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Versteckt in einer Ecke, wartest du auf ihn.
So wie versprochen taucht Namjoon rechtzeitig auf - er kommt auf dich zu, während du langsam aus deinem Versteck rauskommst, wie gebannt beobachtest du ihn dabei. Je länger du ihn betrachtest, desto mehr macht sich ein bestimmtes Gefühl in dir breit - du hast ihn vermisst. Die ganze Zeit warst du wütend auf Namjoon und hast dir so ziemlich vieles eingeredet, dich von Jimin beeinflussen lassen. Dir zum Ziel gemacht, diesen Mann auf die Knie zu bezwingen.

Für was gleich nochmal?

Dies ist dir im Moment egal, er ist gekommen. Nur ein kurzer Text hat ausgereicht, dass dieser Mann wieder für dich da ist.
Wenige Meter entfernen dich von ihm. Du beschleunigst deinen Tempo, die Angst ihn nicht erreichen zu können, macht sich in dir Breit. Streckst deine Arme in seine Richtung aus und schlingst sie um seinen Körper. Auch Namjoon merkt, wie du dich fühlst, zwar bist du selbst abgehauen, aus seiner Sicht ohne Gründe. Dennoch ist er nicht sauer auf sich. Nein, im Gegenteil er ist glücklich dich bei ihm wieder zu haben. Er drückt dich von sich, schaut dir tief in die Augen, du weißt was er dir damit sagen möchte: Lass uns gehen!
Doch plötzlich ändert sich seine Gestalt, Jimin steht vor dir. „Y/N, vergiss unseren Plan nicht! Wir wollten ihn doch auf die Knie bezwingen, damit du nicht wie die Frauen vor dir endest, oder willst du einer von vielen sein?"
Panisch schubst du ihn von dir, doch er ist dennoch sehr nah an deinem Körper, seine Stimme halt in deinem Kopf, unaufhörlich. Du hältst dir die Ohren zu, du willst seine schrille Stimme nicht hören. Du hast es genug. „Hör auf! Ich will das alles nicht mehr!", gibst du quengelnd von dir.  Dabei kniest du dich auf den Boden, dein Kopf senkst du so tief es geht nach vorne, du berührst fast schon den kalten Asphalt.
„Ich bin noch so jung! Ich habe einen Fehler begangen in dem ich mich auf dich eingelassen habe!", murmelst du, die Tränen durchströmen dein Gesicht. „Ich will zurück zu ihm", möchtest du als nächstes sagen, jedoch scheiterst du kläglich darin. Schluchzend weinst du in deinem Traum.
Öffnest deine Augen, deine Wangen sind durchnässt, fragen brauchst du dich nicht. Du hast in Wirklichkeit geweint, und das wegen einem Mann. Seufzend schließt du deine Augen, es war nur ein Traum.
Du richtest dich auf, nur um festzustellen, dass du dich in einem völlig fremdes Zimmer befindest. Schlecht beleuchtet ist es auch, so langsam wirst du panisch und denkst zurück, was passiert haben könnte.
Wurdest du entführt? Aber wie? Jimins Anwesen ist rundum geschützt, da könnte nicht einmal eine Fliege  unbemerkt in sein Anwesen eindringen. Die ist also kaum vorstellbar, außer es war sein Plan, dich woanders hinzubringen. Du beißt dir auf die Unterlippe, du kannst dich selbst befreien, schließlich hast du so ziemlich einiges dazu gelernt.
Als erstes musst du dich vergewissern, wie du etwas Licht in das Zimmer bekommst. Also fängst du damit an, langsam ertastest du dich auf dem Vierern in die Dunkelheit, ohne zu wissen, wo das Bett genau im Zimmer steht, wo sich die Fenstern befinden, oder wie groß das Zimmer überhaupt ist. Aber mit rumsitzen kommst du womöglich nicht raus, auf das Tageslicht, welches sich durch die Jalousien durchdringen sollte kannst du nicht warten. Du weißt nicht einmal, wie viel Uhr es ist.
Du hältst inne in deiner Bewegung, Schritte kannst du auf dem Boden fühlen, eine Gruppe von irgendetwas nähert sich.
„Scheiße!", fluchst du. So kannst du nicht die ohnmächtige spielen, oder vielleicht doch?

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10.01.21

Who are YouWhere stories live. Discover now