CHAPTER 27

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Ich saß bei Ashton in der Küche und stopfte sinnlos Kuchen in mich hinein, während ich ihm seinem ungebändigten Gezeter lauschte.

"Ist ja nicht so, dass er uns von seinem Plan erzählt haben könnte, um uns alle vielleicht vor einem Nervenzusammenbruch zu bewahren", schimpfte er, während er die ohnehin schon glänzend saubere Küchenplatte mit einem Lappen polierte, und dabei immer wieder böse Blicke zu den anderen warf, die sich um Aaron geschart hatten.

"Ich find das echt nicht Ordnung." Er hatte seine Stirn in Falten gelegt, und ich tätschelte seine Hand.

"Seine Umsetzung war nicht ganz fehlerfrei, aber wenigstens hat er's versucht."

Ich war eigentlich auch nicht unbedingt gewillt, Aaron zu verteidigen, aber ich war wahrscheinlich längst nicht so sauer auf ihn, wie Ashton.

"Er hat uns für eine halbe Stunde in dem Glauben gelassen, dass wir einen Verräter in unseren Reihen haben." Er schüttelte den Kopf. "Ich kann mir nicht vorstellen, wie man einen Plan schlechter ausführen könnte."

Ich stopfte einen Schokobrownie in meinem Mund, um ihn nicht antworten zu müssen.

Leider war dieser Brownie so perfekt, dass ich gleich noch einen anderen hinterher fressen musste.

Ashton warf mir einen befremdeten Blick zu, sagte aber nichts.

"Aoife?", fragte plötzlich jemand hinter mir.

Ich drehte mich um und sah direkt in Thomas dunkelbraue Augen.

Panisch versuchte ich, den Browie hinunterzuschlucken.

"Ja?", krächzte ich, wobei mindestens die Hälfte des Brownies in meine Luftröhre gelangte.

"Wir haben gleich eine Lagerbesprechung. Kommst du?"

Ich nickte und lächelte Ashton zu Abschied zu, der die Küchenplatte Stück für Stück abtragen würde, wenn er weiterhin mit so einer Aggression vorgehen würde.

Thomas sagte nichts, während wir peinlich berührt nebeneinander den Mittelgang entlanggingen.

Ich bemerkte jedoch, dass er mir immer wieder schnelle Blicke zuwarf, als wollte er etwas sagen, es aber dann lieber blieben ließ.

Schließlich entschied ich, die Initiative zu ergreifen. "Ähm, ganz schön überraschend, die Sache mit Aaron."

Thomas nickte. "Das kannst du laut sagen. Zum Glück ist niemand nachhaltig wütend auf ihn deswegen."

Ich entschied, Ashton vorerst nicht zu erwähnen, und nickte stattdessen nur zustimmend.

Während der Lagerbesprechung wurde Aaron wie ein Held gefeiert, was ihn aber nicht unbedingt zu begeistern schien.

Dave verfolgte Ares auf der Karte, während wir versuchten, einen Plan auszuklügeln, das Lager endgültig zu zerschlagen, und die CoN in alle Himmelsrichtungen zu zerstreuen.

"Ich würde auf gar keinen Fall heute einen Angriff wagen", warf ich ein. "Wir sollten erst einmal das Hauptquartier auskundschaften, und das eine lange Weile, damit wir von absolut nichts überrascht werden können."

Thomas nickte. "Ich stimme Aoife zu. Ein voreiliger Angriff könnte alles zerstören."

Shane, der sich wohl schon auf eine blutige Schlacht gefreut hatte, machte ein trauriges Gesicht.

Ich grinste ihm zu. "Bald, Shane. Gedulde dich."

"Ich hab ihn!", rief Dave plötzlich triumphierend. "Ares ist nun endlich zur Ruhe gekommen, und zwar in einem Gebäude in - wartet", er zoomte etwas aus der Karte heraus, "in Manhattan!"

Sangster's GangstersWhere stories live. Discover now