Teil 4

6.9K 388 9
                                    

Es war eine einfache Umarmung, da ich genau wusste, dass er den Halt in diesem Moment brauchte. Normal waren Umarmungen bei uns eher selten. Ein Schulterklopfen reichte meistens schon aus, um dem anderen Mut zu machen und zu versichern, dass man jeder Zeit da war. Und wenn einer reden wollte, dann setzten wir uns gegenüber auf eines unserer Betten, und redeten einfach über alles, was uns zu bedrücken schien. Wir waren beide nie so körperlich ausgelegt, wenn wir uns Halt spenden wollten. Doch jetzt war es eindeutig was anderes. Eine viel härtere Situation. Und vor allem für Ardy eine ungewisse Situation, wie es sich mit seinen Augen weiter entwickelt. Und ich merkte, da konnte er den Halt, den körperlichen Halt, gut gebrauchen. Ich spürte wie sein Körper an mir ganz leicht bebte, und direkt danach vernahm ich auch schon ein ganz leises Schluchzen seinerseits. "Hey, shhhhhh." flüsterte ich in sein Ohr, und drückte ihn noch ein wenig näher an mich. "Shhhh ... Ich bin da, hörst du?" Seine Arme regten sich an meinem Rücken, und langsam drückte er sich ein Stück von mir weg. Mit der einen Hand hielt er die Brille fest, während ein paar seiner Finger eine Träne von seinem Auge wegstrichen. "Oh man, sorry, ich wollt' jetzt nicht so einbrechen." sagte er, doch man hörte die Unsicherheit in seiner Stimme deutlich heraus, während sein Blick irgendwo an der Wand hängen blieb. "Ardy" sagte ich, und trat einen Schritt wieder näher vor ihn, sodass ich direkt vor ihm stand, und sein Sichtfeld blockierte. Er war gezwungen, mich anzusehen! "Mach dir bitte nicht so viele Sorgen, ja? Es wird schon alles gut. Die Ärzte werden herausfinden, woran das liegt. Dafür sind sie schließlich da, oder?" redete ich auf ihn ein. Seine Augen blickten mich mit einem traurigen Blick an, aber schließlich nickte er. "Du hast ja Recht." flüsterte er zurück. Doch trotzdem blieben die Sorgen bei ihm. Und um ehrlich zu sein: Bei mir auch!

Nie vergessen - Tardy-FFWhere stories live. Discover now