CHAPTER 19

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Im Hauptquartier herrschte maximale Alarmbereitschaft. In den drei Wochen, die ich bisher dort verbracht hatte, war mir die Stimmung niemals so gehetzt und angespannt vorgekommen.

Shane befüllte gerade zwei Kastenwägen mit Waffen, Franklin stattete jeden (diesmal wirklich ausnahmslos jeden) mit kugelsicheren Westen aus.

Ich sah mich um. Halb hatte ich erwartet, Ashton buoyant wie immer auf uns zukommen zu sehen, bevor mir bewusst wurde, dass das heute nicht passieren würde.

Mein Herz zog sich schmerzhaft zusammen beim Gedanken daran, dass ich vielleicht erneut jemanden verlieren würde.

Nein. Heute nicht.

Heute würde alles gut gehen.

Thomas führte gerade eine hitzige Diskussion mit Dave, als ich dazustieß.

Beide unterbrachen sich sofort hastig, und mir wurde klar, dass sie soeben über mich gesprochen hatten.

Na super.

"Hey, Leute", begrüßte ich sie nervös. "Was ist der Plan?"

Thomas nickte Dave zu, der daraufhin ein paar Schritte zurückmachte und sich über seinen Laptop beugte, der auf einer der Waffentruhen stand.

"Wie du ja weißt, haben die CoN Ashton und Paul in ihrer Gewalt", begann Thomas, seine Stirn in tiefe Furchen gelegt.

Ich nickte.

"Die CoN würden uns die beiden jedoch freiwillig wieder ausliefern." Thomas sah mich ernst an. "Du kannst dir ihren Erlös vorstellen."

"Mich", erwiderte ich mit erstaunlich fester Stimme.

Was sonst? Ares hatte bei unserer letzten Begegnung wirklich deutlich gemacht, wie dringend er mich brauchte.

Apropos Ares. Wurde Zeit, dass irgendjemand diesem Quälgeist endlich eine Kugel durch den Kopf jagte.

"Was muss ich tun?"

Thomas zog mich etwas abseits vom Geschehen und beugte sich zu mir herunter, sodass ich ihm unweigerlich in die Augen sehen musste.

Ich spürte, wie mein Herzschlag sich beschleunigte. Waren wir uns jemals so nah gewesen?

"Aoife, du musst dich zu nichts verpflichtet fühlen", murmelte er eindringlich.

"Ich will das tun", flüsterte ich zurück, meine Augen wanderten über sein ebenmäßiges, blasses Gesicht und ich wurde in meinem Willen nur noch bestärkt. "Ashton ist ein guter Freund von mir, und auch Paul kann ich nicht einfach sterben lassen."

Ein angespannter Zug hatte sich um Thomas Mund gebildet. "Ich hatte gehofft, du lehnst ab."

Ich starrte ihn perplex an. "Warum das bitte?"

"Ich will nicht, dass dir irgendetwas geschieht."

Aoife, dein Gekreische kannst du dir für später aufheben. Jetzt heißt es erst einmal einen kühlen Kopf bewahren.

"Mir passiert nichts." Ich lächelte. "Solange ich Aaron und dich habe."

Er sah nicht überzeugt aus. "Ich werde dreifach Wachen vor deinem Haus aufstellen, wenn das vorbei ist."

Ich verdrehte die Augen. "Wie man sieht, braucht ihr diese Leute dringender als ich. Und jetzt sag mir endlich, was meine Aufgabe ist!"

Thomas sah mich ein letztes Mal prüfend an, bevor er einen Schritt zurückmachte, und laut Aarons Namen rief.

Dieser kam sofort auf uns zu, und sah mich neugierig an. "Wie hast du dich entschieden?"

"Wie glaubst du wohl?", knurrte Thomas hinter mir.

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