Golden Streets

By alicegegie

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„I love Los Angeles. I love Hollywood. They're beautiful. Everybody's plastic, but I love plastic. I want to... More

Prolog I- Der in dem ich ein Engel werde
Prolog II- Der in dem ich meine Würde verliere und neue Freunde finde
I. Das mit Styles. Harry Styles.
II. Das mit dem Engel, der Fee und der Hexe
III. Das in dem Männer Biester sind
IV. Das mit dem unschuldigen Abendessen
V. Das in dem Harry wieder sechzehn ist
VI. Das in dem Tony meine Ehre in Frage stellt
VIII. Das in dem Liam einen Schritt zu weit geht
IX. Das in dem ich in London erdolcht werde
X. Das in dem ich anfange zu lügen
XI. Das in dem ich niemals Julia sein werde
XII. Das in dem ich Golf spiele
XIII. Das in dem Eleanor eine Idee hat
XIV. Das mit dem Paradies und der Kampfzone
XV. Das in dem Louis gegen fremde Dämonen kämpft
XVI. Das mit dem Shoot to Thrill
XVII. Das mit dem Sonnenaufgang in Sydney
XVIII. Das mit der Freundschaft über Kontinente
XIX. Das in dem Louis das blaue Chaos interpretiert
XX. Das mit dem Benefizkonzert in Boston
XXI. Das mit dem Feuerwerk
XXII. Das in dem Louis nicht verliebt ist

VII. Das in dem sich Liam wie Louis fühlt

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By alicegegie


LOS ANGELES

HARRY- JULI 2016

Ich seufzte kurz und drehte mich dann genüsslich auf die andere Seite. Allerdings bemerkte ich noch im Halbschlaf, dass irgendetwas anders war. Mein Kissen auf der anderen Seite fühlte sich auf eine unbestimmte Weise seltsam an. Schlaftrunken öffnete ich meine Augen und blickte in ein Puppengesicht mit verwuschelten blonden Haare, welches leicht die Nase rümpfte, während der Mund etwas Unverständliches murmelte.

In Millisekunden kam meine Erinnerung zurück. Rachel war über Nacht geblieben und während ich an diese zurückdachte musste ich grinsen. Letzte Nacht hatte ich festgestellt, dass Rachel sehr anders war als alle Frauen, die ich bisher kennengelernt hatte. Rachel hatte keinerlei Respekt vor mir, der sie dazu brachte mich anzuhimmeln, noch hatte sie verzweifelt versucht um meine Aufmerksamkeit zu kämpfen.

Im Gegenteil. Im ersten Moment, in dem sich unsere Blicke getroffen hatten, hatte sie eher den Eindruck gemacht als würde sie so schnell wie möglich abhauen wollen. Sie erinnerte mich an meine Zeit auf der High-School, in der ich genauso um die Gnade des weiblichen Geschlechts buhlen musste wie jede andere Person, die sich verliebt hatte.

War ich in Rachel verliebt? Ich war mir nicht ganz sicher, ob ich es so nennen konnte. Aber worin ich mir sicher war, war, dass ich so viel Zeit wie möglich mit ihr verbringen wollte. Ich genoss ihre Gesellschaft genauso wie ihre Leichtigkeit und ihre Fähigkeit mich auf der gleichen Ebene wie jede andere Person zu behandeln. Eine Weile beobachte ich sie im Schlaf. Immer wieder strich sie sich unbewusst ihr Haar aus dem Gesicht, was nicht funktionierte. Irgendwann drehte sie sich einfach um. Ich musste kurz frustriert aufseufzen.

Gerne hätte ich sie noch länger beobachtet, aber ich wollte mich nicht wie ein Stalker an die andere Seite des Bettes setzen. Ich schwang mich aus dem Bett und stolperte halb in die Dusche. Ich hatte vergessen, dass unsere immer noch nassen Klamotten überall im Schlafzimmer verteilt lagen. Ich kickte sie in eine Ecke und nahm mir vor sie gleich nach der erholenden Dusche in die Wäsche zu schmeißen.

Erleichtert drehte ich das warme Wasser an und ließ es auf mich herunterprasseln. Meine Muskeln reagierten unmittelbar auf die Wärme. Ich versuchte mich daran zu erinnern, wann ich mich das letzte Mal so entspannt gefühlt hatte. Ich hatte gehofft, dass sobald wir die Pause von der niemals endenden Tour und der Produktion der Alben machten, mehr Zeit für mich und die Dinge die mir wichtig waren, hatte.

Aber ich hatte mich verschätzt. Dunkirk, Galatermine, Einzelgespräche mit Produzenten hielten mich auf Trab. Dazwischen war ich zwischen England und Los Angeles hin und her gejettet. Gemma war wie immer enttäuscht über mein Verhalten gewesen. Mir war klar, dass es nicht fair war, nicht an ihrer Einweihungsparty ihrer neuen Wohnung teilgenommen zu haben. Genauso ignorant war es, nach zwei Jahren immer noch nicht ihren Freund kennengelernt zu haben. Ich war offiziell der schlechteste Bruder der Welt.

Meine Mum hatte es aufgegeben mir Vorwürfe zu machen, aber Gemma war unerbittlich und jedes Mal wurde mein schlechtes Gewissen größer. Natürlich hatte ich es probiert meine Welt in Los Angeles mit der von Holmes Chapel zusammenzubringen. Aber das war kläglich gescheitert. Kendall konnte meine Mum nicht ausstehen und Gemma hatte sich von Nick Grimshaw abschleppen lassen und hatte sich danach geweigert irgendeinen weiteren meiner prominenten Kumpels kennenzulernen.

Mir war das eher Recht gewesen. Ich hätte natürlich Nicks Fresse polieren können, aber letztendlich war Gemma erwachsen und ich wollte mich nicht in ihre Angelegenheiten einmischen. Das Ergebnis war, dass ich immer weniger Zeit für meine Familie hatte. Und ständig unter Strom stand. Vierundzwanzig Stunden an jedem Tag.

Aber mit Rachel war irgendetwas anders geworden. Sie brachte mich dazu abzuschalten und einfach den Moment zu genießen ohne dass sie es von mir aktiv verlangte. Außerdem war sie chaotisch und leicht durchgeknallt. Und das gefiel mir außerordentlich gut.

Ich schlich mich durch das Schlafzimmer, um sie nicht zu wecken und schritt gut gelaunt in die Küche um Frühstück zu machen. Ich schaltete das Radio an und ein Taylor Swift Song beschallte meine Ohren. Mit einem Augenrollen wählte ich einen neuen Sender, der Jazz spielte. Es war schwierig Exfreundinnen zu meiden, wenn sie entweder im Radio, auf Werbeplakaten oder auf dem Laufsteg der Modenschau auftauchten, die man besuchte. Es wurde fast frustrierend. Es war nie gut gelaufen und es hatte immer in einem riesigen Desaster geendet. Meistens war ich schuld gewesen, dennoch hatte ich mir gewünscht, dass ich etwas fairer behandelt worden wäre. Ich hatte schließlich nie jemandem absichtlich wehtun wollen.

Mein Handy vibrierte leicht und ich schaute kurz drauf. Es war Liam. Ich war kurz davor abzunehmen, als ich leichte Schritte aus dem Flur hörte. Rachel tapste in meinem Hemd von letzter Nacht in die Küche und schien immer noch leicht schlaftrunken zu sein. Ihr süßer Mund formte beim Gähnen ein leichtes OH. Ich spürte wie mir vor Erregung warm wurde und schon hätte ich gerne meine Lippen auf ihre gepresst und sie hier in der Küche gevögelt.

„Guten Morgen." Neugierig lugte sie in die Pfanne, wo ich gerade Bacon anbriet. „Guten Morgen.", seufzte ich leise, während ich sie von hinten umarmte und meine Hände genüsslich über ihren Körper gleiten ließ. Rachel warf ihren Kopf in den Nacken und genoss jede Berührung bis ich sie widerwillig loslassen musste, weil sonst die Pfanne in Rauch aufgegangen wäre. Genüsslich machten wir uns über das Frühstück her, was eine seltsame Mischung aus Toast, Schinken und Marmelade war. Dabei stellte ich fest wie Rachel genau wie am Abend davor das Essen einfach in sich reinstopfte als wäre sie eine Woche am Hungern gewesen. Wie zum Teufel war dieses Mädchen so schlank und klein geraten bei diesem Appetit?

Eine Weile beobachtete ich sie amüsiert ohne ein Gespräch anzufangen, bis ich doch irgendwann neugierig wurde. „Und was sind unsere Pläne für heute?" Rachel erstarrte kurz in ihrer Essobsession um mich eine Weile versteinert anzublicken. Dann änderte sich ihr Gesichtsausdruck zu Entsetzen. „Wie spät ist es?" Verdattert blickte ich automatisch auf meine Armbanduhr. „Viertel nach zehn. Wieso?" Ihre Augen weiteten sich und mit einem abrupten Sprung schoss sie von ihrem Stuhl hoch. „Scheiße. Scheiße, scheiße, scheiße. Fuck." Sie drehte sich mehrmals ratlos um sich selbst. „Ich hätte vor drei Stunden am Set sein müssen." Es brachte einen kurzen Moment, doch dann fing ich langsam an zu realisieren. Es war Montag. Manche Menschen mussten montags arbeiten. Rachel zum Beispiel.

„Soll ich dich hinbringen?" Sie nickte nur und gleichzeitig begannen wir beide ins Schlafzimmer zu spurten. Ich warf ihr trockene Klamotten von mir zu, während sie sich hektisch mein Hemd aufknöpfte. In Rekordzeit schafften wir es zu meinem Auto und nur zehn Minuten später waren wir am Set von Golden Streets angekommen. Dies war unter anderem wahrscheinlich auch meinem rücksichtslosen Fahrstil zuzuschreiben. Sie atmete erleichtert aus. „Danke, Harry." Kurz presste sie ihre Lippen auf meine und ließ einen leichten Geschmack von Erdbeermarmelade zurück.

Sie winkte mir noch einmal zu bevor sie das Gebäude betrat und ich musste über ihr Outfit, was aus einem meiner Hemden mit Leopardenmuster, eine blauschimmernder Bomberjacke und ihren normalen halbhohen Stiefeln bestand, lachen. Sie sah aus, als würde sie zu einer Kostümparty mit undefiniertem Motto gehen wollen. Ich musste immer noch schmunzeln, während ich planlos durch die Straßen von Los Angeles kurvte. Ich hatte heute keine Termine, konnte mich dennoch nicht aufraffen, dass Musikstudio zu besuchen. Ich wusste, dass Ed heute dort sein würde, aber ich fühlte mich nicht produktiv genug und innerhalb des Studios konnte man mit ihm nur über Musik reden.

Ich endete schließlich bei meinem Lieblingscoffeeshop, der aussah wie ein altes Wohnzimmer mit lauter verschieden Sesseln und Sofas. „Hey, Emily." „Hey Harry. Das Übliche?" Die kleine rothaarige Mitarbeiterin lächelte mich erfreut an. Ich kam seit anderthalb Jahren mehrmals die Woche her und mittlerweile hatte ich Einiges über Emily rausgefunden. Sie studierte Literatur und war seit einem Jahr mit ihrem Freund verlobt, der Wirtschaftsinformatik gerade abgeschlossen hatte. Allerding hatten sie beide weder die Zeit noch das Geld die Hochzeit wirklich stattfinden zu lassen. Ihre große Schwester war gleichzeitig ihre beste Freundin und lebte in Vancouver.

Es war schön manchmal auch mit Menschen zu reden, die ein komplett normales Leben hatten. Deren Sorgen Geld, das Studium, die Ausbildung und das Finden einer passenden Wohnung war. Und nicht Papparazzi, Schlagzeilen und fehlende Privatsphäre. Wir brachten uns beide auf den neuesten Stand, während ich meinen Cappuccino schlürfte. Zwischendurch rief wieder Liam an, doch ich drückte ihn weg um das Gespräch nicht zu unterbrechen.

Schließlich machte ich mich wieder auf den Weg, genauso planlos wie zuvor. Ich spazierte letztendlich zwei Stunden am Strand entlang, während ich mir überlegte, ob ich nicht Louis anrufen sollte. Ihn fragen, ob sich die Beziehung zu Brianna wieder etwas entspannt hatte. Doch dann musste ich an unser letztes Gespräch denken, was ungefähr so desaströs abgelaufen war wie nur möglich.

Louis hatte nur Ja- und Nein- Antworten gegeben. Und als ich ihm meine Hilfe angeboten hatte, hatte er nur verächtlich geschnaubt. Wie willst du mir bitte helfen, Harry? Du hast doch keine Ahnung. Von Liam wusste ich, dass er genauso geschnitten wurde. Nur Niall schien offenbar manchmal etwas mitgeteilt zu bekommen. Aber vielleicht lag das auch daran, dass Niall mit seiner unbedarften Art keine Trotzreaktion bei Louis hervorrief. Bei dem Gedanken, dass ich anscheinend keine Rolle mehr in Louis Leben spielen sollte, kickte ich mit voller Wut einen Stein in die sich brechenden Wellen. Ich hatte nicht einmal Danielle kennengelernt. Oder Freddie gesehen, abgesehen von der Woche nach der Geburt, wo wir alle zur Babyschau aufgekreuzt waren.

Mit schlechter Laune fuhr ich schließlich wieder nach Hause. Ich hatte Rachel geschrieben, ob wir uns abends sehen konnten, doch anscheinend musste sie ihre drei Stunden Verspätung mit einer Nachtschicht bis um eins ausgleichen. Vielleicht konnte ich einfach im Nice Guy vorbeischauen und einfach darauf spekulieren, dass ich jemanden zu meiner Unterhaltung fand. In Gedanken versunken schritt ich die Stufen zur Haustür hoch und hätte beinahe einen Satz nach hinten gemacht vor Überraschung.

Liam saß auf der höchsten Stufe vor meiner Tür und wartete anscheinend schon eine Weile. Er sah irgendwie müde aus und schien sich seit mehreren Tagen nicht mehr rasiert zu haben. „Was machst du hier, Liam? Warst du nicht bis gestern noch in London?" Liam strich sich angestrengt über sein Gesicht. „Vorgestern um genau zu sein." Ich wartete darauf, dass er etwas sagte. Sein Mund öffnete sich mehrmals zu einer Erklärung, doch er schloss ihn immer wieder. Irgendwann erhob er doch seine Stimme.

„Hör zu, Harry. Ich wollte es allen persönlich sagen, bevor es in der Presse landet. Niall habe ich in London getroffen, Louis habe ich es gestern gesagt." Ich wartete darauf, dass er es mir sagte, doch erstmal kam wieder nichts. Stattdessen fing Liam an nervös umherzuwippen, während er vor sich hinmurmelte. „Jetzt weiß ich wie Louis sich gefühlt haben muss..." Langsam wurde ich ungeduldig.

„Spuck's einfach aus, Liam. So schlimm kann es nicht sein." Liams Ausdruck wandelte sich eine Grimasse der Panik.

„Ich... ich werde Vater."


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