Tanz mit mir

help #31

Meine Knie zittern und meine Wange schmerzt von Joshs Schlägen. Meine Tränen laufen meine Wangen runter und ich schluchze vor mich hin. Ich habe keine Kraft, mich irgendwie zu wehren. Josh macht weiter, er fasst mich an, küsst mich, schlägt mich. Er tut mir weh. Und ich will das nicht. Nicht so, nicht jetzt und schon gar nicht mit ihm. Als ich ein weiteres Mal aufschluchze, schlägt er mir wieder ins Gesicht, sodass meine Knie mich endgültig nicht mehr halten können und ich den Baumstamm runterrutsche, doch Josh packt meine Schultern, richtet mich wieder auf und schlägt meinen Körper gegen den Stamm. Durch meinen Kopf fährt ein stechender Schmerz und mir wird schwarz vor Augen.

"Du sollst keinen Laut von dir geben.", zischt Josh und ich nicke schnell. Ich muss mich jetzt zusammenreißen. Ich nicht noch mehr Schmerzen haben, als ich eh schon habe.

Plötzlich höre ich einen spitzen Schrei. Ich zucke zusammen, schaffe es aber nicht, meine Augen zu öffnen. Erst als Josh mich plötzlich loslässt und ich auf den Boden sinke, öffne ich vorsichtig meine Augen. Chelsea, Scarletts beste Freundin, steht neben den Bäumen und starrt Josh fassungslos an.

"Ist das dein Ernst, Josh?", fragt sie mit ihrer hohen Stimme. "Du betrügst mich mit der da?"

"Nein!", sagt Josh laut. Doch Chelsea dreht sich augenblicklich um und rennt davon. Josh flucht leise, dann rennt er ihr hinterher. Ich rutsche auf den Boden. Meine Tränen fließen jetzt ungehindert über meine Wangen. Wieder war es so knapp. Fast wäre ich von Josh vergewaltigt worden. Und immer wieder kommt wer und rettet mich. Auch wenn es dieses Mal Chelsea war.

Ich liege eine Ewigkeit so da, bis ich plötzlich hektische Schritte höre. Ich habe keine Kraft, meine Augen zu öffnen. Ich hoffe nur, dass Josh nicht zurück ist. Doch ich spüre, wie ich behutsam hochgehoben werde.

"Emma? War das Josh?", höre ich Lucys Stimme.

"Ja.", murmele ich und schaffe es jetzt endlich zu blinzeln. Noah ist es, der eine Hand unter meine Knie und die andere unter meinen Rücken gelegt hat.

"Scheiße.", flucht jemand leise. Ich werde irgendwo hingetragen und schließlich auf etwas weichem abgelegt.

"Was hat er gemacht?", fragt Louis leise.

"Nicht viel. Mich geschlagen. Und angefasst.", sage ich leise und versuche noch einmal zu blinzeln. Alle meine Freunde sitzen um mich herum.

"Dieses Arschloch.", murmelt Olivia und muss sich sichtlich zusammenreißen, um nicht rumzubrüllen.

"Wie habt ihr mich gefunden?", frage ich.

"Als du nicht wiedergekommen bist, haben wir uns Sorgen gemacht, vor allem, als wir gemerkt haben, dass Josh auch nicht da war. Wir wollten erst Mr Parker überreden, dass wir dich suchen dürfen, aber der hat uns natürlich nicht gehen lassen. Da sind wir einfach aufgestanden und gegangen."

"Danke.", murmele ich leise und schließe wieder die Augen. Etwas später bin ich eingeschlafen.

***

Als ich aufwache, sind alle meine Freunde außer Olivia verschwunden. Sie lächelt, als sie sieht, dass ich die Augen geöffnet habe.

"Hey, Süße. Geht es dir besser?", fragt sie.

"Ja. Wo sind die anderen?", frage ich mit verschlafener Stimme.

"Die sind wieder in den Unterricht gegangen, damit es nicht zu auffällig wird. Wir wollen nicht, dass das rauskommt.", erklärt sie. "In der nächsten Stunde wollte Noah kommen."

"Das ist lieb von euch.", sage ich. Meine Wange brennt immer noch wie Feuer und tausend andere Körperstellen tun mir weh. Ich verziehe leicht das Gesicht.

"Geht es? Soll ich dir was zum Kühlen holen?", fragt sie besorgt. Ich nicke.

"Ja, das wäre nett."

"Okay. Ich bin gleich zurück!", sagt sie und springt auf. Als sie das Zimmer verlässt, fallen meine Augen langsam wieder zu. Egal mit wieviel Kraft ich versuche, sie irgendwie aufzuhalten.

***

Wieder spüre ich seine kalten Finger, die ich eigentlich nie wieder spüren wollte. Sie fassen Stellen an meinem Körper an, die noch nie jemand angefasst hat. Und bei jeder seiner Berührungen zucke ich zusammen. Auch wenn seine Finger meine Haut nur ganz leicht berühren, brennt die Haut darunter wie Feuer.

Er hat mich an eine Mauer gedrückt, der Himmel über uns ist dunkel. Das einzige, was hell darin leuchtet, ist ein Körper. Ein Mensch, den ich als meine Mum erkenne. Mum.

"Mum!", rufe ich. "Muuuum!"

Ich sehe, wie sie mich ansieht, doch sie hilft mir nicht. Vielleicht kann sie mir auch nicht helfen. Seine Hände berühren wieder meinen Körper und ich höre seine Stimme in meinen Ohren, die noch gezischter und gefährlicher klingt als sonst.

"Jetzt gehörst du nur mir."

Ich kann nicht verhindern, dass ein langer Schrei meine Kahle verlässt. Das ist der Moment, in dem ich schweißgebadet aufwache.

"Emma?" Jemand schüttelt mich leicht. "Emma, verdammt, geht es dir gut?"

Ich reiße die Augen auf und atme tief ein. Nur ein Traum. Alles nur ein Traum. Ich bin in Sicherheit. Doch trotzdem habe ich so wahnsinnige Angst vor ihm. Ich habe Angst, dass Josh zurückkommt. Ich spüre, wie kalte Tränen meine Wangen herunterströmen.

"Hey, Emma, Pscht." Noah nimmt mich vorsichtig in den Arm. "Alles ist gut, okay? Alles ist gut.", flüstert er und streicht mir sanft über die Haare.

"Nein.", schluchze ich leise. "Ich habe Angst vor ihm. Und ich will nicht, dass er es nochmal versucht."

"Er wird es nicht schaffen.", sagt Noah leise. "Ich pass auf dich auch. Und die anderen auch. Wir dürfen dich nur nicht mehr alleine lassen."

"Ich weiß nicht, ob euch das gelingt."

"Hey, ich beschütz dich. Wirklich. Vertrau mir.", sagt er, während meine Tränen langsam in dem Stoff über seiner Schulter versickern.

"Okay.", flüstere ich. Wir sitzen noch eine Weil so da und es tut gut, jemanden zu haben, auf den man sich verlassen kann und der für einen da ist.

"Für deine Wange.", sagt Noah und lagt mir leicht ein Kühlakku auf die linke Wange. Die, wo er mich geschlagen hat.

"Danke, dass ihr für mich da seid.", sage ich leise und Noah lächelt leicht.

"Immer. Du kannst dich auf uns verlassen."

♥♥♥♥♥♥

Heyloo!

Sorry, dass es etwas länger gedauert hat, aber ihr wisst schon, Konzerte und so... Dieses Wochenende waren es wieder drei und es hat echt Spaß gemacht, aber ich habe einfach wenig Zeit, weil wir halt viel proben, aufbauen, Bus fahren und natürlich spielen.... Na ja, ich hoffe, euch hat das Kapitel gefallen und ich danke story_of_music_2001 für die Idee mit Chelsea... Ich hoffe, es gefällt euch so und sorry wenn die anderen Ideen nicht umgesetzt wurden... Alles Liebe,

Lili♥

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