Part 14 - Das treffen

949 31 2
                                    

Ich riss ihm den Brief aus der Hand.

»Hätte ich es ihm mal lieber nicht gezeigt«, dachte ich mir.

„Ich verstehe das nicht. Du gehst ihm nicht aus dem Kopf? Das klingt so gar nicht nach diesem Trottel Malfoy.", redete Harry mit zusammengebissenen Zähnen. „ Hallo ich bin Malfoy und ich weiß alles besser...Uh Schlammblut hier, Schlammblut da!", imitierte Harry Draco.

Ich konnte nicht darüber lachen.
„Lass das. Ich meine, er ist ein Arschloch, aber das ist nicht der richtige Zeitpunkt.", erklärte ich ihm ernst.
„Leute wie er und seine zwei Feiglinge sollten Schlammblut genannt werden! Nicht Hermine.", meckerte er weiter.
„HARRY! Hör auf!", schrie ich. Harry zuckte zusammen und schaute mich mit großen Augen an.

„Was soll das? Warum bist du so?"
„Er hat es doch verdient. Das kannst du zugeben."
„Vielleicht hat er es verdient, aber nicht jetzt. Zumal du ihn nicht kennst. Jedenfalls nicht genug, um so über ihn zu reden." Ich merkte, meine Stimme wurde kratziger.
„Er tut es doch auch."
„Das heißt nicht, dass du es auch tuen musst!"
Ich schaute ihn böse an.

„Darf ich noch einmal den Brief?", fragte Harry und streckte seine Hand aus.
Ich gab ihn den Brief.

„Was soll dieser Satz denn bedeuten? Heißt es er will dich töten?", fragte Harry.
„Das weiß ich nicht.", antwortete ich schließlich.

„Du hast noch genau...35 Minuten."
Ich wusste nicht was ich sagen sollte, also bleib ich stumm.
Harry schaute mich mitleidend an und ich merkte, wie mir Tränen über die Wangen flossen.

Es wurde zu viel. Oma, Opa und das hier?
Ich wollte nur kurz runterfahren, um dann neu starten zu können.

„Ist okay, komm her.", unterbrach Harry die Stille und öffnete seine Arme. Ich kroch zu ihm und kuschelte mich an ihn. Das tat gut. Ich fühlte mich geborgen und wohl.

„Okay, ich habe eine Idee.", sprach Harry nach einer Weile. Wir saßen immer noch so dort, wie vor 10 Minuten.
„Ich komme mit.", fuhr er fort. „Ich verstecke mich und wenn dann etwas passiert, bin ich da."

Ich hob meinen Kopf und schaute ihn in die Augen.
„Würdest du das machen?" Meine Stimme brach am Ende des Satzes ab.
Er nickte mit einem Lächeln im Gesicht.
„Wir müssen jetzt los. In zehn Minuten ist es schon um elf."

Ich spürte, wie mein Herz mir in die Hose rutschte. Es pochte.
Ich nickte leicht und stand auf.
„Lass mich noch kurz was anderes anziehen."
Er schaute an mir herunter und bemerkte, dass ich nur eine kurze Hose und ein Weihnachtspullover an hatte.
„Das sind meine Schlafklamotten.", lächelte ich. Er nickte und ich huschte schnell zurück in den Slytherin-Gemeinschaftsraum.

Wenige Minuten später schaute ich um die Ecke und Machte Harry mit einem Wink deutlich, dass ich bereit war.

Auf dem Weg die Treppen runter, wurde mir klar, was ich jetzt machen würde.
„Mir ist kalt. Darf ich schnell was anderes anziehen?", versuchte ich mich rauszureden.

„Du musst da nicht hin.", sprach Harry. Er hielt an und drehte sich um.
„Doch. Ich muss.", antwortete ich ihm und ließ meinen Kopf hängen.
„Keiner zwingt dich. Malfoy kann alles sagen. Er erzählt vieles, wenn der Tag lang ist."
Ich nickte und wir liefen weiter.
Ich wurde immer langsamer, doch es half nichts. Wir waren da.

„Ich verstecke mich hier."
„Komm doch einfach mit. Bitte."
„Es ist Malfoy und ich bin Harry Potter. Was denkst du, was er dir erzählt, wenn er mich sieht? Richtig...nichts. Er wird auf mich losgehen.", antwortete Harry.
Ich nickte erneut und ging weiter.

Mit jedem Schritt merkte ich wie meine Beine wackeliger wurden.

»Okay Felicity. Du stehst hier, im Eingang des Hofes. Wovor musst du Angst haben? Geh jetzt. Deine Oma und dein Opa passen auf. Harry ist gleich in der Nähe und Draco ist eigentlich ganz lieb. Er hat geweint, als er wusste du bist im Krankenflügel. Also warum sollte er mir was Böses tuen. Das macht er nur bei Harry.«, redete ich mir ein.

Ich atmete tief durch und lief los. Ich merkte, dass meine Hände zitterten, aber keine wackligen Beine. Ich hatte es tatsächlich geschafft, mir Mut zu machen.

Es war dunkel und so kalt, dass selbst mein mir zu großer Pullover und meine Jogginghose, mich nicht vor dem Frieren bewahrten.  Ich hörte nichts, außer den Schnee  unter meinen Schuhen knirschen. Ich drehte mich um und sah Harrys Haare über der Mauer.

„Felicity!", rief mich jemand. Ich zuckte zusammen, drehte mich um und sah Draco.
"Du bist hier?" Seine Stimme klang verwirrt und besorgt.
"Geh schnell! Vertrau mir."
"Warum? Du hast mir geschrieben ich soll her kommen.", wunderte ich mich.
"Das habe ich nicht." Draco sah nicht mehr verwirrt aus. Seine Augen waren Angsterfüllt und seine Stimme zitterig und besorgt. So hatte ich ihn noch nie erlebt.
"Geh!", schrie er. Ich drehte mich um und war gerade kurz vor dem Ausgang, da bildete sich schwarzer Rauch vor mir und ein zweiter an der Ecke, in der Harry sich befand. Harry stand auf und wollte zu mir rennen, da hörte ich jemanden zaubern.

„Crucio!", rief eine Frau. Ich drehte meinen Kopf zu Harry, der verkrampfte und vor Schmerz schrie.
Ich schaute zu der Hexe. Sie sah verdammt ekelhaft aus.

„Hallo Fräulein."
Ich schaute zurück. Der schwarze Rauch war verschwunden und eine Person stand vor mir.

„Mr Malfoy?", fragte ich zitternd.
Er lachte. „Schlaues Mädchen."
Ich trat mehrere Schritte zurück.
„Wie hat dir der Brief gefallen? War doch süß, nicht wahr?"
„Sie waren das!"
„Ganz genau.", lachte er.

It's Draco Malfoy (Draco Malfoy FF)Where stories live. Discover now