Selection

By KRUNNA

132K 7.2K 11.1K

Amelia, eine Soldatin aus der dritten Kaste, will eigentlich gar nicht an der Selection teilnehmen. Durch ein... More

Vorwort
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 31
Kapitel 32
Kapitel 33
Kapitel 34
Kapitel 35
Kapitel 36
Kapitel 37
Kapitel 38
Kapitel 39
Kapitel 40
Kapitel 41
Kapitel 42
Kapitel 43
Kapitel 44
Kapitel 45
Kapitel 46
Kapitel 47
Kapitel 48
Kapitel 49
Kapitel 50
Kapitel 51
Kapitel 52
Kapitel 53
Kapitel 54
Kapitel 55
Kapitel 56
Kapitel 57
Kapitel 58
Kapitel 59
Kapitel 60
Kapitel 61
Kapitel 62
Kapitel 63
Kapitel 64
Kapitel 65
Kapitel 66
Kapitel 67
Kapitel 68
Kapitel 69
Kapitel 70
Kapitel 71
Kapitel 72
Kapitel 73
Kapitel 74
Kapitel 75
Kapitel 77
Kapitel 78
Kapitel 79
Kapitel 80
Kapitel 81
Kapitel 82
Epilog
Danksagung und mögliche Fortsetzung

Kapitel 76

859 60 87
By KRUNNA

~ Grace ~ 

Als ich das Klopfen an der Tür hörte, erstarrte ich und packte Nicolas am Arm. Beruhigend legte er einen Arm um meine Schulter und zog mich an sich, den Blick auf die Tür gerichtet. Calder nickte ihm zu und stellte sich dann mit leisen Schritten neben die Tür.

Mein Herz pochte und mir stockte der Atem vor Angst. Als ich blinzelte, war Calder auf einmal verschwunden. Dann hörten wir nichts mehr. Diese Stille war beunruhigend. In der Furcht, es würde gleich etwas passieren, packte ich Nicolas Arm fester. Beruhigend strich er mir über den Rücken.

„Uns wird nichts passieren. Wir sind hier absolut sicher", flüsterte er.

Ich nickte leicht und schloss die Augen. Ich wünschte, ich würde nicht immer so ängstlich sein, aber ich konnte diese Angst einfach nicht abstellen. Ich versuchte mich irgendwie abzulenken und dachte an Amelia. 

Insgeheim fragte ich mich, wo sie war. Ich hoffte, dass sie entkommen konnte. Nach ihrem Aufsehenerregendem Auftritt bei Calders Trauung war sie nun bestimmt Zielperson Nummer eins, besonders was den Anschlag auf den König angeht.

Ich glaubte jedoch nicht, dass sie etwas damit zu tun hatte, immerhin hat sie die ganze Aufmerksamkeit auf sich gezogen und war nicht einmal in der Nähe des Königs gewesen. Sie hätte es wesentlich unauffälliger hinbekommen.

Ich zuckte zusammen, als die Tür aufflog und Calder hereinkam. Hinter ihm stand eine Palastwache, der es nicht besonders gut zu gehen schien. Verwirrt und ein wenig ängstlich sah ich Nicolas an, der jedoch nur Augen für Calder hatte.

Dieser fuhr sich mit beiden Händen übers Gesicht und seufzte. 

„Das ist Amelia", sagte er dann. Seine Stimme klang dünn und bitter. Savannah stand ruckartig auf und wollte zu den beiden, doch Rachel fing sie ab und hielt sie fest.

Amelia betrat den Raum und schloss die Tür hinter sich. Dabei schwankte sie leicht und unter dem Helm konnte ich sehen, wie blass sie aussah. Sie ließ sich auf den Boden sinken, wo sie sich neben der Tür an die Wand anlehnte und erschöpft den Kopf nach hinten fallen ließ.

Nicolas löste sich von mir, sodass ich aufstehen und zu Amelia laufen konnte. Ich stürzte förmlich auf sie zu. Am Rande bekam ich mit, wie sich Aiden, Nicolas und Calder leise unterhielten.

„Amelia!" Ich kniete mich vor sie und versuchte zu erkennen, ob sie verletzt war. Sie winkte ab und schenkte mir ein halbes Lächeln, das mich wohl beruhigen sollte. 

„Alles in Ordnung, mir ist nichts schlimmes passiert. Ich brauche nur eine kleine Pause."

Ich nahm eine bequemere Sitzposition direkt neben ihr ein und nahm ihre Hand. 

„Es tut mir leid, dass ich dich hier mit reingezogen habe. Ich wollte, dass du da bist, aber ich habe die Situation völlig falsch eingeschätzt. Ich hätte nie gedacht, dass es tatsächlich zu etwas derartigem kommen könnte. Und der König..." 

Ich sprach nicht weiter, sondern senkte den Blick und zupfte an meinem weißen Kleid, das durch die Flucht vom Schauplatz des Geschehens nicht unversehrt geblieben war.

Dann sah ich zu Amelia hinüber und bemerkte, dass sie ein Zittern unterdrückte. Rasch stand ich auf und holte ihr eine Decke aus einer Truhe, die sie mit einem dankbaren Blick annahm. Ihre Energiereserven mussten nahezu bei Null liegen.

„Bist du sicher, dass es dir gut geht?", fragte ich schließlich.

Ich war so selbstsüchtig gewesen, sie an meinem besonderen Tag dabeihaben zu wollen, und hatte die Gefahr völlig ignoriert, derer sie ausgesetzt sein würde. Amelia winkte erneut ab und schien nachzudenken.

„Gibt es schon Erkenntnisse darüber, wer den Anschlag verübt haben könnte?", fragte sie dann in leisem Ton und mit Blick auf die anderen. 

„Ich weiß es nicht. Im Moment scheint die Lage noch völlig unklar. Aber anscheinend suchen alle nach dir."

Amelia seufzte. „Das hatte ich mir schon fast gedacht. Deshalb bin ich auch zu dir gekommen."

Verwirrt legte ich den Kopf schief. „Zu mir? Aber..."

„Niemand wird mir glauben, Grace. Ich habe gesehen, dass sich Rebellen unter die Hochzeitsgäste gemischt hatten und dass sie einen Plan hatten. Ich glaube aber auch, dass sie nicht mehr zu dessen Ausführung gekommen sind, weil ihnen jemand zuvorgekommen ist. Und alle scheinen zu glauben, dass ich die Attentäterin war. Ich bin mir sicher, dass es einen Verräter gibt."

Nachdenklich ließ ich den Blick schweifen und ließ das Gesagte sacken. 

„Warum hast du nichts gesagt, nachdem du die Rebellen entdeckt hattest?", fragte ich schließlich ohne jede Absicht eines Vorwurfes. „Du hättest den Anschlag vielleicht verhindern können."

„Nein, das glaube ich nicht. Und ich sehe mich auch nicht mehr in der Verantwortung, das Leben des Königs zu retten. Aber es tut mir leid, dass ich mit meiner Aktion bei Calders Trauung deinen besonderen Tag versaut habe, Grace."

„Du hast jedenfalls alles getan, um ihn für alle Zeiten unvergesslich zu machen", erwiderte ich und schenkte ihr ein echtes Lächeln.

„Grace?" Nicolas kam zu mir und ich bemerkte, dass die anderen offenbar zu einer Entscheidung gekommen waren. „Es wurde soeben eine Krisensitzung mit dem Chef der Leibgarde einberufen. Calder wird teilnehmen und Aiden und ich wollten ebenfalls hingehen, was aber bedeutet, dass wir euch hier nicht beschützen können."

„Was ist mit der Leibgarde oder der Palastwache?"

Nicolas schwieg und schien zu überlegen. „Wir wissen nicht genau, ob wir unseren Männern noch vertrauen können. Wenn Amelia an eine Uniform gelangen konnte, dann könnte es auch sein, dass die Rebellen dieselbe Idee haben. Wir wollen einfach vorsichtig sein und vorerst niemandem vertrauen."

Amelia räusperte sich. „Ich bleibe hier."

Nicolas musterte sie zweifelnd und aus dem Augenwinkel bemerkte ich, wie Calder es ihm gleichtat. Er schien besorgt zu sein und in seinen Augen erkannte ich eine Reue, die mich in die Knie gehen lassen würde.

Und dann kam Savannah, die sich von Rachel bisher fernhalten ließ und stellte sich an seine Seite. Demonstrativ hakte sie sich bei ihm unter, was Calder mit einem lautlosen Seufzer quittierte, was Savannah aber entweder ignorierte oder gar nicht erst bemerkte.

„Ich habe auch noch meine Gabe", sagte sie und sah dann Amelia an, die ihren Blick feindselig erwiderte.

Irritiert sah ich zwischen den beiden hin und her und wusste nicht, ob ich Savannahs Aussage als Drohung gegen Amelia verstehen sollte, oder ob sie einfach nur einen Beitrag für unsere Sicherheit leisten wollte.

„Wo ist eigentlich Prinzessin Elyanor?", fragte Amelia und sah die Prinzen auffordernd an. Nur Calders Blick schien sie eher zu meiden.

„Sie ist bereits abgereist. Und das ist auch gut so. Auf diese Weise haben wir weniger Adelige, die tatsächlich in Gefahr sind." 

Amelia nickte nur presste die Lippen aufeinander. Langsam glaubte ich, dass sie mehr wusste, als uns bekannt war. Aber das war ein Gesprächsthema, das ich anschneiden würde, sobald wir allein waren. 

„Also gut. Wir müssen los. Kontaktiert uns sofort, wenn euch etwas Ungewöhnliches auffällt", sagte Aiden und küsste Rachel liebevoll. 

Nicolas drückte mich noch einmal an sich und küsste mich dann ebenfalls. Es fühlte sich an, als hätte ich hunderte Schmetterlinge im Bauch und für einen Moment fühlte sich alles normal an, als wären wir nur ein frisch vermähltes Ehepaar. Dann löste er sich wieder von mir und lächelte mich an, als wäre er der glücklichste Mensch auf Erden.

Er wandte sich zu Aiden um und die beiden verließen den Raum, nicht ohne uns nochmal einen letzten Blick zuzuwerfen. Calder wollte ihnen folgen, verharrte jedoch unschlüssig im Türrahmen und blieb somit direkt neben Amelia stehen.

„Ich werde nicht so kindisch sein und versuchen, dich zu ignorieren. Also sag, was du sagen willst." Amelia musterte stoisch die Wand gegenüber und sah nicht auf.

Calder musterte sie mit einem undefinierbaren Blick und sah dann rasch über seine Schulter zu Savannah, die die beiden misstrauisch musterte. 

„Es tut mir leid", flüsterte er so leise, dass ich ihn beinahe nicht verstanden hätte, und zog die Tür zu.  

Eine Weile herrschte Schweigen. "Was hast du vorhin gemein, als du gesagt hast, dass jemand den Rebellen zuvorgekommen ist?", fragte ich schließlich. 

Sie drehte ihren Kopf und sah mich lange an. 

„Wenn es die Rebellen nicht waren, dann gibt es nur noch zwei Möglichkeiten. Entweder Elyanor hatte etwas damit zu tun, was angesichts des Krieges zwischen Thalassia und Arvandor entweder das Dümmste oder das Schlaueste war, was sie hätte machen können."

„Und die andere Möglichkeit?"

„Die andere Möglichkeit ist, und die halte ich für viel wahrscheinlicher, dass jemand mit Hintergrundinformationen den Anschlag ausgeführt hat."

Ich sah sie an und war mir nicht sicher, was sie genau damit meinte. Amelia seufzte. „Das würde bedeuten, dass wir einen Verräter in unseren Reihen haben." 


Fortsetzung folgt ... 

~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ 

Hallo ihr Lieben 💕 

Was haltet ihr von dieser Entwicklung? 

Bald passiert wieder mehr 💕 


~ 1467 Wörter 

Continue Reading

You'll Also Like

239K 14.4K 50
Die Napoleonische Zeit hatte endlich ein Ende gefunden und die englischen Bewohner der Kleinstadt Highborough dachten sie würden endlich zur Ruhe kom...
2.1M 54.4K 40
Schüchtern, ängstlich betrachtete Seraphine täglich die Clique des Alphas. Schon seit seinem 18. Geburtstages hatte er es auf sie abgesehen. Sie wur...
105K 5.5K 37
Toni geht während einer Kreuzfahrt über Bord des Schiffes und erwacht, an der Seite von Killian, dem gut aussehenden Kronprinzen, in Atlantis. Da di...
6.3K 204 11
Hier schreibe ich verschiedene Oneshots. Wenn ihr wünsche oder Ideen habt könnt ihr es mir gerne schreiben.