Teil 18

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Der Wind bließ mir wie auch schon vorher um die Ohren, doch brachte mich dank des Brudi Beanies nicht mehr zum Frösteln. Mein Fuß setzte sich wieder auf den Asphalt, um erneuten Anschwung zu nehmen, bevor er sich wieder zu meinem anderen Fuß auf das Board stellte. Langsam aber sicher näherte ich mich dem Rheinpark und bog schließlich auf den Weg, durch den ich direkt zu Ardys und meinem Lieblingsplatz in diesem ganzen Gebiet kommen sollte. Ich fuhr noch mehrere Minuten einfach am Rhein entlang, bis der Dom schon eine relativ große Entfernung zu mir hatte. Ich rollte weiter, vorbei an einigen Bäumen, die auf den mattgrünen Wiesen standen, bis ich unseren Platz erkennen konnte. Genauso wie die Umrisse einer dunkel gekleideten Person, die auf dem Boden saß: Ardy. Je näher ich ihr kam, desto mehr konnte ich seine Haltung erkennen. Die Knie hatte er angewinkelt, seine Hände darum geschlungen. Sein Kopf ruhte auf seinen Knien, und seine Augen fokussierten, soweit ich das sehen konnte, durchgehend das Wasser des Rheins. Je näher ich kam, desto besser konnte ich ihn erkennen, doch nicht seine Gesichtszüge. Auch wenn ich sie erahnen konnte, stieg ich trotzdem so schnell wie möglich von meinem Board, nahm es in die Hand und lief die letzten Meter über die ebenfalls mattgrüne Wiese auf ihn zu.

Die Jahreszeit ließ die Farben der Natur viel dunkler und trüber wirken. Aus dem strahlenden grün von Wiesen oder den Blätterkronen der Laubbäume wurden kahle Bäume auf matten Wiesen. Von blühenden Pflanzen war weit und breit bei diesen kühlen Temperaturen nichts zu sehen. Und genau dies verstärkte in diesem Moment die Gefühlslage, die hier wohl herrschen wird.

Ein Fuß setzte sich langsam vor den anderen. Ich wollte so schnell wie möglich bei Ardy sein, aber innerlich hielt ich mich doch selbst davon ab.

Nie vergessen - Tardy-FFWhere stories live. Discover now