Calle escondida

2.6K 130 21
                                    

Severus stürzte in das Zimmer seines Sohnes. Der Junge saß weinend und bebend auf seinem Bett. Leonas hatte seinen Kopf auf Harrys Knie gelegt und schien zu versuchen, ihn zu beruhigen.

»Harry, was ist passiert?«, Severus ging zum Bett und zog seinen wimmernden Sohn in die Arme. Remus stand hilflos daneben und hatte den Kniesel etwas vom Bett weggezogen, was diesem aber nicht sonderlich gefiel. Offenbar war der Beschützerinstinkt des Tieres sehr ausgeprägt. Severus strich dem weinenden Harry sanft über den Rücken. Fragend sah er zu Remus, der aber nur mit den Schultern zuckte.

»Harry, rede mit mir«, sagte der Lehrer und drückte den Jungen etwas von sich. Mit roten Augen sah dieser ihn an und schluckte schwer.

»War es ein Traum?«, wollte Severus wissen. Harry nickte.

»Was hast du gesehen?«

»Mein Onkel, er hat...er hat mich geschlagen und gesagt, dass du mich nie wolltest und du mich auch wieder weggeben würdest und...und dann würde ich wieder zu ihnen kommen und...«, Harry brach ab und vergrub sein Gesicht wieder in den Sachen seines Vaters. Dieser kochte vor Wut. Petunia und ihr Mann hatten seinen Sohn gebrochen auf verschiedene Art und Weise. Severus wusste, dass die Seele Zeit brauchte, um zu heilen, aber er hatte gehofft, dass sein Schlaf endlich ruhiger wurde.

»Hey, du weißt, dass das nicht stimmt...«, sagte Severus und drückte seinen Sohn wieder enger an sich.

»J-ja ich weiß...«, schluchzte dieser.

»Dein Großvater, ich, Remus, Lucius, Narzissa, niemand von uns wird zulassen, dass dir etwa passiert, okay?«, sagte Severus und suchte die Augen des Jungen. Zaghaft nickte Harry.

»Sehr gut und nun komm, du schläfst bei mir«, sagte Severus entschlossen. Harry schwang die Beine vom Bett und nahm die ausgestreckte Hand seines Vaters.

»Tut mir leid...«, flüsterte dieser, als sie an Remus vorbeikamen. Die schüttelte den Kopf.

»Wir reden ein anderes Mal...«, raunte er und ließ nun auch Leonas los, der Harry sofort folgte.

Harry schien sich in den folgenden Tagen wirklich zu erholen. Er genoss die Zeit in Spanien sichtlich. Die Tierwesen hatten es ihm angetan und so half er Miguel, wo es nur ging. Leonas wich ihm nur selten von der Seite, eigentlich nur dann, wenn Harry, Severus und Remus, das Grundstück verließen. Bald waren es nur noch drei Tage, bis sie Spanien wieder verlassen würden. Severus wusste, dass Harry davor Angst hatte. Obwohl er sich bei seinem Vater sicher fühlte, hatte er immer noch ab und zu die Befürchtung von ihm wegzumüssen.

»Hey aufwachen!«, sanft rüttelte Severus an der Schulter seines Sohnes und zog ihm dann die Decke weg.

»Mhm...Dad...es sind Ferien«, maulte Harry und drehte sich auf die Seite. Aber inzwischen hatte Leonas angefangen ihm die Fußsohlen abzulecken.

»Leo, ¡detente! (Leo, hör auf!)«, sagte er und zog den Fuß weg. Severus war immer wieder beeindruckt. Harry hatte in der kurzen Zeit hier bereits ganz gut Spanisch gelernt. Er schien viele Sachen einfach aufzuschnappen und dann zu verinnerlichen. Es half ihm auf jeden Fall bei Leonas. Der Kniesel hörte einfach auf Spanisch besser als auf Englisch.

»Nun komm schon. Wir wollen heute noch mal in die calle escondida und ein paar Mitbringsel einkaufen«, sagte Severus und zog Harry auf die Beine.

»Okay, okay. Ich geh duschen«, sagte dieser und ging, gefolgt von Leonas aus dem Raum, nur um sich gleich wieder umzudrehen und: »Quédate aquí, quiero ducharme solo! (Bleib hier, ich will allein duschen!)«, dem Tier streng aufzutragen. Der Kniesel sah ihn etwas verwirrt an, blieb aber neben Severus im Zimmer sitzen.

Aus der FerneKde žijí příběhy. Začni objevovat