Golden Streets

By alicegegie

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„I love Los Angeles. I love Hollywood. They're beautiful. Everybody's plastic, but I love plastic. I want to... More

Prolog I- Der in dem ich ein Engel werde
Prolog II- Der in dem ich meine Würde verliere und neue Freunde finde
I. Das mit Styles. Harry Styles.
II. Das mit dem Engel, der Fee und der Hexe
III. Das in dem Männer Biester sind
IV. Das mit dem unschuldigen Abendessen
V. Das in dem Harry wieder sechzehn ist
VI. Das in dem Tony meine Ehre in Frage stellt
VII. Das in dem sich Liam wie Louis fühlt
VIII. Das in dem Liam einen Schritt zu weit geht
IX. Das in dem ich in London erdolcht werde
X. Das in dem ich anfange zu lügen
XI. Das in dem ich niemals Julia sein werde
XII. Das in dem ich Golf spiele
XIII. Das in dem Eleanor eine Idee hat
XIV. Das mit dem Paradies und der Kampfzone
XV. Das in dem Louis gegen fremde Dämonen kämpft
XVII. Das mit dem Sonnenaufgang in Sydney
XVIII. Das mit der Freundschaft über Kontinente
XIX. Das in dem Louis das blaue Chaos interpretiert
XX. Das mit dem Benefizkonzert in Boston
XXI. Das mit dem Feuerwerk
XXII. Das in dem Louis nicht verliebt ist

XVI. Das mit dem Shoot to Thrill

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By alicegegie

LONDON

RACHEL- SEPTEMBER 2016

Ich wachte auf, als ein Sonnenstrahl an meiner Nase entlangstrich und mich genau dort kitzelte. Ich öffnete meine Augen einen Spaltbreit und versuchte verschlafen herauszufinden, warum ich mich anders fühlte. Dann kam alles im Bruchteil einer Sekunde zurück.

Louis. Die Taxifahrt. Zayn. Das Krankenhaus. Ich bemerkte demnach auch meine Schulter, die wie es mir schien, mehr schmerzte als noch vor wenigen Stunden. Ich drehte mich zur Seite und musste feststellen, dass Harrys Seite leer war. Stattdessen lag dort nur ein mit wenigen Zeilen beschriebenes Blatt Papier.

Du warst nicht wachzukriegen. Hab einen schönen letzten Tag in London. Wir sehen uns heute Abend. xx -H

Mit einem Stöhnen drehte ich mich wieder auf meine Seite. Morgen ging mein Flieger nach Rom. Eine der Dinge, die ich auch fast vergessen hatte über die Aufregung heute Nacht.

Ich warf einen Blick auf mein Handy und stellte fest, dass es schon halb Zwei Uhr nachmittags war. Ich schwang mich aus dem Bett und bemerkte voller Erleichterung, dass es mir abgesehen von dem dumpfen Schmerz meiner Schulter gut ging. Mir war weder schwindelig, noch hatte ich das Gefühl mich übergeben zu müssen.

Mit einem ungewohnten Hochgefühl bereitete ich tanzend mein Frühstück vor bevor ich mich zum letzten Mal in den Tumult der britischen Hauptstadt warf. Ich wollte noch einige Postkarten schreiben, etwas was ich immer auf den letzten Tag schob. Ellie und Tony würde ich immerhin ein Geschenk mitbringen, für Zoe würde ich sicher auch etwas finden, aber sowohl Bekka als auch meiner Mum würde ich wenigstens eine Postkarte schreiben.

Ich schlenderte durch die Oxford Street und bummelte durch die Läden bis ich irgendwann hungrig wurde. 

Ich hatte gerade die letzte Postkarte beendet als mein Telefon wie wild anfing zu vibrieren.

„Hallo?"

„Rachel? Wie schön deine Stimme zu hören." Harrys Stimme klang leicht verwaschen, was mich zum Stutzen brachte. Ich sah auf die Uhr. Es war sieben Uhr abends.

„Hast du was getrunken?" Ich hörte ein lautes Scheppern, daraufhin Gelächter. Dann war Harry wieder am anderen Ende der Leitung.

„Sorry. Ja... wir haben vor drei Stunden erfahren, dass wir dreimal für American Music Awards nominiert sind." Ich hörte, wie Harry noch etwas sagen wollte, aber offenbar wurde ihm das Telefon aus der Hand gerissen, denn als nächstes vernahm ich Nialls Stimme, der sich immer wieder selbst mit seinem eigenen Gelächter unterbrach.

„Wir haben ein paar Bier aufgemacht. Und..." Niall machte eine theatralische Pause. „Wir gehen zu AC/ DC." Ich runzelte die Stirn. Was...? Dann hatte Harry sein Handy offenbar wiedererobert, denn ich vernahm ein lautes „HEY!", was definitiv von Niall stammte.

„Was Niall eigentlich sagen wollte. Wir holen dich in zehn Minuten ab und dann fahren wir direkt zur O2 Arena, wo AC/ DC heute spielt."

Perplex starrte ich automatisch an mir herunter und ging in Gedanken durch, was ich anziehen konnte, denn mit der ausgeleierten Jeans und dem Rolling Stones T-shirt konnte ich sicher nicht auf ein Konzert gehen. Jedenfalls auf keines, was nicht die Rolling Stones spielten.

„Habt ihr denn Karten?" Ich hörte Harry amüsiert lachen. „Rachel. Wir brauchen keine Karten."

Mit den Worten legte er auf. Und ich spurtete nach oben in der Hoffnung, dass Harry mit den zehn Minuten untertrieben hatte.

Ich kletterte umständlich in den Van und gab mir Mühe auf niemandes Schoß zu fallen, außer auf Harrys vielleicht. Als ich schließlich den Kopf hob, stockte ich überrascht und versuchte nicht allzu verwundert zu wirken. Vor allem bemühte ich mich nicht komplett auszurasten angesichts einer der Personen, die ich seit der ersten Songzeile verehrte.

Wen ich in diesem Van erwartet hatte, waren neben Harry, Niall Liam und Louis und vielleicht dieser Julian. Wer wirklich im Auto fröhlich Bier trank, waren Harry und Niall. Neben Niall saß Celine, die mir eine warme Umarmung gab, sich allerdings weiterhin angeregt mit einem Typ mit braunen Haar unterhielt, den ich nicht kannte. Doch neben Harry, nicht mit einem Bier, sondern mit einer Flasche Whiskey bewaffnet, saß Ed fucking Sheeran und lachte sich über irgendetwas kaputt und schien sich auch nicht mehr beruhigen zu können.

„Rachel! Komm zu mir." Harry schien auch mehr als amüsiert zu sein und auch nicht mehr ganz nüchtern. Ich ließ mich neben ihm nieder und Niall begann eine Story zu erzählen, die innerhalb weniger Sekunden alle Aufmerksamkeit hatte. Ich konnte nicht ganz folgen, aber anscheinend ging es um irgendein Backstagedrama einer Awardshow und ein vermisstes Kleid.  

Ich versuchte dahinter zu kommen, was wirklich passiert war, aber es war zu konfus, als dass ich es komplett durchschauen konnte.

Schließlich erreichten wir den Parkplatz, der direkt zum Hintereingang der O2 World Londons führte. Nacheinander kletterten wir heraus und weil Harry Niall eine genauso undurchsichtige Contrastory gab, hielt ich mich an Celine.

Der schlacksige Typ streckte mir schließlich grinsend seine Hand hin.

„Nick Grimshaw." Ich konnte nicht verhindern, dass meine Augenbrauen einen klein bisschen nach oben rückten. Dass war also Nick Grimshaw mit dem sich Harry spontan beruflich traf. Er hatte etwas Freches, was einem klarmachte, dass er wahrscheinlich mit viel Blödsinn durchkam. Ich erwiderte das Grinsen und ergriff seine Hand.

„Rachel Specter."

Nick nickte kurz bevor er weiter nach vorne schritt.

„Die Berüchtigte.", murmelte leise und ich war mir nicht sicher, ob ich es wirklich richtig verstanden hatte. Ich wandte mich an Celine, die nur mit einem befreiten Lachen den Arm um mich legte und mich durch die Hintertür zog.

Wir schritten eine Weile einige lange Flure entlang. Allerdings zog es sich nur aus dem Grund in die Länge, weil Harry und Ed sich in einem Schneckentempo bewegten, um immer wieder vollkommen irrational in Lachen auszubrechen. Ich drehte mich immer wieder und schließlich stellte ich fest, was mich schon die ganze Fahrt über aufgefallen war.

Harry hatte zum ersten Mal kein extravagantes Outfit an, sondern war komplett schlicht gekleidet. Das Aufregendste an ihm, war eine braune Lederjacke, die aussah als wäre sie aus dem hippen Secondhandladen in Notting Hill. Er sah fast... normal aus. Mein Blick blieb an ihm hängen und fast, als hätte er es gespürt, hob er seinen Blick von Ed und unsere Blicke trafen sich. Ein leichtes Lächeln bildete sich auf meinen Lippen, bevor ich von Nialls Freundin durch eine Tür gezerrt wurde.

Die Lautstärke schien mich fast zu erdrücken. Offenbar dauerte es nicht mehr lange bis die band auftrat, denn die Stimmung kochte schon auf dem Höhepunkt. Es war ein einziger Strom von lautem Gekreische und Gesang. Mein Trommelfell begann zu pochen und ich spürte die Körperwärme von tausenden Menschen. Ich hatte keine Zeit mich an den Schwall von Sinneseindrücken zu gewöhnen, denn abrupt ging das Licht aus und die Lautstärke schwoll nochmal auf das Doppelte an. Ich versuchte verzweifelt mich in der Schwärze zu orientieren, scheiterte aber unmittelbar.

Ich vernahm die ersten Takte und ich glaubte von Ed eine Mischung aus Johlen und Jaulen wahrzunehmen, doch genauso konnte ich mich auch irren.

Genau in dem Moment in dem Rose zur ersten Zeile ansetzte, wurde die ganze Halle in rotes Licht getaucht und ein irres Farbenspiel begann, was mich beinahe schwindelig werden ließ. Ich sah mich um und zu meiner großen Verblüffung entdeckte ich neben Niall, der wie wild rumhopste und dabei sein halbes Bier verschüttete, ein genauso ausgelassenen Liam.

Ich war nicht nur überrascht Liam hier zu sehen, genauso überraschte es mich, dass er so losgelöst wirkte. Jedes Mal wenn ich ihn getroffen hatte, wirkte er unglaublich unter Druck und ich glaubte fest, dass ich ihn heute zum ersten Mal wirklich lächeln sah. Er legte den Arm um Niall und versuchte immerhin sich an sein Tempo, was die Tanzbewegungen anging, anzupassen.

„Rachel, komm schon." Celine sprang auf mich zu und bevor ich etwas erwidern konnte, hatte sie mich schon an den Händen gepackt und wirbelte mich wie wild umher. Ich warf meinen Kopf in den Nacken und musste lauthals loslachen, während wir uns immer wieder umeinander drehten, bis ich schließlich nicht mehr gerade stehen konnte und wir eher kichernd umeinander schwankten als zu tanzen. Wir gingen hemmungslos zu „Shook me all Night long" ab, was die beste Eröffnungssequenz war, die ich jemals auf einem Konzert gehört hatte.

Es brauchte weder Alkohol noch andere Drogen um auf diesem Konzert berauscht zu werden. Ich spürte die Euphorie von jeder einzelnen Person und es wirkte fast, als würden die grellen Lichter, die zu schnell flackerten, als dass man sie bewusst wahrnehmen konnte, eine hypnotische Wirkung haben.

Wie verrückt sprangen wir herum und schließlich befand ich mich in dem springenden Tumult unserer Gruppe, Harry links von mir und Ed, der seinen Arm eher auf meinen Schultern stützte, als ihn um mich zu legen. Doch es störte mich nicht. Stattdessen grölte ich lautstark mit, sodass mich Niall anerkennend ansah, als er feststellte, dass ich jede Zeile mitsingen konnte. Nach höchstens fünf Liedern, die ohne Pause hintereinander performt wurden, spürte ich wie mir der Schweiß von der Stirn rannte.

Ich versuchte mich an etwas zu orientieren, was sich nicht bewegte, aber ich fand nichts. Irgendwann zerrte mich Celine aus dem tanzenden Pulk. Sie beugte sich zu mir herüber und brüllte über die Musik hinweg.

„ICH HOLE MIR WAS ZU TRINKEN. SOLL ICH DIR WAS MITBRINGEN?" Ich sah kurz zu Harry und den anderen, bevor ich Celine leicht vor mir herschob. „ICH KOMME MIT.", brüllte ich zurück, nicht sicher ob sie mich verstanden hatte, aber dass ich mich mit ihr in Bewegung setzte, war Erklärung genug.

Wir schoben uns an der Bühne entlang durch die Massen bis wir schließlich am anderen Rand der Arena eine Bar fanden. Wir standen eine Weile an, aber die Musik war immer noch komplett übertönend, so dass ein Gespräch nicht möglich war. Stattdessen wirbelten wir wieder umher, ohne, dass wir unseren Platz in der Warteschlange aufgaben. Ich erinnerte mich, dass ich Celine unbedingt nach ihrer Nummer fragen wollte, damit wir uns vielleicht auch einmal ohne Harry oder Niall treffen konnten.

Schließlich waren wir an der Reihe und sofort stürzte ich den Becher Wasser runter, als hätte ich seit Tagen keine Flüssigkeit mehr zu mir genommen.

Schließlich nickte Celine mit dem Kopf und gab mir das Zeichen, dass wir uns auf den Weg zurück zu den anderen machen sollten. Ich nickte zustimmend.

Wir schoben uns durch und ich wusste nicht woran es lag, aber die Menge war um einiges aufgeregter als noch kurz vorher. Irgendjemand fiel halb in mich hinein und ich wurde grob zur Seite gedrängt und wäre fast gestürzt. Ich richtete meinen Blick wieder auf um nach Celine Ausschau zu halten, aber sie war einfach komplett verschwunden. Ich drehte mich mehrere Male um mich selbst, doch musste feststellen, dass ich einfach zu klein war um die Menge zu überschauen. Ich wusste nicht einmal mehr in welche Richtung ich mich bewegen musste. Die Lichter flackerten immer schneller und die Menge tanzte immer höher. Und schließlich verstand ich warum. Der Höhepunkt des Konzerts war gekommen. Ich vernahm die ersten Takte und erkannte sofort was es war. „Shoot to thrill" wurde gespielt und die Masse rastete ohne Ausnahme aus.

Mein Kopf begann sich in der Musik zu wiegen und ich bemerkte, wie ich mich komplett fallen ließ und meinen Körper einfach der Melodie folgen ließ. Begeistert drehte ich mich wild um mich selbst und im nächsten Moment vergaß ich die Lichter und die Menschen um mich herum. Mein Blick traf auf überrascht dreinschauenden leuchtende blaue Augen. Doch anstatt dass ich mich aus der Fassung bringen ließ, wie ich ansonsten immer getan hatte, lächelte ich nur und wiegte meinen Kopf leicht in der Musik, während in meinen Adern das Blut rauschte und mein Herz im Rhythmus klopfte.

„Rachel."

„Louis."

Wir verstanden uns nicht und trotzdem erkannte ich wie seine Lippen meinen Namen bildeten. Ich musste noch breiter lächeln, die Musik beherrschte meinen Körper, während Louis mich wie hypnotisiert ansah. Unser Blick ließ sich nicht trennen und ich glaubte, dass das Blau mit jedem Moment intensiver wurde. Und die Musik feuerte mich an. Ich hob langsam meine Hand, während mein Körper sich immer noch zum Rhythmus bewegte.

Sie landete auf Louis Brust und ich spürte den Schweiß, der durch sein Shirt drang. Doch anstatt, dass er sie wegschob oder sich entfernte, brachte er mich aus der Fassung. Mit einer abrupten Bewegung, während unser Blickkontakt immer noch nicht abbrach, packte er meine Hand und wirbelt mich bestimmt herum, so dass ich mit dem Rücken gegen ihn fiel.

Seine Hände fanden ohne Zögern meine Hüften und gemeinsam bewegten wir uns zur Musik, ich spürte die Hitze, die von ihm ausging und sein heißer Atem, den ich trotz der Lautstärke wahrnahm. Ich schloss die Augen und musste ein leichte Keuchen unterdrücken als Louis die Tanzbewegung dominierte und seine Hände sich von meiner Hüfte abwärts bewegten.

Fuck. Ich wollte mehr davon. Ich wirbelte wieder herum, so dass ich Louis wieder unmittelbar in die Augen sah. Die Kälte, an die ich mich schon so gewöhnt hatte war verschwunden, stattdessen sah ich Hitze. Und Verlangen.

Unsere Körper drangen aneinander und obwohl Louis mich an sich presste, war es nicht nah genug für mich.

Ich griff unbeherrscht in sein Haar und war kurz davor, sein Gesicht näher an meins zu bringen und meinem Verlangen nachzugehen, als ein lauter Knall ertönte. Es wurde dunkel und im Bruchteil einer Sekunde wurde es schlagartig taghell. Ich blinzelte überrascht und bevor irgendjemand einen Ton verlauten lassen konnte, dämmerte es mir, was ich getan hatte. Entsetzt starrte ich Louis an, der noch immer an mich gepresst stand und mich überrascht musterte.

Schwach, fast erschöpft schubste ich ihn von mir weg, doch Louis entfernte sich sofort. Panisch sah ich mich um. Ich bekam nicht mit, wie die Band sich verabschiedete. Ich bekam auch nicht mit, wie sich die Menge langsam wieder etwas verstreute. Stattdessen schüttelte ich fassungslos den Kopf.

„Ich... es tut mir leid...", stammelte ich hilflos, bis ich mich schließlich abrupt umdrehte und mich durch die Konzertbesucher schob. Das konnte nicht sein. Es war Louis. Louis Tomlinson, den ich hasste. Louis, für den ich nur Verachtung übrig hatte. Der beste Freund von meinem Freund. Von meinem Freund. Harry.

Ich strich mir überfordert über mein Gesicht und versuchte keine Tränen zuzulassen. Viel zu früh erreichte ich wieder den Platz, wo die anderen standen und mich Celine dankbar in die Arme schloss. „Ich dachte schon, du wärst verschollen. Harry hätte mir den Hals abgerissen."

„Nur den Arm. Alles okay, Rach?" Harry lächelte mich an. Er wirkte leicht erschöpft, aber auch unglaublich zufrieden. Ich versuchte ansatzweise ein Lächeln hinzubiegen. Aber es war zu wenig Zeit gewesen, um mich wieder zu fangen. Es war wenig überzeugend. Doch Harry legte einfach den Arm um mich und hauchte mir einen Kuss auf die Stirn ohne Fragen zu stellen. Und ich fühlte mich noch elender als ich es davor getan hatte.

Niall und Liam kreischten laut „LOUIS" und rannten los. Doch ich sah mich nicht um, wollte Louis nicht in die Augen sehen, sondern verkroch mich stattdessen in Harrys Armbeuge, verzweifelt meine Schuldgefühle unterdrückend.

Dort kam ich erst wieder heraus als wir vor einer Bar hielten und Nick mit Ed am Arm herausstieg. Ich sah kurz Blitzlichter aufblitzen und Harry sah mich kurz nachdenklich an. Dann streckte mir seine Hand entgegen.

„Bereit an die Öffentlichkeit zu gehen?" Sein Blick wirkte fast schelmisch.

Ich sah noch einmal aus der Tür und begriff. Am liebsten wäre ich nach Hause gefahren, hätte mich unter der Bettdecke verkrochen und Harry gebeichtet, war für ein furchtbarer Mensch ich doch war. Doch ich sah Zufriedenheit in diesem Grün und schließlich nickte ich, überfordert, obwohl sich alle Nerven in meinem Körper streikten.

Er ergriff meine Hand und gemeinsam stiegen wir aus dem Auto. Sofort begann ein Blitzlichtgewitter und ich bemühte mich um ein halbwegs annehmbares Lächeln. Wir schritten vorwärts, unsere Hände fest verschränkt. Doch kurz bevor wir den Eingang des Gebäudes betraten, drehte ich mich herum. Und durch den Korridor des Lichts, entdeckte ich Louis, der mit Niall und Liam nur wenige Meter hinter uns aus einem weiteren Range Rover stieg.

Unsre Blicke trafen sich und fast bildete ich mir ein, dass das blau, was heute Abend so geleuchtet hatte, dunkel wurde. Ich sah wieder zu Harry und von Harry wieder zu Louis.

Doch eigentlich war alles, was ich sah grün und blau.


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