the lake (part 2) #19

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Ohaaaa, ich bin gerade voll ausgerastet! 1K reads, ernsthaft? Leute, das ist so krass! Danke vor allem für die votes und die lieben Kommentare <3! Ich liebe euch!♥♥♥

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Als ich gerade das Wasser verlassen will, fasst mich jemand von hinten an der Hüfte. Und obwohl ich die Person nicht sehe, weiß ich genau, wer das ist - Josh. Ich kenne diese Hände. Ich gebe zu, ich hätte niemals von ihm erwartet, dass er sich so etwas vor allen anderen traut. Ich verharre einen Moment in meiner Bewegung, dann versuche ich mich loszureißen, ohne Erfolg.

Josh dreht mich um und packt mich dann wieder. Sein Blick wandert meinen Körper entlang.

"Du siehst heiß aus in dem Bikini.", sagt er mit seiner rauen Stimme und ein dreckiges Grinsen huscht über sein Gesicht. Mir wird schlecht.

"Lass mich los.", sage ich und zappele herum, doch es interessiert ihn nicht. Er zieht mich an sich heran. Ich überlege einen Moment was ich machen sollte, doch mal wieder fällt mir nichts ein. Ich weiß, dass es nichts bringt wenn ich versuche mich loszureißen, deshalb versuche ich es gar nicht erst, und ich denke in dem Moment nicht daran einfach zu schreien.

"Josh, was verstehst du eigentlich nicht?", fragt jemand hinter mir. Olivia. "Du sollst sie gefälligst loslassen."

"Als ob ich mir das von dir sagen lasse.", sagt er lachend und zieht mich schwungvoll an sich. Mein Kopf knallt schmerzhaft an seine harte Brust.

"Lass sie sofort los!", sagt Olivia laut und fasst mich an der Taille. Sie gibt sich größe Mühe, schafft es aber doch nicht, mich von ihm zu lösen. Mittlerweile haben wir leider ein bisschen Aufmerksamkeit, also genau das, was ich vermeiden wollte. Auch Josh scheint darüber nicht so glücklich zu sein, denn sein Griff lockert sich leicht. Ich nutze die Gelegenheit, um mich endlich von ihm wegzustoßen. Erleichtert, stelle ich mich neben Olivia.

"Danke für deine Hilfe.", sage ich leise zu ihr. Sie nickt nur.

"Ewig kannst du mir auch nicht entkommen, Emma.", sagt Josh und dreht sich um. Ich reibe über die roten Flecken, die er auf meiner Haut hinterlassen hat.

"Geht es?" Olivia nimmt mich in den Arm. "Meine Güte, was für ein Idiot." In diesem Moment kommt Alex durch das Wasser auf uns zu.

"Emma? Alles okay? Was war los?", fragt er besorgt.

"Ja, alles gut... Josh hat mal wieder... rumgenervt.", sage ich. Olivia lächelt noch einmal, dann geht sie zu den anderen.

Alex' Blick wird etwas wütend. "Was versteht er nicht? Tut mir Leid, ich habe das nicht mitgekriegt."

"Alles gut. Ist ja nichts passiert." Ich lächele leicht.

Alex kommt einen Schritt auf mich zu und runzelt die Stirn. "War er das?" Er legt seine Hände vorsichtig auf die roten Flecken, die er hinterlassen hat. Augenblicklich durchzieht ein Kribbeln meine Haut.

"Ja.", sage ich leise. Alex schweigt einen Moment.

"Ich, ähm... ich wollte dich noch was fragen.", sagt er etwas verlegen. Ich schaue ihn erwartungsvoll an. "Also, letztens bei der Party... Hat Josh da... Ich meine habt ihr - hat er..."

"Nein.", sage ich schnell. Ich weiß, was er fragen will.

"Gut." Alex lächelt erleichtert. "Ich meine, nein, also doch, ja, gut."

Ich grinse. Noch nie habe ich Alex so verlegen gesehen. Normalerweise bin ich immer so, aber nicht er.

"Ach ja, noch was..." Jetzt ist all seine Verlegenheit verschwunden und er ist wieder ganz der alte. Er nähert seine Lippen meinem Ohr. "Ich bin immer noch der Meinung, dass wir es versuchen sollten.", haucht er. Eine Gänsehaut kriecht über meinen Körper. Als er das sieht, lacht er.

"Wir sehen uns, Emma.", sagt er noch und dreht sich dann um. Ich bleibe etwas verwirrt stehen.

*****

Die ganze Stufe geht gemeinsam wieder zur Schule zurück, was leider bedeutet, dass die Dusche völlig überfüllt ist. Genervt stelle ich mich an. Und es ist ja auch nicht so, dass fünf bis zehn Minuten zum Duschen reichen, nein, die meisten brauchen dafür mindestens zwanzig Minuten. In diesem Moment taucht Alex hinter mir auf. Als er die lange Schlange sieht, verdreht er leicht die Augen, dann grinst er mich an.

"Hey, Emma. Wenigstens gute Gesellschaft beim Warten." Ich lache. "Ich muss dich leider noch was fragen.", sagt er. "Also, willst du nochmal mit mir tanzen?"

Ich überlege. Einerseits hat es echt Spaß gemacht, mit Alex zu tanzen, aber andererseits weiß ich nicht, was passieren könnte... "Ich weiß nicht, ob das so gut wäre.", sage ich nachdenklich."

"Komm schon, Emma. Bitte, erstens bist du mir was schuldig und zweitens wirst du Spaß haben.", versucht er mich zu überreden.

"Na gut.", sage ich nach kurzem Nachdenken. "Morgen um zehn?"

"Alles klar.", sagt er. "Ich freue mich."

Ich nicke nur und betrete die Duschkabine, die endlich frei geworden ist. Jetzt werde ich also wieder mit Alex tanzen und ich bin mir fast sicher, dass das die falsche Entscheidung war. Aber irgendetwas hat mich dazu bewegt, ja zu sagen. Und dieses etwas ist wahrscheinlich, dass ich Alex mag. Zu sehr mag.

*****

Am Abend treffen wir uns wieder alle draußen. Ich und die Mädels sind zuerst da und ich bin froh, dass ich ihnen ungestört davon erzählen kann.

Olivia beißt sich leicht auf die Unterlippe. "Nimm es mir nicht übel, Emma, aber ich glaube nicht, dass das gut ist. Ich will wirklich nur das beste für dich und ich kenne Alex schon lange. Ich kenne ihn gut, er enttäuscht jedes Mädchen früher oder später mal und ich will einfach nicht, dass er dich auch enttäuscht. Das hast du nicht verdient."

"Ich weiß.", sage ich. "Ich habe keine Ahnung, wieso ich ja gesagt habe, das kam einfach. Ach Mann, ich weiß auch nicht..." Ich lege mich mit meinem Kopf auf das Gras und schaue in den Himmel.

"Also, es ist ja wohl jedem klar, dass du dich in ihn verliebt hast.", sagt Grace ganz sachlich. "Und ich glaube irgendwie, dass er dich auch mag. Sehr mag, nicht nur so ein bisschen. Ganz ehrlich, er hatte schon so viele, wenn du nur irgendeine für ihn wärst, dann hätte er schon längst versucht dich rumzukriegen. Aber das hat er nicht."

"Also meinst du, dass er vielleicht auch was... empfindet?", frage ich zweifelnd.

"Klar. Das merkt man schon."

Ich seufze. Wenn es nur so wäre... Aber dann meldet sich wieder meine Vernunft. Selbst wenn, das geht einfach nicht.

"Das geht trotzdem nicht.", stelle ich klar. "Ich kann nicht mit ihm zusammen sein. Wir passen einfach nicht zueinander, wir sind so verschieden. Ich kann doch nicht mit jemandem zusammen seinm der das komplette Gegenteil von mir ist..."

Das ist die Wahrheit, die ich nicht wahrhaben will. Die verdammte Wahrheit, die mich immer wieder einholt. Ich wünschte, es gäbe keine Wahrheit.


Tanz mit mirWo Geschichten leben. Entdecke jetzt