CHAPTER 2

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Thomas Sangster, der wohl meistgesuchte und meistgefürchtete Verbrecher der gesamten Stadt stand seelenruhig vor mir und blickte mich mit schief gelegten Kopf an.

"Kennen wir uns?" Seine blonden Haare sahen in Natura aus wie gesponnenes Gold, und auch die Form und Farbe seiner Augen konnte auf keinem Foto dieser Welt richtig eingefangen werden.

Trotzdem war er es unzweifelhaft.

Ich antwortete lieber gar nichts. Meine Lektion hatte ich für heute schon gelernt. Keine dicke Lippe mehr riskieren.

Sangster schien mein Schweigen als Schockstarre zu verstehen, denn er kam langsam auf mich zu.

"Komm mir nicht zu nahe!", fauchte ich und wich sofort ein paar Schritte zurück.

Dabei stieß ich gegen etwas Hartes. Erschrocken fuhr ich herum. Ich war gegen einen von Sangsters Handlangern gestoßen.

Oh Gott, der war groß. Mindestens sechseinhalb Fuß.

Der Riese packte mich sofort an beiden Armen, sodass ich mich nicht mehr bewegen konnte.

"Was soll ich mit ihr tun, Boss?", erkundigte sich der Schrank und ignorierte meine verzweifelten Fluchtversuche geflissentlich.

"Lass mich los!", kreischte ich. "Du schnürst mir das Blut ab, du ungehobelter Flegel!"

Der Riese warf Sangster einen fragenden Blick zu.

"Du kannst sie ruhig loslassen, Shane. Sie kann sowieso nicht entkommen."

Shane tat wie geheißen und schoss einen warnenden Blick auf mich ab. Ich rieb mir verärgert über die Oberarme und stierte Sangster wütend an.

"Warum habt ihr mich gerettet?"

Sangster schien meine Frage nicht ganz zu verstehen, denn er hob die Augenbrauen. "Wieso nicht?"

"Das ist doch sonst auch nicht euer Stil. Jungfrau in Not und so."

Sangster verschränkte die Arme. "Du setzt dich also mit uns auseinander."

"Wer tut das nicht?", schnaubte ich, und versuchte unauffällig ein paar Schritte zurück zu machen. Ein Räuspern hinter mir ließ mich innehalten.

Verdammt, da stand noch so ein Schrank.

"Warum hast du eigentlich drei solcher Bodyguards dabei?", höhnte ich, als ich bemerkte, dass ich umstellt war. "Musst du für irgendwas kompensieren?"

Es stimmte wirklich. Sangster war kleiner als seine Kumpels, jedoch hatte ich das Gefühl, dass er nicht minder tödlich war.

Shane hinter mir gab einen wütenden Laut von sich, doch Sangster brachte ihn mit einem Wink zum Schweigen.

"Ist schon gut, Shane." Er wandte sich wieder an mich. "Manieren scheinst du ja keine zu haben."

"Oh, doch, die habe ich durchaus, aber ich verschwende sie definitiv nicht an Typen wie euch."

Sangster strich sich nachdenklich über die Unterlippe. "Ich kenne dich. Du kommst mir bekannt vor."

"Schön. Kann ich gehen?"

"Aaron?", versetzte Sangster.

Ein schwarzhaariger Typ kam hinter mir hervor. "Ja, Thomas?"

"Woher kennen wir sie?"

Aha. Ein eigenes Gehirn hatte Sangster anscheinend auch nicht.

Dafür musste dieser schnuckelige Schwarzhaarige wohl einspringen. Ich besah ihn mir kurz.

Sangster's GangstersWhere stories live. Discover now