CHAPTER 7

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Ich war schon wieder auf halbem Weg nach Manhattan, als das vertraute Piepsen meines neuen Handys Thomas' Antwort ankündigte.

Bevor ich jedoch auf das Display sah, schloss ich für einen Moment die Augen und atmete tief ein und aus.

Jetzt wurde es ernst.

Okay. Steige an Ecke Broadway Ecke Timessquare in den schwarzen Ford mit den abgedunkelten Scheiben ein.

Das war's. Kein "Oh wie toll, dass du mitmachst" oder "Wow, Aoife, das hätte ich wirklich nicht von dir erwartet". Nur ein simples Okay mit einer Anweisung.

Ich musste dreimal umsteigen, bis ich schließlich zum vereinbarten Treffpunkt gelangte. Inzwischen war es fünf Uhr. Normalerweise hätte ich schon zu Hause sein müssen. Für den Fall, dass Dad kurz vorbeikam, um nach dem Rechten zu sehen, schrieb ich ihm eine Nachricht, dass ich mit Ashley und Nicole in der Stadt sei.

Der Times Square war wie immer total überfüllt. Auf dem schmalen Streifen Fußgängerzone war es einem unmöglich, sich auch nur ansatzweise gegen den Strom zu bewegen, so riesig waren die Touristenmassen, die nur ein Ziel hatten: die rote Tribüne am Ende des Platzes, von der man das wunderschöne Treiben überblicken konnte.

Ich jedoch musste in die andere Richtung. Da ich weder Lust hatte, von einer Reihe an Taxis überrollt zu werden, noch von ein paar zu enthusiastischen Touristen zerquetscht, blieb mir nichts anderes übrig, als den Weg zum Treffpunkt durch eine Shopping Mall zu nehmen.

Dort drinnen herrschten leider ähnlich überfüllte Verhältnisse, die ich lieber nicht näher erläutern wollte.

Als ich schließlich völlig außer Atem die vereinbarte Ecke erreicht hatte, wartete dort zu meiner allergrößten Erleichterung ein Wagen, der genau auf Thomas' Beschreibung passte.

Als Aaron schließlich mit einem breiten Grinsen aus dem Gefährt kam, war ich mir endgültig sicher, dass es das richtige Auto war.

"Hey, Aoife!", rief er lachend. "Warst du shoppen?"

Er hatte mich wohl mit übellauniger Miene aus der Mall kommen sehen. Ich schnaubte bloß und ließ riss eine der Hintertüren auf.

Natürlich waren die Fenster von innen absolut blickundurchlässig. Was hatte ich erwartet? Dass Thomas mir ab jetzt bedingungslos vertraute?

Auch der Fahrerbreich war durch eine schwarze Trennwand vor meinen Blicken sicher.

Aaron stieg auf der anderen Seite ein, wobei er ein kleines Licht an der Decke aktivierte, sodass ich nicht mehr im Stockdunklen ausharren musste.

"Du hast also zugestimmt", grinste der ewig fröhliche, schwarzhaarige Hottie.

"Ja", antwortete ich kurz angebunden.

Aaron war süß, aber ich war gerade nicht in der Stimmung für Smalltalk.

"Ich glaube, Thomas ist mehr als glücklich darüber", fuhr Aaron weiter fort. "Obwohl er seine Gefühle normalerweise vor mir versteckt, konnte ich wirklich erkennen, wie euphorisch er über deine Zustimmung war."

"Aha", entgegnete ich betont gelangweilt. Innerlich grinste ich aber in mich hinein. Meine Rolle in seinem Plan war doch größer, als ich angenommen hatte. Wenn das keine guten Nachrichten waren.

Aaron gab es nach zwei weiteren Versuchen auf, ein Gespräch mit mir ins Rollen zu bringen, während ich die ganze Zeit aus dem blickdichten (und somit sehr langweiligen) Fenster starrte.

Diesmal brauchten wir für die Fahrt zum Hauptquartier kürzer als letztes Mal, ich war mir relativ sicher, dass der Fahrer diesmal die Umwege vermieden hatte. Anscheinend wurde meine Anwesenheit dringender benötigt, als mir klar gewesen war.

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