Vielleicht mag ich dich ja mo...

By goodfood-goodmood

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》Wie du mir, so ich dir《 beschreibt ganz gut das Verhältnis zwischen mir und Fynn. Der arrogante Superarsch u... More

Before...
Widmung
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Bonuskapitel 1
Bonuskapitel 2
Bonuskapitel 3
Bonuskapitel 4
Bonuskapitel 5
Epilog
Letzte Worte von mir...

15.

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By goodfood-goodmood

Ich habe ein schlechtes Gewissen. Gut, ich gebe es zu, ich hätte vielleicht Fynn Nachhause begleiten sollen, schließlich ist er ja zu mir gekommen und nicht zu Lukas.

Aber vielleicht war er ja einfach nur in der Nähe des Cafés, und da dachte er, ich könnte ihm ja helfen?

... Oder er wollte ganz bestimmt zu mir?

Schließlich mag er mich jetzt doch mehr als er eigentlich wollte, aber was heißt mögen bei Jungs?

Mögen auf die Art: 'Wir könnten Freunde werden', mögen auf die Art: 'Ich könnte mir mehr zwischen uns vorstellen' oder aber die andere Art mögen: 'Für eine Nacht tut's die auch'?

Letzteres und zweitens kann er sich gleich abschminken. Weder will ich momentan etwas feste (Angst davor, meinen ersten Kuss zu versauen) noch, bin ich für einen One-Night-Stand zu haben, also so bleibt ihm nur noch die Freunde-Variante.

Sieht uns Fynn wirklich mittlerweile als Freunde? Ich meine okay, wir kennen uns schon bald ein Jahr, aber sollten Freunde nicht irgendwelche Geheimnisse haben, Erlebnisse haben oder Insider-Witze vertreten? Das haben wir doch alles gar nicht, wie sollen wir da dann Freunde werden?

Ich sitze am Esstisch in der Küche und starre seit gefühlter Ewigkeit das Telefon vor mir an. Es scheint als wolle es mich dazu zwingen Fynn endlich anzurufen und ihn nach seinem Wohlbefinden zu fragen.

Ich habe neben mir sogar eine Liste gelegt mit Punkten die dafür und dagegen sprechen.

Dagegen:
- Er könnte sich über mich lustig machen
- Ich wähle die falsche Nummer
- Er hätte totales Blackout und wüsste gar nicht dass er bei mir im Cafè gestern war.
-  Er könnte mir sein Herz ausschütten weil er noch Restalkohol im Blut hat. (Und auf eine Psychologin zu spielen habe ich keine Lust)
- Er könnte Besuch haben und ich würde stören
- Ich wüsste nicht was ich reden soll und würde panisch auflegen

Dafür:
- Mein schlechtes Gewissen beseitigen.
- Ich würde sein Wohlbefinden wissen.

Ich stelle fest das mehr Argumente gegen das Wählen von Fynns Nummer sprechen, und dennoch sitze ich vor dem Telefon, dass mir noch nie so sehr Angst gemacht hat.

Ich bin verklemmt. Ich wage nichts und ich traue mich nichts. Wie Fynn es gesagt hat. Ich. bin. verklemmt.

Nach weiteren zehn Minuten in denen mich das Ticken der Uhr wahnsinnig gemacht hat, halte ich schließlich den Hörer an mein Ohr und habe laut Telefonbuch Fynns Nummer gewählt.

Aufgeregt kratze ich mit den Fingernägeln auf dem Holztisch an den Ecken herum.

,,Hallo hier bei Morrisons?“, tönt eine weibliche Stimme aus dem Hörer.

Ich weiß nicht ob ich erleichtert oder angespannt sein soll das Stella abgenommen hat. Ich hatte schon Hoffnung geschöpft, dass niemand dran gehen würde. So könnte ich mir selbst einreden, dass ich es wenigstens probiert habe.

,,Hallo hier ist Emma, ist Fynn da?“ Ich beiße mir nervös auf die Unterlippe.

Lass ihn bitte nicht da sein, bitte nicht.

,,Fynn? Oh ja, ich gebe ihn dir, warte einen Moment.“

Verflucht!

Man hört Treppengeräusche und dann ein leises Hintergrundgespräch. Vielleicht hat er auch einfach keine Lust mit mir zu reden.

,,Emma?“ Fynns raue Stimme löst Gähnsehaut auf meiner Haut aus.

,,H-hey, ich ähm ich wollte wissen wie es dir geht, wegen gestern und so?“

Super Emma, du hast den ersten Satz fast ohne Stottern herausgebracht, bravo!

,,Ganz gut, naja, es geht so, ich habe noch einen ziemlichen Kater“, antwortet er und klingt davei noch ein wenig angeschlagen.

,,Okay. Gut.“ Ich schlucke. ,,äh also gut, dass es dir besser geht meine ich, nicht, dass du einen Kater hast“, rede ich mich heraus.

Fynn lacht herzlich auf. ,,Ach komm du hast doch Schadenfreude, gib's wenigstens zu.“

Ich beiße mir auf die Lippe und unterdrücke ein Lächeln.... warte was? Oh nein, nein, nein so hat es bei Lucy auch angefangen, das verliebt sein, das darf nicht passieren!!!

Schnell befreie ich meine Unterlippe von meinen Zähnen.

,,Vielleicht“, antworte ich dann aber doch grinsend.

Fynn lacht wieder.

,,Ich dachte ich rufe später an, weil ich glaube dass du am Morgen noch nicht so ansprechbar gewesen wärst“, führe ich unsere Konversation nervös fort.

,,Sehr klug von dir, dass war ich nämlich wirklich nicht, meine Mutter musste darunter leiden.“

Ich lache. Ohje, Stella wollte ich an dieser Stelle nicht gewesen sein.

Nach einer Weile ist es Still.

,,Was ich noch sagen wollte...“ Ich nehme tief Luft und hoffe die nächsten Worte nicht all zu sehr zu bereuen. ,,Also äh wenn du mal jemanden zum reden brauchst oder ähm einfach nicht allein sein willst, dann kannst du dich, naja also...“ Ich schließe die Augen um mein Herzschlag unter Kontrolle zu kriegen. ,,Ich bin für dich da“

Gott das hat sich angehört, als hätte ich einen neue Werbung für eine Weinflasche gemacht.

,,Sie haben Probleme und wollen mal wieder eins dieser tiefgründigen Gespräche führen? Dann kaufen sie den brandneuen Wein der sie all ihre Probleme vergessen lässt und immer für sie da ist.“

Ich öffne erst ein Auge dann das andere als nichts aus dem Hörer kommt. Hat er aufgelegt oder muss er sich ein Lachen gerade unterdrücken? Ich habe mich jetzt wahrscheinlich total zum Affen gemacht, oh nein, wusste er überhaupt noch was er gestern zu mir gesagt hat? Wenn nein, dann kommt das auf meiner Peinlichkeitsliste auf Platz 1.

,,Fynn?“, frage ich dann doch vorsichtig.

,,Äh ja, ich bin noch dran.“ Er scheint wohl wirklich nicht zu wissen was er sagen soll. ,,Danke Emma“, flüstert er

Ein Stein fällt mir vom Herzen.

Er hat nicht gelacht!

,,Okay.“

,,Okay.“

,,Ich leg jetzt auf.“

,,Okay.“

Ich lache. ,,Ich meins ernst, ich lege jetzt auf.“

,,Okay.“

,,Tschüss Fynn.“

,,Tschau Emma.“

Ich drücke auf den roten Hörer und fasse mir an meine glühenden Wangen. Oh man ich hab es wirklich geschafft ohne zu hyperventilieren. Mein erstes Telefonat mit Fynn, mit überhaupt einem Jungen. Kaum zu glauben, aber wir haben nicht einmal mit einander gestritten!

Mein Puls ist noch immer auf 180. Holy Shit, was ist nur mit mir los?

Ich sollte mich wirklich beruhigen, das war nur ein Telefonat.

Schokolade ist jetzt wohl die beste Idee.

Ich öffne Mamas 'Geheimfach' und finde noch eine Packung Twix die ich aufreiße und genüsslich esse.

...

Am nächsten Nachmittag steht Lucy vor der Tür und berichtet mir dass sie gestern auf einem Date mit Lukas war, und es sooooo toll war. Jetzt gerade ist sie am schwärmen ... von mir und Fynn.

,,Oh mein Gott, ihr seit sooo süß zusammen, oh gott, total süß. Wie er sich an dich kuschelt, oh man das ist ja so cute. Und du schaust so verträumt.“

,,Das ist mein Todesblick“, kommentiere ich und verdrehe die Augen während Lucy immer noch auf dem Sofa sitzt und das tolle Bild an sieht.

Danke Lukas. Ich darf mir seit gefühlten Stunden anhören wie süß ich doch mit Fynn aussehe.

,,Was denkst du wie würde euer Kind aussehen?“, fragt sie mich allen Ernstes.

Völlig verstört sehe ich sie an. ,,Was zum...?“

,,Warte wir können ja mal schauen wie gut ihr zusammen passt.“ Lucy drückt auf ihrem Smartphone herum.

Neugierig was sie dort macht, schaue ich ihr über die Schulter.

Ein rosa Herz prankt auf ihrem Bildschirm darin steht Fynn + Emma und unten drunter rattert ein Thermometer.

,,94%“, quietscht Lucy entzückt und hält es mir vor die Nase. ,,Ihr passt 94% zusammen, ist das nicht klasse, oh ... warte was steht dazu?“ Sie hält es sich wieder unter die Nase und liest laut vor: ,,Sie haben ihren Partner für's Leben gefunden. Er begleitet sie auf all ihren Wegen und greift ihnen unter die Arme, er ist der Richtige.“ Lucy quietscht noch lauter. ,,Siehst du er ist der Richtige! Er ist der Richtige!“

,,Mal im Ernst Lucy, wie viel hast du für diesen Mist gezahlt?“, frage ich sie ernst und kann nicht fassen, dass ich es tatsächlich zugelassen habe meinen Namen in so eine verrückte App einschreiben zu lassen.

,,87 Cent, warum?“ Sie zieht runzelnd die Augenbrauen zusammen.

,,Weil das die größte Abzocke ist, die schreiben doch alles was du hören willst. Du hast ernsthaft 87 cent für dieses Ding ausgegeben?“ Ich zeig ihr den Vogel. ,,Das ist doch nur Geldmacherei und zu sagen hat es auch nichts.“

,,Oh doch das hat es“, widerspricht mir Lucy und springt von dem Sofa vor mir auf als mein Handy klingelt welches auf dem Couchtisch liegt und Lucy mir geben will. ,,Warum ruft dich Fynn an?“ Sie sieht mich misstrauisch an.

Oh-oh, ich weiß was der Blick heißt: Ich will eine Erklärung!

,,Woher weißt du das es Fynns Nummer ist?“, frage ich sie und laufe zu ihr, um ihr mein Handy weg zu nehmen. Doch sie hält es hinter sich.

,,Ich kenne die ersten sieben Ziffern seiner Handynummer.“ Sie zuckt mit den Schultern. ,,Wir mussten schließlich auch ihn irgendwie kontaktieren um mit uns auf die Dates zu gehen.“

,,Ja die super tollen Dates, da war ja was.“ Ich versuche an Lucy vorbei zu greifen und mein Handy zu schnappen. ,,Lucy gib es her, das ist wichtig.“

,,Wichtig?“ Lucy hebt eine Augenbraue. ,,Seit wann sind Anrufe von Fynn bitteschön wichtig?“ Sie betont Fynns Namen dabei besonders.

,,Das erkläre ich dir später, aber jetzt gib mir bitte mein Handy“, flehe ich sie an und versuche ein weiteres mal an ihr vorbei zu greifen und mein Handy zu ergattern.

,,Nagut, aber unter einer Bedingung.“

Ich sehe sie ergeben an. ,,Die wäre?“

,,Du und er geht ohne Gemecker mit mir und Lukas morgen shoppen.“ Sie sieht mich triumphierend an.

Super, typisch Lucy. Ich frage am besten gar nicht nach warum sie das nicht alleine machen können. Das verstehst du noch nicht Emma.

,,Nagut.“ Ich halte ihr meine offene Hand hin. ,,Kriege ich jetzt bitte mein Handy?“

Sie legt es mir in die Hand und beobachtet jeder meiner Bewegungen wie ein Adler.

Das Fynn noch immer anruft, zeigt mir, dass es wohl wirklich wichtig sein muss, denn darauf zu warten dass jemand abnimmt, dazu hätte ich keine Geduld.

,,Fynn was gibt's?“

,,Steht dein Angebot noch, wegen dem Reden?“

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