captured | ✓

By roIIingstoned

135K 10.3K 3K

»You want to believe in black and white, good and evil, heroes that are truly heroic, villains that are just... More

Captured
Soundtrack
Kapitel 1 | lost
Kapitel 2 | run
Kapitel 3 | locked
Kapitel 4 | bon appétit
Kapitel 5 | darkness
Kapitel 6 | escape
Kapitel 7 | masked
Kapitel 8 | loose
Kapitel 9 | numb
Kapitel 10 | wound
Kapitel 11 | headless
Kapitel 12 | cracking point
Kapitel 13 | confessions
Kapitel 14 | thoughtless
Kapitel 15 | anonymous
Kapitel 16 | fall
Kapitel 17 | comatose
Kapitel 18 | lines
Kapitel 19 | clink
Kapitel 20 | sirens
Kapitel 21 | family
Kapitel 22 | pain
Kapitel 23 | hiding
Kapitel 24 | painkiller
Kapitel 25 | injection
Kapitel 26 | silence
Kapitel 27 | meltdown
Kapitel 28 | coat
Kapitel 29 | foggy
Kapitel 30 | promise
Kapitel 31 | tick-tock
Kapitel 32 | play
Kapitel 33 | bullseye
Kapitel 34 | whisky-soaked
Kapitel 35 | house of cards
Kapitel 37 | trapeze
Kapitel 38 | suffocation
Kapitel 39 | up in flames
Kapitel 40 | what doesn't kill you
Kapitel 41 | gone girl
Kapitel 42 | monsters and freaks
Epilog
Dankessagung

Kapitel 36 | slit open

1.1K 142 50
By roIIingstoned

ZOES POV

Das Geräusch von Regen, welcher gegen die Scheiben prasselt, durchflutet den Raum. Einen kurzen Moment hat er eine beruhigende Wirkung auf mich, genauso wie die Dunkelheit, die mich umgibt.

Plötzlich leuchtet etwas auf, viel zu grell, und blendet mich so sehr, dass meine Augen brennen und ich sie zusammenkneife und die Hände schützend davor halte. 

Nach einigen Sekunden gewöhnen meine Augen sich mehr und mehr an das Licht und ich öffne sie vorsichtig wieder. Weitere Lichter blitzen auf und blenden mich. Sie scheinen sich zu bewegen, hin und her. Dahinter kann ich vage weitere, dunklere Umrisse wahrnehmen. Der Regen wird immer lauter und unregelmäßiger.

Ein weiteres, noch helleres Licht als die anderen leuchtet auf, diesmal allerdings nicht direkt auf mich gerichtet, sondern anstelle dessen auf eine Bewegung vor mir. Eine rote Silhouette, die sich mir nähert. Mein Kopf schwirrt und meine Augen brennen, doch als ich dieses Mal die Hände schützend davor halten will schaffe ich es nicht, als würde etwas sie zurückhalten.

Langsam gleitet mein Blick meinen Arm hinunter, welcher von mir weggestreckt ist. An dessen Ende schlingt sich ein Riemen um meinen Handknöchel wie eine Schlange, die sich immer enger um ihr Opfer ringt, bis sie es erwürgt. Ich will laut aufstöhnen vor Schmerz, doch nichts kommt heraus.

Mein Körper will wegrennen, doch die Schlangen an meinen Beinen schlingen sich ebenfalls immer enger um meine Fußknöchel. Vor Schmerz winde ich mich, doch das nehmen die Schlangen nur zum Anlass noch fester zuzuschnüren, bis sie mir das Blut abklemmen. Sie zischen leise, dann immer lauter, als würden sie den Regen überschallen wollen.

Wieder versuche ich zu schreien, doch kein einziger Laut verlässt meine Kehle. Stattdessen fühlt es sich an als hätten sie mir die Stimmbänder durchschnitten. Nicht mal Tränen verlassen meine Augenwinkel. Ich fühle mich in meinem eigenen Körper gefangen,  unfähig die Außenwelt zu erreichen, nach Hilfe zu rufen.

Um mich beginnen sich die verschwommenen Umrisse zu drehen, langsam, und der Regen wird wieder lauter.

Nur dass es sich bei dem Geräusch, welches ich für ruhigen Regen gehalten habe, um den Applaus der Zuschauer handelt, welche nun laut jubeln, als die Silhouette wieder ins Scheinwerferlicht tritt, wenige Meter von mir entfernt. Im Licht erkenne ich die Umrisse des scharfen Gegenstandes, welchen sie in der Hand hält. Eine weitere Person tritt ins Licht. Für einen kurzen Moment erkenne ich sein Gesicht und die Menge wird lauter. Sie klatschen im Rhythmus, rufen immer wieder das gleiche Wort.

„LOBSTERBOY! LOBSTERBOY! LOBSTERBOY!"

An den Seiten hängen schlaff seine Arme hinab, welche in hummerartigen Scheren enden. Vorwurfsvoll blicken mich die blauen Augen an. Mit einer gezielten Bewegung setzt das Messer an seinem Hals an und schlitzt ihn auf, und ich will ihm helfen, doch kann nicht, und das Blut fließt aus ihrem heraus, und ich will schreien, doch kann nicht, und er scheint für einen Augenblick alles mitzukriegen und öffnet schmerzverzerrt den Mund, bis sämtliches Leben aus den blauen Augen verschwindet, und ich will die Augen verschließen vor alledem, doch kann nicht, und er sackt nach vorne in seine eigene Blutlache zusammen.

Um mich beginnt sich alles immer schneller zu drehen, der Applaus wird lauter, und das Messer fliegt in meine Richtung, und die Umrisse verschwimmen je schneller ich mich drehe zu ineinanderfließenden, hektischen Lichtern.

...

ZAYNS POV

Halluziniere ich?

Ich muss halluzinieren.

„Zoe?"

Sie reagiert nicht. Ein weiterer Blitz lässt mich ihre Silhouette deutlicher erkennen, ein weiteres Mal durchdringt ein Würgen den Regen, wird aber schnell von einem weiteren Donnern überschallt, der viel zu schnell auf den Blitz folgt, was nichts Gutes heißen kann.

Und dann passiert alles ganz schnell.

Ich höre mich noch ihren Namen rufen. Die Silhouette verliert den Halt und ihre Beine geben unter ihrem Gewicht nach, bevor sie wie ein Kartenhaus in sich zusammenfällt. Im Bruchteil einer Sekunde reißt sich mein Körper reflexartig aus seiner Schockstarre. Als würden sie nicht zu mir gehören greifen meine Arme nach dem zittrigen Körper, ohne dass ich die Zeit gehabt hätte es ihnen zu befehlen. Sie schaffen es gerade noch rechtzeitig sie zu umklammern, zerren sie mit letzter Kraft nach oben, doch dabei unterschätzt sich mein eigener Körper, was seine letzten Kraftreserven betrifft. Eins meiner Beine stolpert nach hinten und auch das andere bricht unter dem Gewicht zusammen und ich reiße sie mit mir zu Boden.

Meine Wirbelsäule nimmt den heftigen Fall alles andere als schmerzfrei auf, ebenso wenig wie mein Hinterkopf, und ein lautes, gequältes Stöhnen entweicht mir und ich fletsche die Zähne vor Schmerz. Das zusätzliche Gewicht auf mir macht die Lage nicht besser, obwohl ich die Knochen unter ihrer Haut deutlich hervorstechen spüre. Dennoch weigere ich mich sie loszulassen. Immerhin konnte ich so ihren Fall abmildern, auch wenn ich dafür umso mehr abgekriegt habe.

Der Regen brennt wie Feuer auf meiner Haut, jeder einzelne Tropfen hinterlässt eine neue Feuerflamme auf dem Fleisch. Ich presse ihren Körper fest an meinen, rühre mich jedoch kein Stück. Jeder Teil meines Körpers schmerzt und zittert vor Erschöpfung, dank der großen Menge Alkohols in meines Kreislauf dreht sich nach wie vor alles um mich herum. Meine Kleidung ist völlig durchnässt und eine Schlammschicht hat sich über meinen Körper gelegt dank der Pfütze unter uns.

Es dauert, bis ich realisiere, dass Zoes Körper nicht einmal mehr zittert, sondern es allein mein Körper ist. Panik überfällt mich.

Hektisch richte ich mich auf, doch würde mich am liebsten gleich wieder zu Boden fallen lassen als ich den Schmerz spüre, der jede Zelle meines Körpers flutet. Doch die Panik um Zoe hält mich davon ab und gibt mir die letzte Kraft um meine Beine rechts und links von ihr aufzustellen und sie ihrem leblosen Körper so irgendwie davor zu bewahren wieder schlaff zur Seite zu fallen.

„Zoe?" Meine Stimme ist mehr ein heiseres Wispern als alles andere, während ich ihr Gesicht vorsichtig zu mir umzudrehen versuche. Ihre Augen sind geschlossen und sämtliche Farbe ist aus ihrem Gesicht gewichen, und mein Herz scheint bei dem Anblick für einen Schlag auszusetzen.

Dann beginne ich wie verrückt an ihr zu rütteln.

„Zoe? Hörst du mich? Zoe?" Immer wieder wiederhole ich ihren Namen, bis meine Stimmbänder so heiser sind, dass meine Stimme kaum noch zu hören ist und in einem unverständlichen Schluchzen endet. Meine Hände umschließen ihr Gesicht, versuchen irgendein Zeichen zu erhalten, dass sie noch lebt.

Als meine Arme zu stark schmerzen um so weiterzumachen, lasse ich langsam vom Rütteln ab, doch ich kann mich nicht dazu ringen sie loszulassen.

Wassertropfen laufen das blasse Gesicht hinab, bleiben an einigen Stellen wie den Wimpern oder der Nasenspitze kurz hängen, um dann weiter hinunter zu tropfen.

Zögernd greifen meine Hände wieder nach ihr, die eine Hand an ihre Wange um ihren Kopf zu stützen, die andere an den Hals. Es ist zu dunkel und meine Sicht zu verschwommen, außerdem zittere ich selbst viel zu sehr, und ich habe schon fast aufgegeben, als ich schließlich doch noch finde, wonach ich suche. Er ist nur sehr schwach, doch da.

Ihr Puls.

Schwankend setze ich einen Fuß vor den anderen. Meine Beine zittern unter dem Gewicht, während ich Zoes nach wie vor regungslosen Körper über der Schulter durch den Regen trage. Der Boden unter meinen Füßen ist mittlerweile ein einziger Sumpf und jeder Schritt aus dem Schlamm heraus und wieder hinein erfordert mehr Kraft von mir, die ich nicht mehr habe. Es benötigt schon genug, mich auf den Weg vor mir zu fokussieren und gerade zu laufen. Die Angst, dass Zoe jeden Moment aufhören könnte zu atmen ist das einzige, was mich noch auf den Beinen hält.

Endlich erreiche ich meinen Wohnwagen und öffne mit dem Ellbogen dessen Türe. Erst drinnen angekommen erreicht mich wieder die Erinnerung an das, was ich hier hinter mir gelassen habe, in dem Vorhaben diesen Ort hinter mir zu lassen.

Wo hatte ich überhaupt vorgehabt hinzugehen?

Vorsichtig steige ich über die Glasscherben durch den Wagen in Richtung des Bettes um ihren Körper endlich ablegen zu können, bevor mich meine Kräfte endgültig verlassen. Unter meinen Schuhsohlen klebt der Alkohol und dessen Geruch hat den ganzen Innenraum eingenommen.

Vorsichtig lege ich Zoe auf der Matratze ab und lasse mich müde neben sie fallen. Völlig außer Atem schließe ich die Augen, spüre die Erschöpfung sich in mir breitmachen. Ich weiß, dass es das Falsche ist, jetzt einfach hier liegen zu bleiben, und ich stattdessen uns sauber machen sollte, mich um sie kümmern sollte. Doch mein Körper ist völlig entkräftet, und mein Verstand hat noch immer nicht ganz ihre Anwesenheit verarbeitet, und ich merke gar nicht, wie schnell ich das Bewusstsein verliere und einschlafe.

...

A/N: ich bin fast mit meiner zweiten klausurphase für dieses halbjahr durch und habe es endlich geschafft zeit (und motivation...) für ein neues kapitel zu finden, was längst an der zeit war. ich hoffe euch gefällt das kapitel und ich schaffe es das nächste, welches ich bereits angefangen habe, relativ zügig zu beenden, um die letzten wochen des jahres noch mindestens ein weiteres mal updaten zu können. ich würde mich riesig über feedback für dieses kapitel freuen, und erst recht darüber freuen, was ihr denkt, was passiert ist bzw. noch geschehen wird! scheut euch nicht die kommentarfunktion zu nutzen und denkt daran zu voten :D widmung geht an @xjennystylesx xo








Continue Reading

You'll Also Like

264K 3.2K 33
Ich wusste nicht was ich tun sollte er stand mir sehr nahe und ich konnte seinen durchtrainierten Körper durch sein shirt spüren. Er kam mir ganz nah...
16K 645 49
Dies sind keine zusammenhängenden Geschichten sondern pro Kapitel eine. Viel Spaß beim lesen:) Quellen: de.creepypasta.wikia.com ...
4.2K 235 14
Der Kampf ist vorbei. Die Kälte hat gesiegt. Die Clans sind tot. Nun herrscht Finsternis. Doch es gibt noch Hoffnung. Denn der Funke kann immernoch...
13.4K 107 8
Was würdest du tun, wenn du eines Tages in einem dunkeln Zimmer, verletzt, nackt, und ohne Gedächtnis aufwachst? Flucht ist ausgeschlossen. Das hier...