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Wo zuvor noch Hitze ihre Wangen beherrscht hatte, breitete sich jetzt schlagartig eisige Kälte aus. Sie hatte nicht gewollt, dass er das wusste. Sie wollte die selbstbewusste Verführerin sein, die genau wusste, was ihr gefiel und was sie von einem Mann wollte. Nicht die errötende Jungfrau, die völlig unerfahren war. Doch es half nichts, es jetzt zu leugnen. »Ja«, flüsterte sie ergeben.

Kurz blieb es stumm am anderen Ende des Bettes. Dann, mit einer abrupten Bewegung, stand Alexander auf. »Fuck!«

Gegen ihren Willen verstiefte sich Elisabeths Schamgefühl. Warum reagierte er so? Es war doch nur Sex! Sie hatte das dringende Bedürfnis, sich zu bedecken, doch sie zwang sich, dem nicht nachzugeben. Sie würde ihm nicht zeigen, wie verunsichert sie war. Sie schluckte, dann stand sie ebenfalls auf und stellte sich, nackt wie sie war, direkt vor ihn. »Was ist das Problem?«

Alexander blinzelte mehrmals und schüttelte den Kopf. »Du kannst doch nicht ehrlich kein Problem darin sehen, dass du dein erstes Mal Sex mit jemandem hast, der dafür zahlt.«

Herausfordernd reckte sie das Kinn vor. Er war so viel größer als sie, doch sie weigerte sich, sich davon einschüchtern zu lassen. »Es ist mein Körper, Alexander. Meine Worte sind dieselben wie zuvor: Ich möchte wissen, wie es sich anfühlt, vor Leidenschaft zu zerfließen und alles zu vergessen. Ich will, dass du mich dazu bringst, dich anzubetteln, mit mir zu schlafen. Ich meinte das ernst.«

Blitzschnell schoss seine Hand vor, packte ihre Oberarm, wirbelte sie herum und presste sie mit ihrem Rücken gegen seine Brust. Seine beiden kräftigen Arme umschlangen ihren Oberkörper, während sie in ihrem Rücken deutlich spürte, wie sehr dieser Mann sie immer noch wollte. »Bist du dir sicher, dass du weißt, worauf du dich einlässt?«

Sein Tonfall ließ ihren Mund trocken werden. Sie hörte, wie viel Selbstbeherrschung es ihn kostete, sein Verlangen zu zügeln. Sie hörte, wie sehr er hoffte, dass sie es wirklich ernst meinte. Dieser unmöglich gutaussehende Mann wollte sie und nichts in ihrem Leben hatte sie je so erregt. »Ich weiß nicht, ob ich weiß, worauf ich mich einlasse. Ich bin hier, weil ich eine neue Erfahrung will. Ich will dich, Alexander.«

»Fuck!«, kam es erneut von ihm, doch er schien seinen Widerstand aufgegeben zu haben. Schwungvoll packte er sie, hob sie hoch und legte sie dann entschlossen auf der Mitte des Bettes wieder ab. »Ich will, dass du nein sagst, hast du verstanden? Wenn du irgendetwas nicht willst, sagst du nein. Egal, wo wir sind, wie weit wir sind, scheiß auf alles und sag nein, wenn du keinen Bock hast. Ist das klar?«

Seine Stimme klang scharf, beinahe aggressiv, doch sein Blick war weich. Lächelnd legte Elisabeth ihm eine Hand auf die Wange: »Verlass dich drauf, du wirst dir jeden Millimeter meines Körpers hart erarbeiten müssen.«

Mit einem tiefen Knurren beugte er sich zu ihr runter und legte seine Lippen auf ihren Hals. Ein raues Stöhnen entwich ihr, als er sie kurz seine Zähne spüren ließ, und unweigerlich öffnete sie ihre Beine, um ihn zwischen sich zu lassen. Die Hitze kehrte mit neuer Macht zurück. Elisabeth spürte, wie sich Feuchtigkeit zwischen ihren Beinen sammelte, und wie sich ihre Hüfte beinahe ohne ihr Zutun an Alexander rieb.

Zielstrebig wanderte seine Hand zwischen ihren Körpern nach unten und diesmal hielt sie ihn nicht auf. Im Gegenteil, sie wartete sehnsüchtig darauf, dass er sie endlich, endlich berührte. Und als dann seine Finger ihre Mitte fanden und nachdrücklich darüber strichen, wusste Elisabeth, dass es diesem Mann gelingen würde, ihren ständig aktiven Kopf auszuschalten.

Hemmungslos rieb sie sich an seiner Hand, während er fortfuhr, heiße, feuchte Küsse auf ihrem Hals und Nacken zu verteilen. Ihre eigenen Hände hatten ihren Weg zu seinen Schultern gefunden, wo sie sich festklammerte, als würde sie ertrinken. Sie wollte mehr, mehr von ihm, mehr spüren. Mehr. Ihr Atem kam stoßweise, immer wieder unterbrochen von einem Stöhnen, während seine Finger ihre eigene Feuchtigkeit zwischen ihren Beinen verteilten.

Plötzlich ließ er von ihr ab und hielt ihre Hüfte mit einer Hand fest, sodass sie sich nicht mehr bewegen konnte. Verwirrt drehte sie ihr Gesicht, um ihm in die Augen schauen zu können. Er richtete sich wieder ein weniger auf, so dass sein Gesicht genau über ihrem war. Sein intensiver Blick fesselte ihren, während seine Hand sich von ihrer Hüfte löste und den Weg zurück zwischen ihre Beine fand.

Unwillkürlich öffnete sie sich ihm weiter. Anders als zuvor ließ er nun einen Finger zwischen ihre Falten gleiten. Ohne sie aus den Augen zu lassen fand er gezielt seinen Weg. Mit langsamen Bewegungen glitt sein Finger immer tiefer in sie. Es war nicht so, als hätte Elisabeth noch nie Finger in sich gespürt – doch es war definitiv etwas ganz anderes, wenn es nicht die eignen waren. Ein seltsamer Schmerz mischte sich in ihr Verlangen, doch das minderte ihre Erregung nicht, im Gegenteil.

»Mehr«, hauchte sie ihm entgegen und spreizte ihre Beine weiter.

Grinsend kam er der Bitte nach und nahm einen zweiten Finger hinzu. Immer wieder ließ er sie rein und raus gleiten. Der Schmerz legte sich und hinterließ nichts als glühende Lust. Wimmernd begegnete ihre Hüfte seinen Bewegungen. Ihre Hände ließen von seinen Schultern ab und griffen stattdessen das Kopfkissen über ihr, während ihre Augen zufielen und ihr Mund offen blieb. Immer schneller ließ sie ihre Hüfte kreisen, trieb sie Alexander dazu, seine Finger schneller zu bewegen.

Sie hörte ihren eigenen Atem, der inzwischen stoßweise kam und kaum noch von einem Stöhnen zu unterscheiden war. Sie hörte die Geräusche, die Alexanders Finger in ihr verursachten. Sie spürte die Hitze, die von seinem Körper ausstrahlte. Aber vor allem fühlte sie tief in sich eine Spannung, die sie nie zuvor gekannt hatte. Es war, als stünde ihr Körper unter Strom, als würde sich ein Kribbeln in jede Faser ausbreiten. Es gab nur noch sie und ihn.

Der Orgasmus überrollte sie in einer Heftigkeit, dass sie nicht mehr konnte, als ein letztes Mal heiser aufzustöhnen. Dann verwandelten sich all ihre Muskeln in Pudding und ließen sie als zuckende, wimmernde Welle aus Leidenschaft zurück. Nur am Rande nahm sie wahr, wie Alexander seinen Handballen gegen ihren empfindlichen Knoten gepresst hielt, während immer neue Nachbeben ihres Höhepunktes ihren Körper erschütterten.

Doch auch mit diesem Orgasmus war ihre Lust noch nicht abgeebbt. Als sie langsam wieder klar denken konnte, stand ihr Entschluss fest. »Ich will mehr.«



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