Part 19 - Besuch

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„Mr Malfoy?", ertönte eine Stimme. Ich öffnete meine Augen und sah Draco neben mir auf seiner Hängematte liegen. Der Morgentau tropfte von den Bäumen. Es war wunderschön.
„Mr Malfoy!", hörte ich es erneut. Ich zuckte zusammen. Sagte Draco nicht, den Platz kennt nur er und eine weitere Person?
Ich dachte das wäre Dobby?!

„Hallo!?", rief es wieder. Draco drehte sich zu mir und schaute mich ängstlich an. Er zeigte mit dem Zeigefinger auf seine Lippen und deutete somit an, dass ich leise sein solle. Meine Augen weiteten sich. Wir lagen beide auf der Seite und schauten uns an. Es war Mucksmäuschenstill.

„Professor.", sagte eine weibliche Stimme.

»Ist das Professor McGonagall?«, dachte ich.

Draco schaute mich immer ängstlicher an. Sein Atem wurde schneller.
Ich merkte wie mein Herz unruhig pochte.
„Oh, Professor McGonagall. Ein schöner Fleck hier, nicht wahr?", antwortete die dunkle Stimme.

»Professor Dumbledore«, wurde mir klar.

„Das ist eines der schönsten Flecken der Erde, würde ich behaupten.", schwärmte McGonagall.
„Ich weiß, dass sie hier sind. Ich sehe sie nicht, aber ich weiß es. Doch ich weiß auch, dass Mrs Riddle es genießt, an Mr Malfoy's Seite zu sein. Ich denke wir belassen es fürs erste dabei. Einen schönen Tag euch beiden.", sagte Dumbledore und im nächsten Moment war es wieder still.

Draco lächelte. Ich schaute ihn fraglich an.
„Du genießt es also an meiner Seite?", fragte Draco mit einem schmutzigen Lächeln im Gesicht. Zugegeben, es sah irgendwie süß aus.
„Vielleicht.", antwortete ich und lachte los.

Draco schaute mich noch immer an und mir wurde unangenehm warm, also stand ich auf und streckte mich.
„Ein schöner Morgen.", unterbrach ich die Stille. Draco stand jetzt ebenfalls auf und stellte sich vor mich und schaute mir zu, wie ich versuchte meinen Rücken knacken zu lassen.
„Okay,", lachte Draco, „...wir müssen nach Hause."
Ich nickte und verschwand mit ihm vom Baumhaus.

Ich genoss den Weg zurück.
Angekommen, begrüßte Draco seine Mutter mit einem Brüllen von der Eingangstür.
„Wir sind wieder da!"
„Kommt mal her, ihr beiden.", rief Narcissa nicht weit von uns entfernt.

Draco nahm mir seinen Mantel, welchen er mir geborgt hatte, ab und lief in einen großen Raum. Ich folgte ihm und während ich lief, beobachtete ich dieses Zimmer.

Dies schien das Wohnzimmer zu sein, denn hier sah es (erstaunlicherweise) sehr gemütlich aus.
Der Kamin knisterte und strahlte Wärme aus. Vor ihm standen zwei, sich gegenüberstehende, Sofa.
Mein Blick wanderte zu Narcissa und sah entsetzt aus, als ich Lucius neben ihr sah.
Ich blieb abrupt stehen. Draco, der schon vorne bei seiner Mutter am Sofa stand, drehte sich zu mir um und sah mich mit hochgezogenen Augenbrauen an.
Erst in diesem Moment fielen mir Professor Snape, Dumbledore, McGonagall und Harry auf.

„Komm her, Liebes.", bat mich Narcissa. Ich lief langsam zu Draco.
„So so. Ich habe gehört, dass ihr Mrs Riddle, gegen ihren Willen , mitgenommen habt.", fing Dumbledore an.

„Felicity ist gerne hier, Professor.", antwortete Lucius. Dumbledore schaute mich an und es fühlte sich an, als würde er durch mich durch schauen.
„Ist das wahr Felicity?", fragte jetzt Professor McGonagall. Sie schaute mich misstrauisch an und ich fühlte, wie sich ein Kloß in meinem Hals bildete.
Draco schaute traurig zu mir und griff hinter seinem Rücken unauffällig meine Hand. Er drückte sie fest und ich merkte wie sie warm wurde.
Auch Narcissa schaute jetzt zu mir und trug einen erwartungsvollen Blick.

Ich wusste ich könnte in diesem Moment die Wahrheit sagen und nach Hause können. Ich könnte weiter an der Schule teilnehmen und Lucius loswerden. Es wäre besser für mich, doch das warme, sanfte aber feste drücken meiner Hand, der traurige Blick von Draco und der vergangene Abend änderten meine Meinung.

„Ich bin gerne hier. Das stimmt.", antwortete ich.
Mühevoll verkniff ich mir die Tränen und schluckte den Knoten in meinem Hals runter.

„Professor. Glauben Sie mir. Felicity hatte sich gewehrt und ist nur mitgegangen, weil ich gequält wurde.", jammerte Harry.
Er schaute traurig zu mir.

Zugegeben, wären sie einen Tag früher gekommen, hätte ich die volle Wahrheit gesagt und wäre von hier abgehauen.

„Mr Potter erzählte mir, von einem bestimmten Fluch. Der Cruciatus Fluch. Er ist unverzeihlich. Das wissen Sie bestimmt.", fuhr Dumbledore fort.
„Das muss ein Missverständnis gewesen sein. Niemals würde ich einen unverzeihlichen Fluch aussprechen.", verteidigte sich Lucius.

„Es war eine Frau.", wendete Harry das Wort an Lucius.
„Meine Frau stand hinter Mrs Riddle, Mr Potter."
„Es war eine dritte! Eine Frau mit lockigen Haaren und fürchterlichen Zähnen."
„Respekt. Ich beneide Ihre Kreativität Mr Potter, aber Lügen kann ich nicht leiden."
„Genug fürs erste. Wir werden regelmäßig nach Mrs. Riddle schauen und ich denke, wenn sie hier nicht gefangen ist, kann sie auch zur Schule kommen." , verabschiedete sich Dumbledore mit einem erwartungsvollen Blick.

Kurze Zeit später waren alle verschwunden, bis auf Snape.
„Severus?", fragte Lucius.
„Das war knapp, Lucius. Lass dir was einfallen.", sprach Snape und verschwand danach ebenfalls.

Lucius schaute mich zufrieden an und ging aus dem Raum.
Narcissa lächelte und Draco's Hand hielt immer noch die meine.
Er zog mich die Treppen hoch und in sein Zimmer.

„Warum hast du nicht die Wahrheit gesagt? Du hättest wieder nach Hause gehen können." Draco sah verwundert aber froh zu gleich aus.
„Ich habe nur die halbe Wahrheit gesagt. Das ist alles.", antwortete ich.
„Was soll das bedeuten?"
„Ich bin gerne hier. Bei dir und Narcissa. Die Wahrheit, dass ihr mit entführt habt, habe ich ausgelassen.", erklärte ich.
„Du bist also wirklich gerne hier?"
Ich nickte.
„Hier hat sich noch nie jemand wohl gefühlt, außer meine Tante Bellatrix."

Er strahle mich an und umarmte mich fest. Ich war überrascht.
Draco Malfoy umarmte mich, ohne Aufforderung.
Er war nicht der Draco, den ich kannte. Er war anders. Er war nahezu perfekt.

Es war spät, als Narcissa uns zum Essen rief. Es gab Schweinefleisch mit Kartoffeln und Erbsen.
„Das riecht gut.", lobte ich Narcissa, während sie die Teller auf den Tisch platzierte.
Lucius schaute mich eindringlich an.

„Sehr löblich von dir, dass du uns nicht verraten hast.", sagte Lucius.
Ich lächelte ihn an.
„Wir haben uns überlegt, du darfst zur Schule gehen und normal zu dir nach Hause, aber solltest du versuchen von hier zu verschwinden, sind meine Kollegen immer noch verpflichtet deren Pflichten zu tun. Du weißt, was das bedeutet."
„Vielen dank!", strahlte ich.

Ich hatte ganz vergessen, dass mom unter Beobachtung von Lucius Kollegen war. Ich war mir 100% sicher, dass ich hier nicht abhauen werde, damit ihr nichts passiert.

„Nichts desto trotz, darfst du nach wie vor, bei uns Nächtigen und dich wie zu Hause fühlen.", fügte Narcissa hinzu.
Ich schaute zu Lucius, der sie mit großen Augen ansah. Er schaute zurück zu mir und nickte.

It's Draco Malfoy (Draco Malfoy FF)Where stories live. Discover now