Ferienende

3.2K 142 26
                                    

Severus betrat leise das Zimmer seines Sohnes, der noch wie zuvor, reglos im Bett lag. Draco folgte seinem Onkel und setzte sich auf einen Sessel, während Severus sich zu seinem Sohn auf das Bett setzte und den schmalen Körper in die Arme zog. Ganz leise begann er die Melodie zu summen, eher er anfing zu singen: »O Schlaf, mein Schatz. Obwohl der Schnee so kalt und tief ist. Schlaf ein, mein Schatz. Obwohl der Wind so scharf und eisig bläst. Oh still, süßes Baby. Es gibt nichts, wovor du dich fürchten musst. Sei einfach still, liebes Kind, denn meine Liebe die ist immer da. Und ich halt dich sicher in meinen Armen. So kann dir kein Übel etwas anhaben. Dir wird kein Leid geschehen. Wach jetzt auf, mein Schatz. Nun ist die Nacht fast vorbei. Wach jetzt auf, süßes Baby. Es gibt eine Welt, die hier auf dich wartet«, Stille senkte sich über den Raum. Severus wiegte seinen Sohn und Tränen rannen ihm über das Gesicht. Harrys Atmung hatte sich beschleunigt und Severus strich ihm beruhigend durch das dunkle Haar, als der Junge plötzlich die Augen öffnete.

»H-Harry? Harry, kannst du mich hören?«, sofort bettete Severus seinen Sohn wieder auf die Matratze und beugte sich über ihn.

»D-Dad?«, Harrys Stimme war heiser und schwach, aber deutlich. Severus drückte seinen Sohn an sich und weinte. Draco war aufgesprungen und grinste. Er sah noch einmal zu seinem Onkel und Harry, ehe er aus dem Raum rannte, um seinen Eltern Bescheid zu geben.

Harry erholte sich in den folgenden Tagen erstaunlich gut. Er hatte keinerlei Folgeschäden erlitten und das überraschte selbst die Heiler. Mit seinem Vater hatte er über seine Begegnung mit Lily und James gesprochen und wie sie ihm geholfen hatten, am Leben festzuhalten. Severus war skeptisch, als Harry äußerte, genau wie Draco in drei Tagen wieder nach Hogwarts fahren zu wollen. Sein Vater hielt es für besser, wenn er sich noch erholte, aber Harry hatten einen ähnlichen Dickkopf, wie seine Mutter, wie Severus ihm bescheinigte, also stimmte er zu. Harry hatte auch inzwischen an Ron und Hermine geschrieben und ihnen alles erklärt. Es waren auch bereits Antworten gekommen, oder besser gesagt eine gemeinsame Antwort der beiden, was bedeutet, dass Hermine bei den Weasleys war. Sie freuten sich sehr für ihn, auch wenn Ron offenkundig noch nicht ganz fassen konnte, das Snape zum einen Harrys Vater war und vor allem, dass Dumbledore Harrys Großvater war. Dieser hatte sich natürlich sehr um seinen Enkel gesorgt und war häufiger im Manor gewesen, als Harry noch im Koma lag. Nun, zwei Tage vor der Abreise nach Hogwarts stand er überraschend vor den Toren des Anwesens, auf welchem Harry und Severus auch die letzten Tage verbracht hatten.

»Direktor, schön Sie wieder zu sehen«, sagte Narzissa und trat auf die Seite, um den Mann eintreten zu lassen.

»Ich danke Ihnen, Mrs. Malfoy. Ich wollte, nachdem ich hörte, dass mein Enkel wach ist, noch einmal nach ihm sehen. Ich hoffe, ich störe nicht.«

»Nein, natürlich nicht. Kommen Sie«, Narzissa führte den Direktor auf die Terrasse. Severus und Lucius saßen in Korbstühlen und lasen, während Harry und Draco gerade dabei waren auf die Kastanie zu klettern.

»Dad?«, Severus legte sein Buch zu Seite, stand auf und umarmte seinen Vater kurz.

»Ich wollte doch noch mal nach euch sehen, auch wenn du mir versichert hast, dass es Harry gut geht«, erklärte Dumbledore. Severus nickte.

»Harry!«, er rief zu den Jungen hinunter, die sofort aufsahen. Draco entdeckte Dumbledore als Erster.

»Hey, schau mal dein Großvater ist da«, sagte er grinsend.

»Brauchst gar nicht grinsen, ja er ist mein Großvater und das ist sicher nicht das Schlechteste«, feixte Harry und rannte, gefolgt von Draco zur Terrasse.

»Grandpa!«, sagte er und umarmte den Direktor, ohne weiter darüber nachzudenken. Albus Dumbledore war kurz verblüfft, legte dann aber seine Arme um den Jungen.

Aus der FerneWhere stories live. Discover now