht weg.

"Das tut mir Leid.", sagt er leise. Er zieht mich etwas näher an sich und drückt meinen Kopf an seine Brust. Jetzt kann ich die Tränen nicht mehr zurückhalten und ich schluchze leise in sein T-shirt.

"Hey...", sagt er leise und streicht mir über den Kopf. "Hey, das tut mir Leid."

Zum ersten Mal im Leben habe ich das Gefühl, das jemand wirklich Mitleid hat. Echtes Mitleid und nicht das, was alle einem immer vorspielen. Sondern Mitleid, bei dem man bei der Person bleibt und nicht wegrennt. Mitleid, bei dem man will, dass es der Person besser geht. Und ich muss echt sagen, dass dieses Mitleid gut tut.

Wir stehen eine Ewigkeit so da. Ich habe meine Arme um seinen Oberkörper geschlungen und mein Kopf an seine Brust gelegt. Er streicht mir mit der einen Hand über den Rücken und mit der anderen über den Kopf.

Als ich mich wieder halbwegs beruhigt habe, löse ich mich von ihm.

"Tut mir Leid.", sage ich. "Normalerweise heule ich nicht."

"Das muss dir nicht Leid tun. Das ist was ganz Normales, und es tut gut." Er lächelt mich an. Vor ein paar Tagen, als ich ihn im Bad getroffen habe, hätte ich nie gedacht, dass er so etwas schönes sagen kann.

Alex nimmt mein Gesicht in die Hände und wischt mir mit den Daumen vorsichtig die Tränen weg. Es tut gut, jemanden zu haben, der für mich da ist. Er nimmt mich noch einmal in den Srm.

"Besser?", fragt er.

"Ja" Ich nicke. "Danke."

Er lächelt. "Immer."

*****

Wir treffen uns im Bad wieder. Er zieht sich gerade sein T-shirt aus, als ich reinkomme. Ich gebe mir größte Mühe, ihn nicht anzustarren, aber es gelingt mir nicht.

Er grinst. "Willst du ein Foto?"

Ich erröte augenblicklich, aber dann lache ich.

"Nein, danke." Ich gehe zu einer der Kabinen und schließe die Tür hinter mich. Etwas später hört man bei Alex das Wasser rauschen. Die Vorstellung, dass er da neben mir ist und duscht, ist irgendwie... naja, ich weiß auch nicht. Komisch. Aber auch ein bisschen schön.

Als ich mit dem Duschen fertig bin, ziehe ich mir bequeme Sachen an und gehe dann nach draußen, wo die anderen sind. Bisher sind nur Olivia, Lucy, Grace, Alice und Mary da. Sie lächeln, als sie mich kommen sehen.

"Hey!" Lucy grinst mir verschwörerisch zu. "Na, wie war es mit Alex?"

"Mit Alex?" Olivia dreht ihren Kopf ruckartig in meine Richtung und starrt mich mit offenem Mund an. "Wie?... Wann, was...? Hä?"

Ich muss lachen.

"Sie war tanzen mit ihm.", antwortet Lucy an meiner Stelle. Ich werfe ihr einen vernichtenden Blick zu, grinse aber. Jetzt schauen alle mich fassungslos an.

"Ta- Tanzen? Mit Alex?", unterbricht Grace die Stille schließlich.

"Ähm... ja.", sage ich leicht verwirrt.

"Mit unserem Alex?", fragt Mary und starrt mich an. "Alex, dem Badboy, dem Herzensbrecher und Mädchenschwarm?"

"Äh, ja. Aber eigentlich ist er nicht so, er ist..." Weiter komme ich nicht, denn ich werde von lautem Gekreische unterbrochen.

"OH MEIN GOTT, EMMA! DAS IST HAMMER, DAS IST DER WAHNSINN, DAS,DAS...", kreischt Olivia mir ins Ohr.

Alice seufzt. "Oh Mann, das ist echt süß." Sie lächelt verträumt vor sich hin, doch keine fünf Sekunden später sind alle wieder ernst.

"Pass bloß auf bei ihm." "Er ist und bleibt ein Badboy." "Er nimmt Mädchen nur zum Ficken." "Verlieb dich besser nicht." "Es kann einfach nicht gut enden." Alle meine Freundinnen reden durcheinander und ich gebe mir echt größte Mühe, alle anzuhören, was sich aber leider als unmöglich erweist.

"Hast du dich verliebt in Alex?", fragt schließlich Olivia. Alle werden still und starren mich an.

Ich lasse mir Zeit mit meiner Antwort. Habe ich mich tatsächlich in ihn verliebt? Auf jeden Fall ist da etwas zwischen uns, was ich bisher noch nie gespürt habe. Und dieses etwas macht mich wahnsinnig. Ich will nicht, dass es aufhört. Ich mag Alex mehr, als ich es vor ein paar Tagen zu träumen gewagt hätte.

"Ja.", sage ich schließlich.
"Ich habe mich in Alex Harper verliebt."

♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥

Heyyloo!

Nach diesem Kapitel wird es wahrscheinlich eine längere Pause geben, aber vielleicht schaffe ich auch noch ein bis zwei, ich weiß nicht... Denn morgen ist ja Heiligabend, yay, und dann Weihnachten und dann bin ich eine Woche im Skiurlaub, deswegen komme ich wahrscheinlich nicht mehr dazu noch ein Kapitel zu schreiben...

Ich hoffe auf jeden Fall, dass es euch gefällt!
Ich bin heute so ausgerastet, weil die Story einfach schon über 350 reads und 21 likes hat! Ich weiß, es gibt weit beliebtere Storys, aber ich hätte niemals damit gerechnet, dass ich überhaupt 100 reads schaffe, deswegen ist das echt der Hammer! Danke, danke, danke!!!

Und auch noch mal vielen, vielen Dank an all die lieben Kommentare, ich weiß das wirklich sehr zu schätzen! ♥

Alles, alles Liebe, frohe Weihnachten und einen guten Rutsch,

Eure Lili♥

Snapchat: Lilian780
Instagram: Lillye78  /  liveyourstyle_la
Musically: lxlian_



Tanz mit mirWo Geschichten leben. Entdecke jetzt