~Your PoV~
Eren versuchte gerade wirklich den kolossalen Titan zu töten. Den wohl größten Feind der Menschheit neben dem Gepanzerten. Du warst dir noch nicht sicher ob du dieses vorhaben mutig und dumm oder einfach nur dumm finden solltest.
Du konntest nicht sehen was vor sich ging, allerdings war nach einer Weile Unmengen an Rauch vor der Mauer zu beobachten.
"Hat Eren es tatsächlich geschafft den Kolossalen Titan zu töten?!", fragt Connie schockiert, nachdem keiner von euch den Kopf des Kolossalen mehr sehen konnte, als der Rauch verflog.
Thomas schaut ungläubig nach oben. "Das wäre ja unglaublich..!"
"Sehen wir nach an statt nur darüber zu spekulieren.", sagst du. Du fandest es allerdings ziemlich unwahrscheinlich, dass Eren den Kolossalen ganz alleine besiegt haben soll.
Connie und Thomas schauen zu dir bevor sie nicken und Thomas sagte: "Ja sehen wir nach."
Connie, Thomas, Felix und du landen auf der Mauer. Sasha tritt gemeinsam mit den andern den Rücktritt an, den verletzten Samuel behandeln zu lassen. Sie meinte auch, dass sie den Offizieren bescheid geben wird, dass die Mauer durchbrochen wurde, allerdings warst du dir sicher, dass sie das schon wissen. Es war schließlich nicht zu übersehen.
Nachdem du mit beiden Beinen fest auf der Mauer ankommst hilfst du, dem auf dem Boden hockenden Felix, auf. "Ist alles wieder in Ordnung, Felix?"
"Es geht schon...", murmelt er immer noch vollkommen weggetreten.
"Eren, wo zum Teufel ist er hin?! Hast du ihn erledigt?!", ruft Thomas zu Eren, der an der Außenmauer hing.
Eren wendet den Kopf nach oben, bevor er rief: "Nein, er ist weg! Es ist genau wie vor fünf Jahren! Er ist schlagartig aufgetaucht und plötzlich wieder verschwunden!"
Das hattest du erwartet. Während Eren zu euch auf die Mauer kommt, trittst du an die anderen heran. "Tut mir leid. Er ist mir entwischt."
"Hör auf dich zu entschuldigen. Was soll'n wir denn sagen, wir haben uns nicht mal bewegt.", erwidert Thomas.
Connie unterbricht die beiden. "Hey, wir haben jetzt keine Zeit für sowas! Die Mauer ist durchbrochen wurden!"
"Connie hat recht. Hier werden gleich eine Menge Titanen auftauchen." Du zeigst mit deinem Schwert auf die Titan, die in Richtung des Loches liefen.
"Deshalb müssen wir das Loch schließen! Sonst dringen die Titanen wieder ein.", sagt Connie.
Plötzlich kommt einer eurer Vorgesetzten und unterbricht euer Gespräch. "Was macht ihr hier? Die Strategie, für das Auftauchen, des kolossalen Titans, ist bereits im vollem Gange. Kehrt sofort zum Hauptquartier zurück! Und wer in Kontakt mit ihm gekommen ist, vergesst nicht Bericht zu erstatten!"
"Jawohl!", salutiert jeder von euch, wobei Felix Salut ziemlich zaghaft war.
"Wir wünschen dem Voraustrupp, viel Glück, im Kampf!", sagt Connie, bevor die Soldaten der Mauergarnison an euch vorbei gehen und zum Kampf aufbrechen.
Du und deine Kameraden machen sich auf den Rückweg, wie es befohlen wurde, sodass ihr nicht mehr anwesend wart, als der blutige Kampf beginnt.
In Eile und Hektik wurden die Bewohner versucht zu evakuieren, während man die Titanen mit allen Mitteln versucht zurückzudrängen.
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"Ihr Kadetten habt das Training, um richtige Soldaten zu werden, abgeschlossen! Ich erwarte auch von euch, dass ihr aktiv an der Operation teilnehmt!", schreit der Offizier, während alle ihre Vorräte, sprich Gas und Klingen, auffüllen und sich natürlich seelisch auf den Kampf vorbereitet. Vor allem aber darauf zu sterben und den Tod mit eigenen Augen zu sehen.
Dieses mal war die Menschheit besser vorbereitet, als vor fünf Jahren, doch deiner Meinung nach, ist es nur eine Frage der Zeit, bis die Titanen durch Mauer Rose brechen. Es wurde noch keine Technologie entwickelt, um ein acht Meter hohes Loch, sofort wieder zu verschließen.
Nachdem jeder vollkommen ausgerüstete war, beginnt die Einweisung. Alle Soldaten versammeln sich vor dem Hauptmann der Mauergarnison auf dem Vorplatz.
"Teilt euch, genau wie im Training, in euren individuellen Teams auf! Ihr werdet unter Kommando der Mauergarnison sein. Eure Pflicht ist es, dabei behilflich zu sein, Nachschub zu liefern, die Kommunikation aufrecht zu halten und Titanen zu töten! Die Vorhut übernimmt der Abfangtrupp der Mauergarnison! Die Rekruten, angeführt vom Unterstützungstrupp, übernehmen die mittlere Position! Und die Nachhut, werden die Elite-Einheiten der Mauergarnison bilden! Unseren Informationen zufolge, würde der Voraustrupp bereits vollständig vernichtet! Das äußere Tor wurde zerstört, was den Titanen erlaubt hat, in die Stadt einzudringen! Das bedeutet, dass der gepanzerte Titan jederzeit erscheinen könnte, um das innere Tor zu zerstören! So ist die Lage.", erklärt Hauptmann Verman, was Gemurmel auslöst. Panik macht sich breit, als verkündet wurde, dass der Voraustrupp schon vollständig ausgelöscht wurde. Viele sahen die Chance der Menschheit diesen Kampf zu gewinn als gering an und gingen fest davon aus, dass das der Tag ist an dem auch Mauer Rose durchbrochen wird.
"Ruhe im Glied!", schrie der Hauptmann, wodurch alle sofort ruhig waren, "Die Vorhut tritt in diesem Moment, dem Feind entgegen! Es gibt nur ein Ziel dieser Verteidigungsoperation: Verteidigt die Mauer Rose, bis auch der letzte Zivilist evakuiert wurde! Außerdem, lasst mich euch daran erinnern, für den Fall, dass ihr es vergessen habt: Desertieren ist ein Kapitalverbrechen! Schwört auf eure Herzen, euer Leben darzubieten! Wegtreten!"
Mit einem "Ja, Sir!" und einem Salut treten die Soldaten weg.
Alle laufen wild durcheinander, andere kauerten weinend in der Ecke, da sie bereits mit ihrem Leben abgeschlossen haben. Du hattest zwar auch keine großen Hoffnungen, verzerrtest aber dennoch keine Miene in deinem Gesicht. Du läufst durch die Menge auf dem Innenhof, um die restlichen Kadetten zu finden, die in deinem Team waren.
Du warst in Gruppe 24. Die einzigen Namen den du auf der Liste wieder erkanntest waren Annie, Berthold und Reiner. Die anderen Kadetten kanntest du nicht.
"(Y/n)...!" Du konntest hören wie jemand deinen Namen rief. Es war Christa. Sie hockte mit besorgtem Gesicht neben Daz, der wimmernd auf dem Boden kauerte. Sein Gesicht war Leichenblass und du könntest schwören, dass es so aussieht, als würde er sich gleich übergeben.
Du gehst zu Christa hinüber. "Christa. Ist alles in Ordnung?" Du sahst sie fragend an, denkend etwas muss los sein, weil sie dich zu ihr rief.
Christa stand aus ihrer hocke auf, um mit dir auf eine Augenhöhe sein zu können. "Ich bin froh, dass wir uns nochmal sehen können, bevor wir ausrücken müssen. Bitte sei vorsichtig da draußen, (Y/n)."
Du sahst Christa für einen kurzem Moment verwirrt an. Dir fehlten die Worte. Du hättest niemals gedacht, dass es ihr so wichtig ist dir das zu sagen bevor es los geht. Du fängst dich wieder und antwortest: "... Du auch, Christa."
Christa sah immer noch besorgt und ernst aus, doch lächelte sie nun, wie immer. "Versprechen wir uns gegenseitig, dass wir das hier überleben und uns suchen sobald wir wieder zurück sind, ja, (Y/n)?"
Erneut nicktest du etwas zaghaft. "In Ordnung. Ich werde dich suchen kommen, sobald wir abziehen."
Deine Antwort schien Christa zu beruhigen. "Und ich werde das selben tun."
Ihr schaut euch für einen Moment nur still an, bevor Daz plötzlich anfing zu röcheln. Er übergab sich wirklich gerade. Du verziehst die Miene, während Christa sich wieder besorgt neben ihn hockte und gut zusprach, während sie ihm die Schulter tätschelte.
"Warum ausgerechnet heute?", hörst du Jean, der sich die Hand an die Stirn hält, reden "Ab Morgen hätte ich doch im Inneren Distrikt sein können...!" Jean unterbricht sich selbst, als Daz neben ihm wieder anfängt zu brechen.
Er dreht sich zu euch, wobei sich eure Augen trafen. Für einen kurzen Moment hattest du das Gefühl er wollte dir etwas sagen, steht dann aber auf stampft davon und prallt dabei gegen Eren, der ihm grad entgegen kam. "Du stehst im Weg!", fährt er Eren an, als er ihn zu Seite stößt.
"Verdammt, Jean. Was ist los mit dir?" ,hält er ihn am Arm fest.
"Was mit mir los ist?! Das sieht man doch! Mir scheint die Sonne aus dem Arsch, du lebensmüder Psychopath! Du hattest doch vor in den Aufklärungstrupps einzutreten! Also freust du dich wahrscheinlich schon, von den Titanen verspeist zu werden, was?! Aber ich hätte Morgen in den Inneren Distrikt fahren soll'n!" Jean packt Eren wütend am Kragen.
"Beruhige dich!"
"Ich hab kein Bock drauf zu gehen! Verstehst du?!", schreit Jean weiter.
"Verdammt, jetzt halt doch mal die Klappe!", Eren drückt Jean an die nächstgelegene Säule und packt ihn diesmal am Kragen, "Erinnere dich an die 3 Jahre, in denen wir hart trainiert haben! Wir haben's Geschafft! Trotz all der Strapazen sind wir weiter gekommen! Andere aber hatten nicht so viel Glück! Manche von uns sind desertiert oder wurden weggejagt. Aber wir haben uns zusammengerissen und überlebt. Stimmt doch, oder?! Und auch heute werden wir überleben! Ganz bestimmt! Du wirst den heutigen Tag überleben. Und morgen kannst du in den Inneren Distrikt fahren." Eren lässt Jean los.
"Scheiße!", flucht Jean und tritt von Eren weg, "Daz, wir gehen! Hör auf hier rumzureiern!"
"Ja...." winselt er, bevor er Jean mit zittrigen Knien folgt.
Du und Christa sahen sich an, als Jean mit Daz davonläuft. Du zucktest mit den Schultern, als dich plötzlich erneut jemand anspricht, als du dich umdrehst siehst du Reiner. Hinter ihm waren Berthold und Annie. "Wir vier sind im selben Team, richtig, (Y/n)?"
Du nickst. "Ja, sind wir."
Reiner öffnet den Mund erneut, kommt allerdings nicht dazu, als die nächste Person dich anspricht. Es war Ian, der Leiter der Elite-Einheit der Mauergarnison. "Rekrut (L/n), du wurdest gemeinsam mit Rekrut Ackermann der Nachhut zugeteilt. Komm mit!"
"Wie bitte, ich? Sind Sie sicher, Sir?"
"Ich habe dich nicht nach deiner Meinung gefragt! Kapiert? Jetzt da die Evakuierung im Verzug ist, brauchen wir in der Nähe der Einwohner so viele Elite-Soldaten wie möglich.", entgegnet er, bevor er euch den Rücken zudreht und geht, ganz klar davon ausgehend, dass du ihm wortlos folgst.
Du und Christa nickt euch ein letztes mal zu, bevor du Ian zu Elite-Einheit folgst.
veröffentlicht: 18. April 2020
überarbeitet: 25. August 2023