CHAPTER 14

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Als ich zwischen Shane und Aaron in einem der gestohlenen und schwergeschützten Polizeiwagen saß, war meine Aufregung überwältigend.

Shane erzählte mir gut gelaunt von anderen Missionen, die er absolviert hatte, egal ob sie gelungen waren oder nicht. Unglaublich, was die Sangster's Gangsters in den letzten paar Jahren alles geleistet hatte. Anhand der Chronologie von Shanes Erzählungen konnte ich ausmachen, dass die Missionen am Anfang eher zum Spaß gewesen waren, bevor sie im Laufe der Zeit an Ernsthaftigkeit gewonnen hatten.

"Und wie oft geht jemand von euren Leuten drauf?", fragte ich neugierig, und zugegebenermaßen auch etwas taktlos.

Shane grinste. "Im Jahr müssen ungefähr fünf dran glauben."

Aaron auf meiner linken Seite gab ein abfälliges Schnauben von sich. "Das sind Menschenleben, verdammt, reißt euch zusammen!", blaffte er und ich zuckte unwillkürlich zusammen.

Er hatte Recht. Ich war in letzter Zeit wirklich nicht mehr sonderlich realitätsnah.

"Tut mir leid", murmelte ich leise, doch Aaron schwieg.

Er war, ebenso wie Shane und der ganze Rest, mit einer kugelsicheren Weste, einer Shotgun auf dem Rücken und einem kleineren Maschinengewehr über dem Arm ausgestattet.

Durch die Blässe seiner Haut kamen die blaugrünen Augen wunderschön zu Geltung, und ich versuchte, ihn nicht allzu auffällig anzustarren.

Mir gegenüber saß Daniel, Jakes Zwillingsbruder. Die beiden glichen sich jedoch bloß in ihren dichten Locken.

Ich musste kurz lächeln, als ich daran dachte, dass ich jetzt schon zwei Zwillingspaare kannte, sowohl Finn und Ashley als auch die Neuseeländer.

Daniel grinste zurück, offenbar in der Annahme, mein Lächeln hätte ihm gegolten. Indirekt entsprach das ja auch der Wahrheit.

Thomas hatte mich ebenfalls in eine kugelsichere Jacke gesteckt, und ich musste zugeben, dass ich mich ziemlich cool fühlte.

Wenn Ash oder Nicole nur sehen könnten, was ich gerade machte.

Ash würde zwei Jahre lang nicht mehr mit mir reden, aufgrund ihrer Abneigung gegen Sangster's Gangsters als auch gegen Gewalt, während Nicole wohl einer Fangirl-Attacke erliegen würde.

Insgesamt waren fünf Polizeilaster mit jeweils zwölf Männern vom Hauptquartier aufgebrochen, wir waren dabei mitunter den letzten.

Deshalb herrschte auf dem Parkplatz hinter dem Stützpunkt schon reges Treiben, als wir endlich aus dem Wagen stiegen.

Thomas war von einer Traube stark gerüsteter SGs umgeben, denen er gerade die letzten Taktiken erklärte.

Sie alle hingen konzentriert an seinen Lippen und so hatte ich genug Zeit Thomas eine Weile lang diskret zu beobachten.

Die Sonne war soeben aufgegangen, und das rötliche Sonnenlicht spielte mit seinem Haar, welches dadurch von einem leicht goldenen Schimmer durchwirkt wurde.

Das Schwarz der Schutzanzüge stand ihm gut, es ließ ihn irgendwie seltsam erhaben wirken.

"Bereit?", erklang eine amüsierte Stimme hinter mir und ich drehte mich erschrocken um.

Ashton stand in der gleichen Ausrüstung wie der Rest dieser fröhlichen Vereinigung neben dem Laster, aus dem ich soeben ausgestiegen war.

Dass er in Bodenmissionen antreten würde, überraschte mich. "Bist du nicht der Koch?"

"Doch", grinste er. "Aber ich kann mit einer Shotgun mindestens genauso gut umgehen wie mit einem Kochlöffel."

Ich lachte. "Wenn das so ist."

Sangster's GangstersWhere stories live. Discover now