CHAPTER 31

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Gegen Mitternacht war ich durchgefroren bis auf die Knochen, aber ich war am Ziel.

Das Hauptquartier erstrahlte in seiner alten Pracht vor mir, und ich versuchte nicht in den Fluss zu fallen, während ich durch den Fußgängereingang ins Innere des Lofts vordrang.

Schon von Weitem hörte ich die typischen Schüsse, die eine intensive Trainingssession andeuteten.

Tatsächlich bewahrheitete sich meine Vermutung, denn als ich endgültig ins Hauptquartier trat, waren mindestens drei Viertel der SGs in irgendwelche Kämpfe verstrickt.

Die eine Hälfte trainierte bei Franklin und Shane, während die Nahkampf-Enthusiasten von Aaron unterwiesen wurden.

Zum Glück gab es noch Dave, der auf seinem gewohnten Posten neben dem Ring saß, und etwas in seinen Laptop hackte.

Seine intensive Arbeit hielt ihn jedoch nicht davon ab, bei Gelegenheit spöttische Kommentare über eventuelles Versagen der Nahkämpfer loszuwerden.

Gerade, als Jake einen besonders kräftigten Schlag in die Magengegend einstecken musste, lachte er wieder keckernd und ich gab ihm einen leichten Schlag auf den Hinterkopf.

"Mach's besser", grinste ich, und ließ mich neben ihn auf die Bank fallen.

"Aoife, was für eine... angenehme Überraschung", murmelte er ironisch, während er seinen Laptop aus meiner Reichweite entfernte, als fürchtete er, dass dieser Ziel meiner nächsten Attacke werden würde.

"Danke, Dave." Ich sah mich suchend um. "Hast du Thomas gesehen? Ich muss mit ihm sprechen."

"Nope." Dave wandte seine Aufmerksamkeit wieder seiner Arbeit zu. "Keiner hat ihn gesehen. Er will wahrscheinlich seine Ruhe."

Ich runzelte die Stirn. "Warum das?"

"Er will vermutlich noch einmal in sich gehen, schließlich greifen wir morgen an."

Ich benötigte ungefähr zwei Sekunden um seine Worte einziehen zu lassen. "Ihr tut was?! Hatten wir nicht einvernehmlich entschieden, dass es zu früh ist, um anzugreifen?"

Dave zuckte mit den Schultern. "Thomas denkt, wir sind bereit. Außerdem sind die CoN seit Ares' Tod nur noch wütender und brutaler geworden." Er beugte sich leicht vor. "Außerdem heißt es, dass Aidos zurück ist."

Okay, das waren entschieden zu viele schlechte Nachrichten für einen Tag.

"Weißt du was?", murmelte ich. "Ich suche Thomas jetzt persönlich. Ist mir egal ob er seine innere Ruhe sucht."

Ich erhob mich abrupt von der Bank und Dave warf mir einen gelangweilten Blick zu.

"Viel Glück dabei."

"Danke", zwitscherte ich, lauter als nötig.

Meine Stimme veranlasste Aaron dazu, sich zu mir umzudrehen, woraufhin Jake ihm einen Kinnhaken verpasste, der sich gewaschen hatte.

Ohne Mitleid wandte ich mich von der Szenerie ab. Aaron verdiente in meinen Augen viel mehr als bloß einen einfachen Kinnhaken.

Ich atmete tief ein und aus, um meine Wut ein wenig abzubauen. Aaron war jetzt nicht das Problem.

Ich musste Thomas finden, um ihm von Dad zu erzählen.

Dies stellte sich jedoch als äußert schwierig heraus. Thomas wusste wirklich, wie man nicht gefunden wurde.

Also verbrachte ich die nächsten zwei Stunden damit, suchend durchs Loft zu irren, ich durchquerte sogar die kleineren Gänge, die aus dem Treppenhaus herausführten, doch ich wurde einfach nicht fündig.

Sangster's GangstersWhere stories live. Discover now