No Reason to Live

By _Weltenschreiberin_

21.3K 1.3K 2.3K

Claire Prince ist am Ende ihrer Kräfte. Nach dem Tod ihrer Familie leidet sie unter Depressionen. Ihr Leben i... More

Vorwort
Trailer
Prolog
1. Kapitel
2. Kapitel
3. Kapitel
4. Kapitel
5 Kapitel
6. Kapitel
7. Kapitel
8. Kapitel
9. Kapitel
10. Kapitel
11. Kapitel
12. Kapitel
13. Kapitel
14. Kapitel
15. Kapitel
16. Kapitel
WE ARE THE WINNER!!!!!
17. Kapitel
18. Kapitel
19. Kapitel
20. Kapitel
21. Kapitel
22. Kapitel
23. Kapitel
24. Kapitel
25. Kapitel
26. Kapitel
27.Kapitel
28. Kapitel
29. Kapitel
30. Kapitel
31. Kapitel
32. Kapitel
33. Kapitel
34. Kapitel
35. Kapitel
37. Kapitel
38. Kapitel
Nachwort

36. Kapitel

194 16 14
By _Weltenschreiberin_

Ich strahle ihn an.

"Ich bin dabei."

Tauchen wollten wir ja eh machen, also warum nicht heute? Es spricht nichts dagegen. 

Schnell, aber nicht hastig, packen wir die Sachen ein. Das Kleid ziehe ich mir schnell drüber. Michael bleibt in Badehose, die übrigens blau gestreift und enganliegnd ist. Mein inneres, spät pubertärendes Kind in mir, oder auch versautes Kind, starrt darauf, die andere Seite, interessiert es überhaupt nicht.

"Also im Internet habe ich vorgestern nach geguckt, wo man hier tauchen kann. Dort stand, dass man zum Ende des Strands gehen muss und dann dort ein Laden ist. Jetzt weiß ich natürlich nicht, ob das Ende rechts oder links gemeint ist.", meint er.

Als Erstes spazieren wir lange nach links den Strand entlang, doch dort haben wir nichts, was man als Tauchangebot deuten kann, gesehen und so gehen wir in die entgegengesetzte Richtung zurück. Bestimmt mehr als eine Stunde sind wir unterwegs, doch albern wir auf dem Weg herum, so dass die Zeit wie im Flug vergeht.

"Da sind Typen in Taucheranzügen", rufe ich heraus und zeige zum Strand, wo ein Häuschen und Leute drumherum mit Taucherausrüstungen stehen.

Schnurstracks gehen wir auf die Menschentraube zu. Wenn das Tauchen schon heute funktionieren sollte, mache ich einen Luftsprung. Auch wenn das zu einem Sturz meinerseits führen würde.

"Hallo", begrüßen wir die Menschen.

"Wir hätten auch Lust zu tauchen. So etwas haben wir noch nie gemacht und würden uns sehr freuen, wenn es funktionieren würde", meint Michael in die Menge herein.

Eine Frau, nicht viel älter als Michael, kommt zu uns. Die Flossen an ihren Füßen behindert sie ein wenig.

"Hola. Ich bin Maila und bin einer der Inhaberinnen der Tauchschule. Toll, das ihr euch entschieden habt nicht nur die Wasseroberfläche, sondern auch die bezaubernde Unterwasserwelt anzusehen und sie zu entdecken. Ich würde euch beide die Prinzipien und Grundlagen erläutern und dann könnten wir auch schon zusammen tauchen. Ihr taucht auf eigene Gefahr und ihr müsst über 18 Jahre alt sein, aber ihr seht schon älter aus. Leider ist der ganze Spaß nicht umsonst. Da ich eher denke, dass ihr eine Schnupperstunde haben wollt, als einen richtigen Tauchkurs, ist das billiger. Ich würde mal sagen um die 60 Euro pro Person. Im Wasser wärt ihr dann eine Stunde. Und habt ihr immer noch Lust?"

Maila strahlt eine Lebensfreude aus, die echt bemerkenswert ist. Sie strahlt und ihre Person passt wie der Deckel eines Topfes zum Meer. Ihre blauen Augen, die die Farbe des Wasser haben und ihre langen blonden Haare. Alles passt ins Bild. Es sieht so aus, als ob der Neoprenanzug nur so für sie gemacht wäre. Alles in allem verkörpert sie alle Adjektive die man mit dem Meer, Tauchen und einer Surferin in Verbindung bringt.

Verwunderlich ist ihr gutes Englisch. Nur ein wenig bemerkt nur, das es nicht ihre Muttersprache ist.

"Definitiv. Meine Finger kribbeln schon", kommt es sofort aus mir heraus.

Das Geld spielt für mich keine Rolle. Es ist ein Traum von mir, den ich unbedingt erfüllen möchte und ich ich glaube, das Geld ist es dafür wert.

"Das freut mich. Wie schon erwähnt bin ich Maila, wie heißt ihr denn?", fragt sie.

Diesmal antwortet Michael.

"Ich bin Michael Lawyer und neben mir, das ist Claire Prince."

"Supi. Dann können wir starten. Dann einmal in die Hütte. Dort zieht ihr euch sexy Neoprenanzüge an. In denen bekommt man immer einen Knackarsch", lacht Maila.

Sie fügt hinzu:" Okay, nicht alle, aber ihr beide definitiv schon"

Sie wird mir immer sympathischer. Ihre offene Art macht sie zu etwas ganz besonderem, so wie ihr Name. Dennoch bezweifle ich, wie sie es schön gesagt hat, das ich einen Knackarsch habe.

Die Hütte ist viel größer, als sie von außen ausschaut. Sie ist in zwei Abteilungen aufgeteilt. Links sind die Ankleideräume für die Männer, rechts für die Frauen und wenn man geradeaus geht, kommt man ins Büro. Dort sind die Anzüge und der Rest der Ausrüstung.

Maila gibt erst mir und dann Michael einen Neoprenanzug.

"Zieht euch erstmal um und dann erkläre ich den Rest. Der Reißverschluss ist hinten, also nicht falsch herum anziehen und lasst euch Zeit. Ansonsten kann er kaputt gehen. Schritt für Schritt. Lasst bitte eure eigene Badekleidung an, vor allem unten rum. Michael, du kannst deinen Oberkörper nackt lassen. Claire, ich würde dir raten deinen Bikini anzulassen. Es ist für viele Frauen unangenehm und deswegen rate ich dir dazu. Von mir aus, kannst du aber auch halbnackt sein. Leider leihen wir keine Lycra aus. Nun aber rein in den Wetsuit. Erst das eine Bein und dann das andere. Ich warte draußen auf euch."

Ich drehe mich herum und betrete die Umkleidekabine. Auch wenn Maila mir nicht geraten hätte, das ich meinen Bikini anlassen soll, hätte ich es getan. Ohne etwas drunter, wäre mir wirklich etwas unwohl.

Es ist eine anstrengende Prozedur den Neoprenanzug anzubekommen. Es ist wie eine zweite Haut. So eng und bis man den erstmal bis zum Hals hochgezogen hat, dauert es eine Weile. Vor allem, wenn man genau aufpasst um nichts kaputt zu machen.

Es fühlt sich schon komisch an, so ein Teil zu tragen. Eher ungewohnt, als alles andere. Nun könnte ich nicht bestreiten, das ich sehr dünn bin. Mit dem Anzug wirke ich noch ein wenig dünner. Was mich aber ein wenig beruhigt, sind die langen Ärmel. Ich bin von oben bis unten verpackt.

Zeitgleich treten Michael und ich aus der Kabine und treffen uns sozusagen im Gang. Als ich ihn von oben bis unten mustere, kann ich mir ein Lachen nicht verkneifen. Er schaut so lustig aus. Der Anblick ist einfach ungewohnt. Ihm steht es aber.

Auch Michael lacht bei meinem Anblick. Ich kann es ihm nicht verdenken. In der Umkleidekabine ist ein Spiegel, wo ich mich gesehen habe und ich habe mich auch selbst ausgelacht. Es sieht einfach witzig aus.

"Also, ich finde, wir sehen so aus, als ob wir für so was geboren sind. Uns stehen diese Anzüge.", lacht er schallend, dennoch höre ich heraus, dass er das ernst meint.

Na ja, jeder ist anderer Meinung und ich finde, mir steht dieses Ding überhaupt gar nicht. Es hat auch etwas vom einem Ninja. Ganz in schwarz. Fehlt nur noch etwas, um unsere Gesichter zu verdecken und dann wäre es perfekt.

Wir beide gehen aus der Hütte, wo Maila schon auf uns wartet. Sie grinst uns an. Kein anderer ist mehr da. Wahrscheinlich sind sie schon unter Wasser.

"Da seid ihr ja. Gut seht ihr aus", meint Maila. "Ich erkläre euch jetzt alles und wenn ihr Fragen habt, dann scheut euch nicht davor, mich zu fragen. Es könnte ja wichtig sein und dann haben wir später unter Wasser den Salat. Aber nun fange ich erstmal an."

Maila erklärt alles. Worauf wir achten müssen. Wie wir erstmal überhaupt unter tauchen und dann auch unten bleiben können. Das richtige Atmen und und und. Ich habe Angst etwas zu vergessen und später einen fatalen Fehler zu begehen.

"Das wars dann. Habt ihr Fragen?"

Bei mir ist eigentlich alles klar. Anscheinend bei Michael auch, denn er sagt nichts.

"Das nehme ich dann mal als Nein. Sicher? Es ist wirklich nicht schlimm, wenn ihr etwas wissen möchtet."

Einen Augenblick wartet sie auf eine Meinungsänderung von uns, doch als keine kommt, fährt sie fort.

"Nun dann kann es los gehen. Ich überprüfe nochmal den Sauerstoff und dann geht es in die Tiefen der wundervollen Unterwasserwelt."

Maila kontrolliert die drei Ausrüstungen und dann sollen wir sie uns anziehen. Sie sind schwer, sehr schwer. Einen Moment glaube ich, dass ich das Gewicht nicht halten kann und wie ein nasser Stein hin falle, doch rette ich mich in letzter Sekunde.

Bei Michael sieht alles geschmeidiger aus und bei Maila erst recht.

Ich platze schon fast vor Nervosität und Michael sieht auch nicht mehr so entspannt aus, wie zuvor.

Unsere Tauchlehrerin freut sich einfach nur wieder im Wasser zu sein.

"Also los geht's. Wie besprochen. Wir gehen bis zu dem Punkt, wo ihr nicht mehr stehen könnt. Das Mundstück in den Mund und die Taucherbrille auf die Augen, nicht vergessen."

Umständlich bewegen wir uns zum Meer. Die Flossen an den Füßen behindern mich sehr. Wenn ich einmal auf den Boden liege, dann liege ich und komme nicht mehr eigenständig hoch. Mein Gewatschel erinnert mich an einen Pinguin, aber ich bezweifle, das ich auch so knuffig aussehe, wie die schwarz- weißen Tiere es tun.

Im Wasser geht es zum Glück besser und ich kann erstmal ein Stück schwimmen. Doch dann kommt der Zeitpunkt des Untertauchens.

"Viel Spaaaaaaß", meint Maila noch, bis ich in den Tiefen des Wasser versinke.

Tatsächlich schwimme ich mit Nemos und Doris um die Wette. Betrachte die Korallenriffe und genieße die Zeit unter Wasser.

Ich fühle mich wie auf einem anderen Planeten.

Ich fühle mich frei.

Endlich.

Continue Reading

You'll Also Like

785K 46.3K 123
-Alles an mir war gelogen. Die Antwort auf jedes „Wie geht es dir?", auf jedes „Alles okay?", auf jedes „Es tut mir leid", die Reaktion auf jeden Ver...
112K 5.5K 35
Updates: samstags um 11:00 Uhr «Eigentlich mag ich den Geschmack von Kaffee nicht, aber wenn du danach schmeckst ist das irgendwie etwas ganz anderes...
259K 14K 57
Jeder kennt doch die Geschichte von Romeo und Julia. Die beiden Kinder verfeindeter Familien verlieben sich, kommen zusammen, dürfen es aber nicht s...
16.3K 673 53
Eigentlich wollte die 17-jährige Alicia, ihre Sommerferien ohne Vorkommnisse bei ihrer Tante verbringen. Jedoch lernt sie die attraktiven Zwillinge B...