Nie vergessen - Tardy-FF

Teil 41

Er tat genau das, was ich ihm sagte. Und ich war mir sicher, er hatte bereits eine Ahnung, was ich mit ihm vorhatte. Sein rechter Arm hob sich, langsam und bedacht, zur Seite, bis seine Finger die Tapete der Wand berührten. Er fuhr ein paar Sekunden mit seinen Fingerkuppen über die gleiche Stelle.

"Was fühlst du?" fragte ich. Ich stand wieder direkt hinter ihm und beobachtete jeder seiner Bewegungen.

"Deine Zimmerwand." antwortete er mir ruhig.

"Und wie fühlt sie sich an?" hakte ich nach. Mit seinen Fingern strich er wieder über die Wand.

"Kalt. Rau." kam es von ihm, nach einiger Zeit, zurück. Meine rechte Hand griff nach seinem Handgelenk, um seinen Arm wieder von der Wand wegzuziehen.

Ich bewegte seinen Arm ein Stück nach vorne und legte seine Finger anschließend wieder in Richtung der Wand, an der etwas in meinem Zimmer Platz fand.

"Was fühlst du hier?" fragte ich ihn nun. Seine Finger berührten den Gegenstand nur kurz, bevor sie sich wieder von alleine entfernten.

"Den Fernseher. Taddl, ich weiß, wie es in deinem Zimmer aussie-" Ich unterbrach ihn, in dem ich wieder nach seinem Handgelenk griff, während ein Finger der anderen Hand sich auf seine Lippen legte.

"Zwei Schritte nach vorn." war meine nächste Anweisung für ihn, die er dann auch mit einem Nicken befolgte. Sein Handgelenk ließ ich nicht los, doch den Finger hatte ich schnell wieder von seinen Lippen genommen.

Nun standen wir direkt vor einer Ecke meines Schreibtisches. Den Putzeimer, den ich mit Wasser gefüllt hatte, sowie die kleine Schüssel mit Wackelpuddingen standen direkt hier.

"Sag mir gleich, was du spürst." Meine Lippen waren nichtmal einen Zentimeter von seinem Ohr entfernt. Er sollte merken, wie weit ich von ihm weg bin. Oder wie nah ich an ihm bin. So nah, dass er meinen Atem spüren könnte. Oder so weit weg, dass er nur meine Stimme hören könnte. Dass er aber auch erkennen könnte, wie sich meine Stimme anhört. Ob lauter oder leiser. Ob Flüstern oder gefestigte Stimme ...