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By roIIingstoned

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»You want to believe in black and white, good and evil, heroes that are truly heroic, villains that are just... More

Captured
Soundtrack
Kapitel 1 | lost
Kapitel 2 | run
Kapitel 3 | locked
Kapitel 4 | bon appétit
Kapitel 5 | darkness
Kapitel 6 | escape
Kapitel 7 | masked
Kapitel 8 | loose
Kapitel 9 | numb
Kapitel 10 | wound
Kapitel 11 | headless
Kapitel 13 | confessions
Kapitel 14 | thoughtless
Kapitel 15 | anonymous
Kapitel 16 | fall
Kapitel 17 | comatose
Kapitel 18 | lines
Kapitel 19 | clink
Kapitel 20 | sirens
Kapitel 21 | family
Kapitel 22 | pain
Kapitel 23 | hiding
Kapitel 24 | painkiller
Kapitel 25 | injection
Kapitel 26 | silence
Kapitel 27 | meltdown
Kapitel 28 | coat
Kapitel 29 | foggy
Kapitel 30 | promise
Kapitel 31 | tick-tock
Kapitel 32 | play
Kapitel 33 | bullseye
Kapitel 34 | whisky-soaked
Kapitel 35 | house of cards
Kapitel 36 | slit open
Kapitel 37 | trapeze
Kapitel 38 | suffocation
Kapitel 39 | up in flames
Kapitel 40 | what doesn't kill you
Kapitel 41 | gone girl
Kapitel 42 | monsters and freaks
Epilog
Dankessagung

Kapitel 12 | cracking point

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By roIIingstoned

Langsam öffne ich meine Lider und reibe verschlafen mit dem Handrücken meine Augen. Wie gewohnt herrscht um mich herum Dunkelheit, doch etwas ist anders. Mein Körper ist von einer angenehmen Wärme umhüllt, doch erst Sekunden später begreife ich, was der Grund dafür ist. Zayn sitzt noch immer neben mir, seinen Arm um meinen Rücken geschlungen und mich nah an ihn herangezogen. Desweiteren ist sein Kopf an meine Schulter angelehnt, er scheint selbst eingeschlafen zu sein.

Wie lange ich wohl geschlafen habe? Ich streiche mir einige Haarsträhnen aus dem Gesicht, vorsichtig, darauf bedacht Zayn an meiner Schulter nicht zu wecken. Es fühlt sich ungewohnt an, einem anderen Menschen wieder so nah zu sein. Doch es fühlt sich gut an. Körperkontakt fehlt einem schneller, als man denkt, und umso besser fühlt es sich an, Zayns Körper nah an meinem zu spüren.

Sein Brustkorb hebt und senkt sich in regelmäßigen Abständen in einem perfekt abgestimmten Rhythmus zu meinem und die besänftigende Wirkung, die dies auf mich hat, lässt mich für einen Moment, nur einen kurzen Moment meine Sorgen vergessen. Nur einen kleinen Moment zerreißt meine Situation nicht mein Herz und frisst mein Hirn auf, stattdessen verspüre ich ein ungewohnt gutes Gefühl. Mir fehlen die Worte, um genau zu beschreiben wie es sich anfühlt, denn ich verstehe es selber nicht. Ich kann nur sagen, dass ich mich in dieser Sekunde das erste Mal seit langem geborgen fühle, und nicht den Drang verspüre zu schreien oder zu weinen. Und das ist mehr, als ich je noch mit gerechnet hätte.

Ich registriere eine kleine Bewegung an meiner Schulter und kurz darauf entfernt sich das Gewicht von Zayns Kopf wieder von mir.

„Bist du wach?"

„Sieht so aus", nuschelt er verschlafen und scheint sich ein wenig aufzurichten. Doch sein Arm verlässt auch jetzt noch immer nicht meine Hüfte. Einige Minuten sitzen wir regungslos nebeneinander, keiner sagt ein Wort, einzig und allein unser Atem ist zu hören.

„Zayn?"

„Ja?"

Ich zögere kurz, bevor ich mich doch dazu bewege ihm die Frage zu stellen, die mir seit Tagen auf dem Herzen liegt.

„Wieso machst du das alles?"

Schweigen, noch immer ist nur sein schwerer Atem zu hören. Bei Niall hat es mich immer gestört, wenn ich ihn so laut habe atmen hören. Aus irgendeinem Grund hat es mich kirre gemacht, wenn das einzige Geräusch, dass weit und breit zu hören war, sein Atem war, und ich habe es nur mit Mühe ausblenden können. Doch bei Zayn hat genau dies eine beruhigende Wirkung, womöglich, weil ich sonst an die Stille gewöhnt war und das Zusammensein mit einem anderen Menschen vermisst habe. Auch, wenn es natürlich etwas ganz anderes ist hier bei Zayn zu sein, als bei Niall.

Ein Räuspern holt mich wieder aus meinen Gedanken zurück.

„Was meinst du?"

Ich schlucke schwer. „Einfach alles."

„Ich weiß nicht", gibt er zu und ich spüre, wie sich sein Arm von meiner Hüfte entfernt. Etwas in mir drängt danach, ihn aufzuhalten mich loszulassen, aber etwas anderes hindert mich daran. Was auch besser so ist.

„Wieso...", ich suche nach dem richtigen Anfang, um eine gescheite Antwort zu bekommen, „wieso hältst du mich mit ihm hier fest?"

Wieder herrscht Schweigen. Vielleicht denkt er über seine Antwort nach, also warte ich zunächst geduldig. Als nach gefühlt einigen Minuten ich noch immer keine Antwort erhalten habe, hole ich gerade Luft, um etwas hinzuzufügen, bevor er mir doch schließlich antwortet.

„Du würdest es nicht verstehen."

„Woher willst du das wissen?", antworte ich ein wenig eingeschnappt. Er kennt mich gar nicht genug um wissen zu können, was ich verstehen kann und was nicht.

„Ich weiß es einfach."

„Du könntest es wenigstens versuchen", wispere ich nach einem kurzen Zögern.

Ich vernehme ein Seufzen und bin mir fast schon sicher, dass er jetzt aufstehen und gehen, mich hier wieder alleine zurücklassen wird, doch zu meiner Überraschung geschieht genau dies nicht.

„Mein Dad hat uns vor einigen Jahren verlassen", er macht eine kurze Pause und holt Luft, „nicht, weil er es wollte, sondern viel mehr, weil er es musste."

Ich stutze. „Er musste?"

„Ja. Unsere Familie, besser gesagt die von Seiten meines Vaters, ist... sagen wir, sie haben den falschen Weg gewählt." Es drängt mich danach zu fragen, was er mit falschen Weg meint, doch etwas sagt mir, dass er wahrscheinlich wohl nicht im Detail darüber reden will.

„Jedenfalls blieb ihm keine andere Wahl, um meine Mutter, meine Schwestern und mich aus dem Ganzen herauszuhalten, als uns zu verlassen. Meine Mum hat daraufhin einen zweiten Job annehmen müssen, wenig später auch einen dritten, und meine ältere Schwester hat ebenfalls die Schule abbrechen müssen um stattdessen von einem schlecht bezahlten Job wenigstens etwas Geld verdienen zu können, ebenso wie ich selbst. Wenigstens meine beiden kleineren Schwestern sollen die Schule beenden können, verstehst du?"

Die Taschenlampe, die er mittlerweile wieder angeknipst hat, leuchtet auf den Boden und ich nicke langsam, auch wenn ich mir nicht sicher bin, ob er dies überhaupt sehen kann.

„Wir brauchen das Geld. Wir brauchen jeden Pfennig."

Vor meinem geistigen Auge bildet sich die Vorstellung, wie ein etwas jüngerer Zayn jeden Tag sich abschuftet, um wenigstens etwas Geld mit nach Hause zu bringen und so seine Familie versorgen zu können, zumindest mit dem Nötigsten. Sofort zieht sich mein Herz ein wenig zusammen.

„Eines Tages fand ich einen Job, der etwas besser bezahlt war als die zuvor. Im Zirkus. Nicht viel, aber immerhin. Aber der bedeutete auch, dass ich meine Mutter und Schwestern verlassen musste, wie mein Dad. Doch wenigstens konnte ich ihnen so jeden Monat Geld überweisen, von dem sie leben konnten. Es war knapp, aber es hielt sie oben, und meine Mutter konnte endlich ihren dritten Job kündigen und endlich wieder schlafen."

Ich nicke wieder, auch wenn ich noch immer nicht ganz verstehe, wie seine bisherige Lebensgeschichte in Zusammenhang damit steht, mich zu entführen und mich hier festzuhalten.

„Ich...", er sucht kurz nach den richtigen Worten und fängt dann noch einmal neu an. „Eines Tages schlug er mir einen Deal vor." Ich brauch erst gar nicht nachfragen, um wen es sich bei ihm handelt. Es ist offensichtlich.

Er verstummt und ich warte gespannt auf seine Antwort, doch die folgt nicht.

„Zayn", beginne ich und hole tief Luft, bevor ich weiterspreche, „was für ein Deal?"

Ich vernehme ein leises Schnaufen, bevor er weiterspricht. „Das ist der Knackpunkt." Er macht eine weitere Pause und schluckt schwer, doch gerade als er fortfahren will ertönen schwere Schritte, dicht gefolgt vom Klimpern von Schlüsseln. Panisch blicke ich mich zu Zayn um, der in sekundenschnelle aufgesprungen ist und sich hektisch umsieht.

„Fuck", flucht er leise und greift nach seinem Rucksack, wirft ihn sich über die Schulter und fährt sich nervös durch die Haare, bevor er sich übereilt hinter die Türe stellt, die in diesem Moment geöffnet wird. Angespannt halte ich den Atem an.

„Guten Morgen, meine Liebe", säuselt die vibrierende Stimme des Clowns, die heute noch rauer als ohnehin schon klingt und stark an eine Rasierklinge erinnert. Eine Gänsehaut bildet sich auf sämtlichen Teilen meines Körpers und ich presse meinen Rücken gegen die Wand hinter mir, während ich den Blick hebe. Die roten Haare der Perücke stehen wirr von seinem Kopf ab, und wie jedes Mal trägt er diesen lächerlichen, bunten Clownsanzug, samt viel zu großen Schuhen. Allein aufgrund der Tatsache, dass er scheinbar nicht ohne dieses Kostüm raus geht, ist deutlich, wie irre dieser Mann ist.

„Ich habe mich dazu beschlossen Ihnen heute einen Gefallen zutun", ruft er in einem viel zu gut gelaunten Ton, „und Ihnen ein kleines Frühstück mitzubringen."

Er kommt einige Schritte auf mich zu und mein Blick fällt auf Zayn, der hinter der noch immer offenen Türe sich versteckt. Er sieht mich angespannt an und legt den Zeigefinger auf seine Lippen, um mir deutlich zu machen, ihn nicht zu verraten. Sofort wende ich den Blick wieder von ihm ab und senke ihn auf den Boden, um die Aufmerksamkeit des Clowns ja nicht auf ihn zu lenken. Mein Herz pocht wie verrückt. Wenn er Zayn sieht...

„Was ist das?" Er betont das das besonders stark und beugt sich hinunter, um nach der Papiertüte mit dem Gebäck neben mir zu greifen, die Zayn mitgebracht hat. Mein Atem stockt und ich presse nervös die Lippen aufeinander. Shit.

Der Clown erhebt sich wieder und ich höre ein Rascheln, vermutlich öffnet er gerade die Tüte. Doch ich wage es keine Sekunde hinaufzusehen, mein Blick fällt einzig und allein auf Zayns Turnschuhe, die sich kein Stück regen. Ich wage es genauso wenig in Zayns Gesicht zu sehen, aus Angst ihn zu verraten. Mein Körper ist regungslos. Eine falsche Geste, eine falsche Andeutung, und er fliegt auf.

„Woher ...", beginnt der Clown wieder, doch stockt, bevor er den Satz beenden kann, „etwas hier stimmt nicht." Mein Puls ist auf hundertachtzig. Wieso spricht er nicht mehr weiter? Ich höre Schritte, die stampfend sich von mir entfernen, doch dann bleibt er plötzlich stehen. Sekunden vergehen wie Stunden, es fühlt sich an als hätte ich einen Kloß im Hals und schlucken gelingt mir nur schwer. Hat er Zayn gesehen? Mein Herz pocht laut, mittlerweile bin ich mir sicher, dass alle Beteiligten es klopfen hören können.

Wieder kommen die schweren Schritte auf mich zu, meine Hände werden feucht und ich presse meine Fingernägel in meine Oberschenkel. Plötzlich werde ich unsanft hoch gerissen.

„Kommen Sie mit mir." Er zieht mich grob am Kragen des Pullovers hoch, um mich dann fest am Handgelenk zu packen und aus dem Wohnwagen zu ziehen. Der Druck um meinen Arm ist so wie das letzte Mal; fest und schmerzhaft. Ich stöhne qualvoll auf, während er mich rücksichtslos aus dem Wohnwagen zieht. Mein Blick trifft kurz Zayns, bevor ich aus der Türe gezerrt werde, und sein besorgter Blick trifft meinen. Ich sehe ihn flehend an, den Tränen nahe, unwissend, was der Clown mit mir vorhat.

Zayns Lippen formen Worte, die ich jedoch nicht erkennen kann, und eine Träne läuft meine Wange hinunter, als ich die Treppe hinunterstolpere und der Clown mich weiterzieht. Sein Griff verstärkt sich, während er mich in einem für mich viel zu schnellen Tempo hinterherzieht und ich nur mit größter Mühe hinterherstolpere. Meine Augen brennen bei dem grellen Tageslicht und ich erkenne in den ersten Sekunden nur die groben Umrisse meiner Umgebung, doch plötzlich höre ich Schreie.

„HILFE" kreischt eine gedämpfte Stimme und kurz danach höre ich ein Pochen. Irritiert sehe ich mich um, blinzele einige Male und versuche sie ausfindig zu machen, bis ich erkenne, dass sie vermutlich aus einem der Wohnwagen kommt.

Ohne Vorwarnung bleibt der Clown stehen und ich laufe direkt in ihn hinein, nur um dann direkt wieder von ihm weiter nach vorne geschubst zu werden, einige Stufen hinauf in einen anderen Wohnwagen. Widerstandslos folge ich seine Aufforderung - schließlich bleibt mir gar keine andere Wahl - und ich betrete den Innenraum. Dieser ist altmodisch eingerichtet und leicht versifft. Ich unterdrücke mir ein Nasenrümpfen.

Ich werde weiter voran geschubst, bis starke Hände mich auf einen Holzstuhl drücken. Ein unbefestigter Stuhl mitten in einem Wohnwagen ist wohl nicht die beste Idee, aber das scheint ihn gar nicht zu stören.

Die prankenartige Hand des Clowns erhebt sich, sein zorniger Blick trifft meinen, und binnen weniger Sekunden trifft mich sein Schlag. Er trifft mich mit einer solchen Wucht, dass mein Kopf zur Seite fliegt, die Stelle beginnt sofort an schmerzhaft zu pochen und wird glühend heiß. Ich hebe meine Hand, um sie zu meiner Wange zu halten, an der bereits die ersten Tränen hinunterlaufen, als mich ein Tritt an meinem Bein trifft. Ein quälender Schmerz durchzieht mich und ich schreie laut auf, bevor ich zu Boden falle.

Heiße Tränen laufen meine Wangen hinunter, während mein vor Schmerz bebender Körper auf dem harten Boden liegt. Ich bin unfähig ein Wort herauszubringen, meine Lippen zittern und ich schnappe nach Luft. Doch bevor meine Augen seine Bewegung erfassen können trifft mit ein weiterer Tritt in die Magengegend und ein schmerzverzerrter Laut entfährt meine Lippen. Ich spüre, wie mein Mageninhalt meine Speiseröhre hochkommt und presse die Lippen aufeinander, versuche die Übelkeit zu unterdrücken. Mein Gesicht ist mittlerweile Tränen überströmt und ich öffne leicht die Lippen wieder, um nach Luft zu röcheln. Mein Körper schreit vor Schmerz, ich kann kaum noch einen klaren Gedanken fassen.

„Hör auf, bitte, hör auf", wimmere ich leise, dabei halte ich meine Hände vor mein Gesicht und winkele die Beine an meinen Oberkörper, um so meinen Bauch vor weiteren Tritten zu schützen.

Er entfernt sich von mir, nur wenige Schritte, und bleibt wieder stehen. Bevor er wieder auf mich zukommen und mich weiter verletzen kann schließe ich die Augen.

„Ich bevorzuge es gesiezt zu werden, meine Liebe", teilt er mir in einem plötzlich wieder beherrschten Ton mit und ich öffne vorsichtig die Augen um zu sehen, wie er wieder einen Schritt auf mich zuläuft, mich am Kragen packt und seine Hand sich ein weiteres Mal zur Faust ballt, um zum Schlag anzusetzen.

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